Würdet ihr gerne in Japan leben ?

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  • Wenn dort Leben, dann vielleicht für ein paar Jahre. Für immer dort zu bleiben kann ich mir nicht vorstellen.

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    ಠ_ಠ ಥ_ಥ ( ͡° ͜ʖ ͡°) (┛ಠ_ಠ)┛彡┻━┻ (╯°□°)╯︵ ┻━┻ ¯\_(ツ)_/¯

  • Schwierig, würde vielleicht eher dort mal im Urlaub ein paar Tage gerne verbringen, so sehr ich Japan auch mag. Die Geschichte, Kultur und ihre abgedrehten Anime und Manga xd.


    Auf Dauer dort zu leben stell ich mir eher schwieriger vor, bei all den Regeln die es dort gibt und auf die man so achten muss. Soll sogar z.b verboten sein auf offener Straße was zu essen, hab ich letztens mal gehört. Oder wenn dann darf man das nur wenn in der Nähe wo man sich was abholt auch Sitzbänke sind.

  • Ich würde gerne ein paar Reisen nach Japan unternehmen, um das ganze Land kennen zu lernen, ich würde es gerne in meinem Leben schaffen, von Hokkaido bis Okinawa alles zu sehen, hoffentlich gelingt mir das.


    Komplett in Japan zu arbeiten oder zu leben stelle ich mir schwer vor... Ich würde da glaub ich schon lieber arbeiten oder leben als in Deutschland, aber zu deutschen Arbeitsverhältnissen, aber ich glaub das geht leider nicht... Bin leider nicht so belastbar dass ich 12h am Tag arbeiten könnte.


    Japan passt eigentlich irgendwie besser zu meiner Person und mein Verhalten als Deutschland, deswegen denke ich, dass ich mich da auch wohl fühlen würde, es gibt natürlich auch viele negative Dinge in Japan, aber ich glaube damit käme ich besser klar als mit den negativen Dingen in Deutschland.


    Falls ich in der Fernsehlotterie oder so gewinne würde ich jedenfalls sofort nach Japan auswandern. Wenn man da nicht vollzeit arbeiten muss ist das bestimmt einfach nur toll. Ich hoffe aber dass ich dann noch eine andere Person finde die mitkommt, alleine auswandern wäre doof und wenn man dann jeden Tag in Japan ins Seifenland geht, ist das Geld auch bestimmt schneller weg als man gucken kann.

  • Falls ich in der Fernsehlotterie oder so gewinne würde ich jedenfalls sofort nach Japan auswandern. Wenn man da nicht vollzeit arbeiten muss ist das bestimmt einfach nur toll. Ich hoffe aber dass ich dann noch eine andere Person finde die mitkommt, alleine auswandern wäre doof und wenn man dann jeden Tag in Japan ins Seifenland geht, ist das Geld auch bestimmt schneller weg als man gucken kann.

    Ich denke wenn man als Millionär ausgesorgt hat gäbe es bessere Länder wo man auswandern könnte. In Japan Urlaub zu machen wäre toll, aber da zu leben ist wirklich nochmal was ganz anderes. Für mich persönlich wäre es auf Dauer zu beengt. Des weiteren sollte man auch gut die Sprache dort beherrschen können. Ansonsten hat man dort nur wenig Freude dort (außer man bezahlt einfach einen Dolmetscher der einen überall hin begleitet ^.^ ).

    Dazu noch die Bürokratie dort, die auch eher mühselig ist soweit ich gelesen habe.


    Da ziehe ich tatsächlich die klassischen Auswanderungsländer wie etwa Kanada oder irgendeine Südseeinsel vor. Letztendlich würde ich als Neureicher Multimillionaire aber doch lieber in meiner Heimat bleiben und dafür einfach öfters um die Welt reisen, darunter natürlich auch Japan. (':

  • Dort leben würde ich jetzt direkt mit ja beantworten, wenn da nicht ein paar Punkte wären:


    - Die Sprache / Schrift: Da fängt es schon an. EIne neue Sprache zu lernen ist das eine, aber dann noch die Schriftzeichen dazu, da wird das ganze dann schon etwas schwerer. Klar man kann alles lernen, nur finde ich es recht schwer sowas neben seinem aktuellen Alltag noch hinzubekommen. Wenn man das damals in der SChule hätte wäre das was anderes. Und wenn dort drüber mehr Englisch gesprochen würde wäre das natürlich auch wieder was ganz anderes

