Fotografie - Anfängertipps zum Kamerakauf

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Dann will ich mal mit ein wenig Geplauder zur Fotografie anfangen.


Schon seit meiner Kindheit fotografiere ich gerne. Zuerst natürlich mit den einfachen Kameras meines Vaters, mit jenen alten Polaroid Sofortbildkameras oder die alten Schinken in denen man noch einen Film einlegen musste, den man später entwickeln lassen musste. Weiter ging es dann mit den Digitalkamers und mit dem Aufkommen der Smartphones eben auch mit denen. Es war bis dahin aber mehr oder weniger nur das einfache Knipsen. Hier mal eine Landschaft, da mal ein Schnappschuss auf irgendeinem Geburtstag oder von Freunden. Nichts wildes. Wenn mal ein besonderes Motiv vor die Linse sollte, wurden die Bilder dann nichts...es war zu Dunkel, das Motiv zu schnell oder zu weit weg - es gab einfach Grenzen die ich mit Smartphone oder Digicam nicht überwinden konnte. Und spätestens wenn ich das gemachte Bild, dass auf dem kleinen Bildschirm der Kamera noch klasse ausah, dann am Rechner bestaunen wollte, fiel mir auf, das dieses Bild doch eigentlich gar nicht so toll geworden ist.

Also musste eine "richtige" Kamera her. Ich habe mich lange umgesehen und bin immer wieder vor hohen Preisen zurückgeschreckt und die Masse an Kameras mit mir bis dahin unbekannten Angaben hat mir dann den Rest gegeben. Darauhin habe ich die Pläne dann erstmal verworfen. Vor ein paar Jahren meinte es meine Familie dann gut mit mir, es gab eine Sony Nex 5 zu Weihnachten. Die kleine Systemkamera wurde dann einige Jahre ausgiebig eingesetzt, ich habe herumprobiert und schöne Fotos gemacht, aber bis auf erste Fotos vom nächtlichen Sternenhimmel habe ich mich über die Automatik hinausgewagt. Schließlich wurde die Kamera dann mein Arbeitstier, im wahrsten Sinne, sie ist bis heute im allwöchentlichen Arbeitseinsatz. Also wollte ich eine Kamera für "privat", eine etwas bessere als die Nex, mit mehr Möglichkeiten, um damit auch abseits der Programmautomatiken herumzutoben. Da ich die kompakte Größe der Nex mochte aber leider nur über einen kleinen Geldbeutel verfüge wurde es dann die Sony Alpha 6000 - hobbytechnisch einer meiner besten Käufe bisher. Mit der Alpha lerne ich nun das fotografieren, nutze verschiedene Objektive und mache das meiste manuell.


Da ich auch mal vor der Qual der Wahl stand, mich Kameramarken, Arten und auch Kaufpreise verwirrt und abgeschreckt haben, möchte ich euch hier ein paar kleine Tips geben.


Wir fangen einmal bei der Hardware an, den Kameras. In späteren Artikeln gehe ich dann noch auf Objektive, Zubehör, Kameramodi, usw. ein. Ich gehe nicht zu sehr ins Detail (bzw. ich versuche es zu vermeiden - in vielen Fällen könnte ich es aufgrund fehlenden Wissens sowieso nicht) und behandele das Thema eher oberflächlich, da am Ende doch jeder für sich entscheiden muss, welches Gerät er sich gönnt. Ich nutze natürlich eigene Erfahrungen und Sichtweisen als Beispiele. Zudem gehe ich nur auf heute gängiges Kameramaterial ein. Eben das was vor allem für Einsteiger in meinen Augen sinnvoll wäre.


Nun also zu den Kameras. Und davon gibt es viele. Viele unterschiedliche Arten, zu unterschiedlichen Preisen mit unterschiedlichen Möglichkeiten, Ausstattungen, Programmen, etc. Welche man sich nun am Ende gönnt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Allerdings denke ich, man sollte sich zuerst einmal überlegen was und wie häufig man fotografieren möchte und dann kann man schauen welche Modelle zu welchen Preisen dann in Frage kommen.