    - Die Arbeit: Dort eine Arbeit zu finden stelle ich mir, vorallem mit dem ersten Punkt Sprache vereint, gar nicht so einfach. Dann natürlich die Arbeitsweise. Die würde bei mir auch total schwer fallen. Wenn ich hier schon manchmal nach meinem normalen 7,8 Stunden am Tag die Schnauze voll hab, dann stelle ich mir das mit 10 oder mehr Stunden am Tag und vll. sogar noch Wochenendarbeit die Hölle vor

    - Anschluss finden: Das kommt nun natürlich auch wieder mit dem ersten Punkt in Konflikt - ohne Sprachkenntnisse hat man dort verloren. Ohne Freunde könnte ich mir das Leben dort gar nicht vorstellen. Gepaart mit dem Punkt 2 Arbeit und überhaupt Freizeit haben wird das natürlich auch nicht so einfach.


    DIese 3 Punkte sind so aktuell die schwersten wo mich tatsächlich abschrecken würden dort zu leben.


    Natürlich gibt es auch Punkte die dafür sprechen würden

    - DIe Natur: Klar gibt es das bei uns auch - aber ich finde diese Mentalität dort, die Natur, die heißen Quellen, die Berge - das ist einfach mal was ganz anderes wie hier und finde ich auch irgendwie entspannter

    - Das Essen: Klarer Pluspunkt. Das meist gesunde Essen. Frische Gerichte, vorallem Fisch, sowas tut einfach dem Körper und der Seele gut. Klar auch das kann man hier ebenfalls machen, nur die gewissen Zutaten alle zusammen zu finden, trotz Asia Markt, kann auch manchmal nicht so einfach sein - oder auch manchmal nicht billig.


    Kurzes Fazit:


    Sollte ich durch Geisterhand über Nacht mit der japanischen Sprache und Schrift gesegnet worden sein und der Heilige Lottogott meinte es ebenfalls gut mit mir, dann könnte ich es mir sofort vorstellen dort hin auszuwandern. Dann würden die oberen "negativen" Punkte auf einmal wegfallen und dann würde ich es als erholsameres und entspannenderes Leben vorstellen wie jetzt hier :-)

  • Urlaub ja, sehr sehr gerne sogar, aber für immer dort leben, nein.


    Einfach weil man es als tätowierter Auslander dort schwerer hat. Man hat es ja schon als nicht tätowierter Ausländer nicht gerade leicht da. Hinzu kommt dann noch die gesellschaftliche Erwartungshaltung. Trinken mit den Arbeitskollegen nach der Arbeit sind zb ein Punkt der Arbeitswelt in Japan, der ja schon Tradition hat. Diese sogenannten 飲み会(Nomikai, Trinkparty) haben ja teils höheren Stellenwert als die eigene Familie. Wer sich da als Arbeitnehmer entgegen stellt, wird gleich als Sonderling abgestempelt. Das ist einfach nichts für mich persönlich.


    Nichts gegen die Kultur ansich. Tolles interessantes Land mit vielen innovativen Produkten. Für mich reicht das aber nicht, um mit Sack und Pack mich ins Flugzeug zu stürzen und meine Heimat zu verlassen.

  • Klares Nein.

    Fast durch die gesamte Gesellschaft gehende, strikte Disziplin, schwindel erregende hohe Mieten, komische Auslegung von Schamgefühl, sich wiederholt für Kleinigkeiten entschuldigen müssen und noch ein paar weitere Punkte würden in jedem Fall dagegen sprechen.


    Als Reiseziel gerne (allein schon wegen Japans Geschichte und der historischen Orte.)

  • Kurz gesagt nein, von dem was ich jetzt alles schon so gehört habe, wovon vieles natürlich auch positiv ist, würde ich trotzdem sagen nein.

    Es fängt schon mit der Kultur an, die ich an sich zwar nicht schlecht finde, es aber einige Dinge gibt, die ich als Deutscher niemals umsetzen könnte, dann wie hier schon mehrfach aufgeführt, die Arbeit, angeblich soll sich das schon etwas gebessert haben, aber es ist zu oft noch der Fall, dass man weit über den üblichen deutschen Stundensatz arbeitet, dazu noch am Wochenende und das schlimmste, dass Überstunden zum guten Ton gehören. (Bei einigen wird es auch nicht mal vergütet, wenn das stimmt was ich gehört habe)


    komische Auslegung von Schamgefühl, sich wiederholt für Kleinigkeiten entschuldigen müssen

    Genau das, ich meine ich halte es zwar für gut, dass man sich entschuldigt, in Deutschland finde ich ist es oftmals das krasse Gegenteil, aber dennoch sind mir die Japaner (so hübsch ich japanische Frauen auch finde) doch etwas zu verklemmt, da Sie den Mund halten, wo man Ihn auch gerne mal aufmachen sollte, das mag vllt. an sich für weniger Unruhen sorgen, aber ich weiß nicht ob es so gut ist, alles runter zu schlucken und zur unterwürfigen Person zu werden.

    Ein gutes Beispiel, weil ich es letztens erst wieder gesehen habe, wie sich Angestellte gegenüber Kunden verhalten müssen an bspw. Tankstellen (wird wahrscheinlich nicht überall so sein), ich meine es würde mir schon reichen, wenn ein gut gelaunter Angestellter dort ist und wenn Er oder Sie das will, ein paar Worte mit mir wechselt, man muss sich nicht 1000mal verbeugen und bedanken und für mich ist es eine Normalität, dass ich dafür auch Trinkgeld gebe, was ja nicht gern gesehen ist in Japan.

    Also wundervoll diese Höflichkeit, aber für mich als Deutscher würde es schwer sein kein Trinkgeld zu geben oder sonstiges.


    Als Urlaubsziel würde ich es allerdings gerne mal ansteuern, einfach um mal alles mögliche zu sehen (und ein paar japanische Frauen :whistling: ), denn Japan hat viele schöne Sehenswürdigkeiten, die man einfach mal in echt und nicht nur in Videos auf sich wirken lassen muss. :D

  • Also ich lebe da jetzt insgesamt knapp 1,5 Jahre und habe bisher noch keine Ausländerfeindlichkeit erlebt. Eher das Gegenteil. Aber ja. Jeder macht andere Erfahrungen. Und ja ich weiß dass ein paar Japaner andere Asiaten und Amis nicht so toll finden. Kenne welche in meinem Bekanntenumfeld.


    Zur Höflichkeit: von einem Ausländer wird nicht erwartet dass er sich immer richtig verbeugt, die richtigen Höflichkeitswörter draufhat und alle richtigen Höflichkeitsetiquetten einhält. Ich persönlich sage danke und entschuldige genau so wie ich es auch in DE mache und es erwarten würde.


    Zum Leben und Arbeit kann ich jetzt fairerweise nicht ganz den Durchschnitt wiedergeben, da ich bei einem Japanischen Zweig eines deutschen Konzerns arbeite. Da bekomme ich einen Großteil der Miete meiner Wohnung von der Firma abgenommen. Und Überstunden darf da niemand machen. Nur die hohen Tiere die gerne mehr arbeiten um mehr zu verdienen.

    Ich selbst darf auch nur 40 std die Woche arbeiten. Aber dafür so einteilen wie mir das passt. Also flexibel. Hauptsache ich habe am Ende des Monats keine Stunde zu viel/wenig.

    Die TrinkpartyKultur wird dort auch nicht gepflegt.


    Aber ja, das ist die Sicht von jemand der gut japanisch kann und bei einem internationalen Unternehmen arbeitet. Da ist alles etwas lockerer

  • Also ich lebe da jetzt insgesamt knapp 1,5 Jahre und habe bisher noch keine Ausländerfeindlichkeit erlebt.

    Ich glaube auch nicht, dass die Japaner (von dem was ich so gehört habe) in dem Sinne ausländerfeindlich sind, wie man das in Deutschland kennt.

    Was mir so gesagt wurde, sehen einige Japaner eigentlich nur ein Problem darum, wenn Ausländer Ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen, wie gesagt das habe ich mal so gehört von Leuten die in Japan waren. :P


    Wie das bei internationalen Firmen ist kann ich nicht sagen, das was ich gehört habe scheint dann eher von genau diesen nicht gewesen zu sein.

    Aber es wird definitiv nicht mehr bei jeder Firma so sein, bzw. wird das ggf. auch durch Anime etwas zu sehr gepusht.