Smartphone und digitale Kompaktkameras


Knippst ihr insgesamt sehr wenig, also wirklich nur ab und an mal einen Schnappschuss von ein paar Freunden, dem Haustier oder mal eine Landschaft, dann reicht euch im Prinzip die Kamera eures Smartphones. Diese sind heutzutage je nach Marke und Modell durchaus brauchbar für das kleine Foto zwischendurch. Viele liefern eine durchaus ordentliche Bildqualität und haben ein paar Modi und Einstellungsmöglichkeiten. Die Kameras der Smartphones werden auch von Generation zu Generation besser, richtig gute Kameras gibt es aber dann doch nur in den Premium-Modellen. Habt ihr noch ein älteres Smartphone oder ist die Bildqualität nicht das Gelbe vom Ei, kann für Wenig-Knippser auch eine kleine kompakte Digitalkamera in Frage kommen. Hier bekommt man schon Modelle für unter 100€ und für ein paar Fotos zwischendurch sind diese kleinen Kameras durchaus in Ordnung. Typische Kameras dieser Gruppe sind etwa die Nikon Coolpix oder Sonys Cyber-Shot. Der große Vorteil von Smartphone und den kleinen digitalen Kompaktkameras ist: man kann sie im Prinzip immer in irgendeiner Jackentasche dabei haben. Dafür muss man aber in vielen Punkten große Abstriche machen, z.B. bei Linsen und Sensoren, bei den Einsatzmöglichkeiten, der Bildqualität, Einstellmöglichkeiten, usw. (auch bei besseren Modellen oder Premium-Smartphones). Spätestens wenn man "richtig" fotografieren möchte stößt man schnell an Grenzen.

Zwar ist das Wichtigste beim fotografieren der Typ der den Auslöser drückt und ein Auge für das Motiv hat, wer aber richtig in die Fotografie einsteigen möchte kommt an einer Bridge- oder Systemkamera nicht vorbei. Diese bieten einfach mehr Möglichkeiten.


Bridgekameras



Die Bridgekameras sind, wie der Name vielleicht schon vermuten lässt, ein Mix aus Kompakt- und Systemkamera. Sie haben meist ein festverbautes Zoomobjektiv mit großem Brennweitenbereich und relativ guter Lichtstärke. Außerdem bieten diese Kameras verschiedene Motivprogramme, aber auch die Möglichkeit Blende, Verschlusszeit oder die ISO manuell einzustellen - das ist in manchen Situationen auch durchaus sinnvoll, denn die Automatik arbeitet nicht immer so wie man es gerne hätte. Damit ist man schon wesentlich flexibler als mit den kleinen Kameras oder dem Smartphone und kann sich z.B. auch schwierigeren Lichtverhältnissen anpassen oder auch mal „spezielleres“ wie z.B. Sterne fotografieren.

Preislich sind wir mit diesen Kameras schon gehobener und man kann je nach Marke und Modell ab etwa 250-300€ einplanen.

Nachteil dieser Kameras ist vor allem die Tatsache, dass man durch das nicht wechselbare Objektiv auch limitiert sein kann und das oft, vor allem bei den günstigeren Modellen, ein recht kleiner Sensor verbaut ist.

Auf jeden Fall hat man hier für ein paar Scheine schon ein ordentliches Gerät in der Hand, nicht zu vergleichen mit den "Kleinen". Allerdings passt eine solche Kamera dann auch nicht mehr in die Jackentasche.


Systemkameras


Die Systemkameras haben den Objektiv-Nachteil nicht, denn hier kann man viele verschiedene Objektive nutzen und sich so dem Wunschmotiv oder äußeren Verhältnissen anpassen. Systemkameras gibt es mit und ohne Spiegel, erstere haben den Vorteil das sie etwas kompakter gebaut sind als die digitalen Spiegelreflexkameras. Oft bekommt man zur Kamera auch ein Objektiv mitgeliefert, das Kit-Objektiv. Diese sind für die ersten Gehversuche durchaus ausreichend und man kann sofort loslegen. Hat man schon Objektive zur Hand oder möchte gleich zu Beginn ein spezielles Objektiv nutzen, kann man auch nur das Kameragehäuse, den sogenannten Body, erwerben und spart damit ein paar Euro.