  • Willst du wieder Stress anfangen? :troll:


    Ich sag ja auch nichts dazu, ich sage nur das was ich dazu gehört habe.

  • :huuuh:

    Ähm, ja.

    Dehrion ich weiß dass die Firmen angeben müssen, warum sie gerade einen Ausländer für die Stelle besetzen wollen bzw. warum ein Ausländer besser für die Stelle geeignet ist als ein Japaner. Auch bei mir in der Firma.

    Beim Standort wo ich arbeite hängen auch viele Diversity Plakate. Ganz nach deutschem Vorbild. Weil dort, trotz internationalem Unternehmen, doch so gut wie nur Japaner arbeiten. Da kommst du selbst mit nur Englisch kaum weiter. Gibt da einen Prozentanteil von Mitarbeitern die das erfüllen müssen was aus der deutschen Zentrale diktiert wird. So wie mit ca. 2% Behinderten die erfüllt sein müssen. Ich habe da mal ein paar einfache Arbeiter aus dem Shopfloor befragt die überwiegend an den Maschinen und Fließbänder arbeiten, was die so davon halten. Und die meinten dann doch dass das überhaupt nicht nötig sei und nicht gut ist. Und so wie es ist besser sei.
    Auf die Frage ob es okay wäre wenn ich hier anfangen würde richtig zu arbeiten als normaler Mitarbeiter kam natürlich die Antwort dass sie mich hier gerne sehen würde.

    Ob wahr oder nicht ist mir eigentlich egal.
    Mein Boss ist im Vergleich sehr international ausgerichtet und hätte gerne mehr Nationalitäten da. Er unterstützt auch die LGBTQ und Frauen Gemeinden in der Firma. Und sonst bekomme ich auch viel Unterstützung von meinen Kollegen in meiner Abteilung.

  • Ich mach ein Work and Travel in Japan und bin jetzt um die 6 Monate hier in japan. Nein ich möchte auf dauer nicht hier Leben und ich bin freue mich auch schon in ein paar Wochen wieder zurück zu fliegen.


    Japan ist ein schönes Land aber es gibt einfach zu viele Sachen die mir hier fehlen.

  • Joar~


    Also unter bestimmten Voraussetzungen, mal abgesehen davon, ich könnte die Sprache, da man mit Englisch nicht weit kommen würde, schon recht gerne. Theoretisch...

    Es kommt für mich unter anderem an, welchen Beruf ich denn hätte. Als Influencerin wäre es sicher sehr angenehm in Japan zu leben. Alles andere wäre für mich relativ unangenehm, da ich denke, dass ich die japanische Arbeitswelt nicht mögen würde. Ich äußer mich mal bewusst vorsichtig, da ich ja noch nie da war und meine Informationen nur aus den Medien beziehe.


    Arbeit hin oder her. Ich hätte wohl auch eher damit zu kämpfen mein gesamtes Umfeld wie z.B. Freunde zu verlassen und diese dann kaum bis gar nicht mehr zu sehen.


    Das würde mir mein Herz brechen! 💔

  • Nein. Das kann ich mir so nicht vorstellen.


    Da gäbe es für mich zu viele negative Aspekte:

    - Eine komplizierte Sprache/Schrift, bei der ich mich wahrscheinlich schwer tun würde. Ich hätte dann aber auch das Gefühl sie lernen zu müssen. Alleine aus Respekt und fürs eigene Ansehen

    - Man bekommt für viel Geld wenig Wohnraum

    - Die Mentalität, die man so mitbekommt. Ich glaube, das Gefühl, dass man nicht dazu gehört, dass auch von den Leuten da transportiert wird, würde mich auf Dauer ziemlich stören

    - Alles hier zurückzulassen. Das gewohnte Umfeld, die Leute die man kennt. Alles in Verbindung mit dem Gedanken: "Wofür?"


    Als Reiseziel für sagen wir mal zwei Wochen, mit genug Geld für alle möglichen Unternehmungen würde ich sehr gerne mal dahin. Das fehlende nötige Kleingeld und die Familie lässt es allerdings nicht zu. Warum würde ich gerne mal hinreisen:

    - Die nächtliche Partyszene will ich mal miterleben. In Maßen würde das bestimmt interessant werden

    - Ich mag uralte Gebäude und informiere mich gerne über die Geschichte dahinter

    - Ich würde gerne raus in die Natur. Sämtliche Landschaften anschauen, die Japan zu bieten hat

    - Einfach auch mal nach Hiroshima und Nagasaki

    - Oder für ein zwei Tage in einem Zockerladen versacken


    Aber hinziehen? Nein.

  • Ich lebe sehr gerne in Japan, aber genau wie in jedem anderen Land, gibt es auch dort Schattenseiten – eine der größten Schattenseiten empfinde ich zum Glück nicht so, aber einige meiner Kolleginnen, Freunde und Verwandten schon und dies ist der bereits angesprochene Rassismus. In dem Fall würde ich es als Xenophobie bezeichnen.


    Xenophobie hat viele Facetten. Nur, weil einem auf der Straße nicht etwas Gleichwertiges zum N-Wort nachgerufen wird, existiert es nicht weniger. Mein Glück bezieht sich im Grunde darauf, dass ich sehr »japanische« Features habe und Leute mich als Japanerin lesen, hinfällig ob da noch ein bisschen Deutsche dabei ist. Zusätzlich habe ich bereits seit meiner Kindheit eine japanische Staatsangehörigkeit.

    Das sind gute Voraussetzungen um nicht bei Dingen wie Krankenversicherung, der Arbeits- und Wohnungssuche ausgeschlossen zu werden.

    Und dies sind jetzt mal die »harmlosen« Dinge. Leugnen von Kriegsverbrechen, muss ich, denke ich, nicht noch weiter erläutern…


    Wer in Japan lebt sollte darüber Bescheid wissen. Egal, ob es einen aus einem glücklichen Zufall vielleicht nicht betrifft. Die politische Lage in dem Flecken einzuschätzen, in dem man lebt ist wichtig.


    Generell ist die konservative Einstellung vieler Bereiche nicht zwingend etwas Positiveres. Der Leistungs- und Anpassungsdruck ist, je nach Umständen, hoch und nicht unbedingt mit westlichen Standards zu vergleichen – insbesondere, wenn man von größeren Städten, wie z.B. Berlin ausgeht und Vergleiche zieht.

    Dies überträgt sich auf viele Lebensbereiche, wie Arbeit, Alltag und Beziehungen. Als Person, die ersichtlich aus dem Ausland stammt, sieht es eventuell nicht so aus, da oft mit viel Freundlichkeit und Verständnis reagiert wird, doch insgeheim werden viele Erwartungen übertragen. Und daraus resultieren oft Enttäuschungen.


    Warum liebe ich es trotzdem?


    Für mich ist es einfach Heimat und war es auch schon immer mehr als Deutschland, selbst als ich zeitweise hier gelebt habe. Optisch ist es an vielen Orten einfach traumhaft und viele Aspekte sind, im direkten Vergleich, besser als in Deutschland.

    Selbst mag ich auch den kulturellen Hergang in der Gemeinschaft mehr. Ich fühle mich den Dingen in Japan spirituell einfach näher und habe dafür mehr Verständnis; es passt besser zu meinen persönlichen Eigenschaften und ich komme viel mehr aus mir heraus. Als Beispiel würde ich niemals auf ein Straßenfest in Deutschland gehen, während ich in Japan eigentlich sehr oft unterwegs bin. Trotz meines introvertierten Charakters.


    Das Leben hier zieht nicht so sehr an meiner sozialen Batterie. Ich weiß aber auch, dass ich in einer sehr privilegierten Position bin mit meinem Beruf und auf mir ein ganz anderer Druck lastet, als auf einem herkömmlichen Büroarbeiter. Ich weiß nicht, ob ich das Leben hier noch immer mehr genießen würde, wenn ich…


    1.) Einem »normalen« Job nachgehen würde

    2.) Nicht als Japanerin gelesen werden würde (als Frau nämlich noch mal schwerer)


    Fernab davon liebe ich die ganzen Kleinigkeiten. Die Vielfalt an Essen, die Otaku-Kultur und wie sie ausgelebt wird, die Mode-Trends (meistens…), die Musik, die Möglichkeiten meinen Hobbies nachzugehen.


    So, wie ich es momentan sehe, werde ich niemals wieder nach Deutschland zurückziehen, weil Japan meinen persönlichen Bedürfnissen gerecht wird und ich in ferner Zukunft hoffe, meine Reichweite nutzen zu können, um eine Änderung in manchen Dingen zu bewegen.