Systemkameras gibt es mit unterschiedlichen Sensorgrößen. Die mittlerweile wohl am häufigsten vertretenen sind Micro-Four-Thirds (MFT), APS-C und Vollformat. Preislich geht’s hier dann richtig ab. Ältere und Einstiegs-Modelle gehen ab etwa 300€ los. Möchte man den aktuellen Stand der Technik haben, mit Vollformatsensor, geht es schnell Richtung 2000€ und darüber. Das ganze natürlich dann ohne Objektiv bzw. „nur“ mit Kit-Objektiv.


Einsteigertipps


Also was kauft man sich nun? Als Anfänger, wie auch meiner Einer, sollte man erstmal klein anfangen. Wie schon beschrieben: wer überhaupt nur wenig fotografieren möchte nimmt sein Smartphone, da braucht es in der Regel auch nicht mehr. Warum viel Geld ausgeben, wenn man das Gerät sowieso nicht nutzt?


Möchte man aber mehr und auch mal spezieller fotografieren, oder vielleicht auch mal etwas filmen, dann führt der Weg zu den Bridge- und Systemkameras. Vor allem als Anfänger sollte man sich da zuerst an den günstigeren Modellen orientieren. Mit diesen kann man lernen und herumprobieren, die Möglichkeiten der Kameras erkunden und erstmal schauen ob und wie weit einem das Hobby Fotografie liegt. Wenn es dann spaß macht und man mehr möchte, kann man sich dann je nach Wunsch und Geldbeutel entsprechend erweitern.


Mein persönlicher Tipp an dieser Stelle wären typische Einstiegs-Systemkameras mit MFT oder APS-C Sensor. Die Bridgekameras sind zwar auch schon ordentlich, aber der Sensor ist meist kleiner als der MFT und durch das festverbaute Objektiv ist man doch eher limitiert. Als Beispiel sei hier mal meine Sony Alpha 6000 genannt. Generell sind diese Kameras relativ günstig und handlich, sie bieten aber einen großen Funktionsumfang, gute Bildqualität und die Möglichkeit sich (später) mit unterschiedlichen Objektiven an verschiedene Situationen anzupassen. Mit Sony, Canon, Panasonic oder Olympus gibt es viele namhafte Marken die Kameras in allen Preiskategorien anbieten, auch Einstiegsgeräte. Zu diesen Marken würde ich euch auch raten. Sie bieten gute Qualität und sollte man doch mal Hilfe benötigen, findet man dazu auch jederzeit etwas im Internet oder hat Ansprechpartner im örtlichen Handel.


Es muss aber auch nicht immer das Neuste und Beste sein! Bei älteren Modellen spart ihr Geld. Und noch ein Tipp: Wenn ihr schauen möchtet ob das Hobby was für euch ist und/oder ihr einen schmaleren Geldbeutel habt könnt ihr auch nach gebrauchten Kameras oder Ausstellungsstücken Ausschau halten! Dafür könnt ihr entweder ein Fachgeschäft aufsuchen – hier kann man euch auch entsprechend beraten. Oder über Ebay und Co. Viele Leute geben kaum genutzte Kameras ab, weil sie diese nicht nutzen oder sich neue Kameras zugelegt haben.


Wenn ihr euch über Kameras informieren wollt, nutzt das Internet. Aber bitte nicht nur die Bewertungen von Amazon. Zu jeder Kamera gibt es zahlreiche Testberichte auf diversen (Fach-)Seiten und Blogs und Reviews auf Youtube. Lest viel, schaut viel, guckt wie sich Meinungen unterscheiden und trefft dann eure Wahl.