    Aber es ist nicht für jeden und es ist nicht ausschließlich toll, wozu übrigens auch die Glorifizierung der japanischen Kultur beiträgt, die Japan, das Land und die Bewohner, auf einen Podest stellt. Jedes mal, wenn ich auf SNS einen »In Japan gibt es dafür eine Weisheit«-Beitrag lese, klicke ich diesen mit einem Augenrollen weg...

  • Als jugendlicher habe ich immer davon geträumt, einmal nach Japan auszuwandern. Aber mit der Zeit wird man dann halt doch reifer.

    Damals habe ich halt nur das schöne Bild, welches einem in den Animes präsentiert wird, gekannt.

    Ich bin heute immer noch von vielen Aspekten der Kultur Japans begeistert und möchte nach wie vor gern dahin vereisen.

    Aber Leben nääää lass mal. Mir reicht schon der Druck, den ich in Deutschland manchmal habe. Japan würde mich vermutlich komplett fertig machen.

    Dazu noch diese ganzen Regeln, die man beachten muss. Winzige Wohnungen, wenn man nur annähernd in der Nähe einer Stadt leben will.

    Extrem heiße Sommer. Wenig Urlaub, dafür viel Arbeiten. Usw.

    Ich könnte jetzt noch so weiter machen. Aber kurz gesagt, Japan bietet sehr viel, das mir Freude bereiten würde. Jedoch zu viel Negatives, dass man es gegeneinander aufwiegen könnte.

  • Klares Nein. Es wären für mich nur Nachteile, aber keine Vorteile damit verbunden.


    Die Japaner sind nicht gerade bekannt dafür, ehrlich und direkt zu sein. Höflichkeit schön und gut, aber wenn es dort dermaßen verpönt ist, die eigene Meinung zu äußern, gerade wenn diese nicht der der Mehrheit entspricht oder in irgendeiner anderen Weise abweicht, dann finde ich das ziemlich traurig. Auch das Totschweigen schwieriger Themen gehört dazu (Frauen wird zB ausgeredet, eine Vergewaltigung anzuzeigen, was btw eh keinen Erfolg hat, weil sie ja "ihr Gesicht verlieren" könnten). Ja, sowas gibt's auch hier in Deutschland und umgekehrt existieren auch Japaner, die völlig anders ticken. Ich halte es jedoch nicht für sinnvoll, auf Einzelfälle oder Ausnahmen zu hoffen, sondern sich in erster Linie an der grundsätzlichen Mentalität zu orientieren. Und da muss ich nunmal feststellen, dass mich die der Japaner sehr unzufrieden bis unglücklich machen würde.


    Die allgemein bekannte Einstellung zur Arbeit und den dazugehörigen Bedingungen wären ein weiterer Aspekt. Auch hier: Ja, es gibt Arbeitgeber in Japan, für die man sich nicht aufopfern und nicht dieses Affentheater abziehen muss (immer so tun als wäre man sehr beschäftigt, so lange bleiben bis der Chef geht, regelmäßig mit Kollegen was trinken gehen). Aber die sind eben nicht die Regel. Warum sollte ich solche Gegebenheiten akzeptieren? Finde die Arbeitsmentalität in Deutschland ja schon schlimm genug.


    Ein weiterer Punkt, auf die ich jetzt aber nicht näher eingehe, wären noch die Diskriminierung und Intoleranz gegenüber verschiedener Menschengruppen. Scheint dort auch nochmal viel ausgeprägter zu sein als hier.

  • Erika Für ein ähnliches Statement habe ich in einem Nintendo Fan Forum mal eine Verwarnung bekommen, weil meine Aussagen ja auf Vorurteilen beruhen und daher Rassistisch seien. Gerade das Thema Sexismus in Japan durfte man da nie laut aussprechen ohne das die Lösch- und Verwarn-Keule kam. Gut, das man hier sowas ansprechen darf. :frosch:


    Ansonsten: Mal so für ein paar Monate hätte ich ja schon Lust drauf, einfach um das Land besser kennen zu lernen und sich ein eigenes Bild machen zu können. Aber auf keinen Fall auf Dauer, auch aus den angesprochene Gründen. Ich könnte mir auch vorstellen, das es vergleichsweise schwer wäre dort Anschluß zu finden. Zumindest in meinem Alter.