"Das Ende ist erst der Anfang..."

  • So, liebe Leute. Genau 10 Jahre ist es her, dass ich eine kleine Fortsetzungsgeschichte verfasst habe, die ich heute wiederfand und Euch nicht vorenthalten möchte. Beim heutigen flüchtigen Durchlesen ist mir natürlich aufgefallen, wie megaschlecht der Schreibstil ist und wie wenig zu Anfang auf die Hauptdarsteller eingegangen wird und dass manches einfach nur zu schnell geht bzw. zu hanebüchen daherkommt. Nichts desto trotz handelt es sich um eine Hômmage an bekannte Fantasy-Literatur, -Anime und -Filme gepaart mit ein paar eigenen Ideen, die Ihr so vielleicht noch nicht gesehen habt. Beim Lesen hatte ich fast das Gefühl, dass ich aus dem Stoff vielleicht ein RPG mit dem RPG Maker machen könnte, wenn ich wüsste wie man den bedient...


    Wenn gewünscht wird, kann ich auch gerne noch weitere Kapitel posten.^^


    Viel Spass beim Lesen der ersten zwei von insgesamt über 40 Kapiteln:


    Das Ende ist erst der Anfang...


    Kapitel I - Eine Reise mit Bo-Al
    Oskar Brednich ging von der Schule nach Hause. Er hatte keinen sonderlich langen Weg, mußte aber eine vielbefahrene Straße überqueren. Das Problem an der Straße war allerdings, daß es weder eine Ampel, noch einen Zebrastreifen gab aber sie trotzdem durch Oskar überquert werden mußte. An diesem Tage war Oskar total perplex, weil er eine schlechte Mathematikarbeit geschrieben hatte, die praktisch über seine Abschlußnote entschied. Total in Gedanken versunken achtete er nicht auf die Autos, die die Straße überquerten und ging einfach rüber. Ein Lastwagen versuchte noch abzubremsen und auszuweichen, aber es war schon zu spät. Oskar Brednich wurde gerammt und über die Straße geschleudert. Er schlug einmal kräftig mit dem Kopf auf und verlor das Bewußtsein. Diese Szene blieb nicht unbemerkt. Sofort scharrten sich mehrere Leute um den Unfallort, darunter auch Oskars bester Freund Bernie. Sofort drängte er sich an den Leuten vorbei zu Oskar hinüber, aber es war schon zu spät. Oskar Brednich hatte sein Leben gelassen.


    Schwarz. Dunkelheit. Oskar Brednich befand sich im freien Fall in der Dunkelheit. Er hatte keine Schmerzen und ihm war angenehm warm. Mit einem Male konnte er die Umgebung ein wenig ausmachen und sah, daß er sich in einer Art Röhre befand, in welcher er in die Unendlichkeit zu rasen schien. Es war ein Tunnel an dessen Ende sich ein strahlendes Licht befand, auf das Oskar mit rasender Geschwindigkeit zuraste und plötzlich lag er mit ausgebreiteten Armen auf einer Wiese im Wald.
    Die Lichtung war nicht sehr groß und bis auf ein paar Baumstümpfe konnte Oskar nicht viel ausmachen. Er schüttelte erst einmal seinen Kopf, um wieder klare Gedanken fassen zu können. Aber alles was ihm einfiel war, daß er eben gerade noch gestorben war. Sein knurrender Magen brachte ihn über die jetzt sehr unwahrscheinlich scheinende Tatsache seines Todes hinweg. Als er gerade aufgestanden war um ein paar Pilze oder ähnliches zu suchen, lag auf einmal Bernie hinter ihm auf der Lichtung. "Bernie, was machst du denn hier", rief Oskar überrascht. Bernie schüttelte sich den Kopf und sagte dann etwas irritiert: "Eben noch habe ich mich über deine Leiche gebeugt. Dann hörte ich Sirenen und Hupen eines Rettungswagens. Ich der Rettungswagen konnte nicht mehr abbremsen und hat mich dann überfahren!"
    "Cool! Dann bin ich wenigstens nicht alleine in diesem Wäldchen."antwortete Oskar.
    "Sag mal, hat Dir die Fahrt mit der Röhre auch so viel Spass gemacht?"fragte Bernie.
    "Yup, aber jetzt sollten wir erstmal rausfinden, was wir hier zu suchen haben." entgegnete Oskar, doch sogleich hörte er hinter sich eine sanfte männliche Stimme antworten:
    "Ich glaube, ich kann es Euch beantworten."
    Sofort wandten sich die beiden Freunde herum und erblickten einen muskelbepackten Ritter in einem Kettenhemd und einem bedrohlichen Schwert an seiner Seite. Er hatte hellblondes Haar, daß ihm über die Ohren hing und so hellblaue Augen, daß es für Oskar und Bernie fast eine Qual war ihn anzublicken.
    "Entschuldigung, daß ich mich noch garnicht vorgestellt habe."sagte der Ritter."Mein Name ist Bo-Al Farnum und ich soll Euch zu meinem Herrscher bringen, dem König dieses...Landes."
    Die drei gingen ein Stückchen durch den Wald und kamen bald zu einem Pferd. Bo-Al stieg auf und ritt bald so schnell durch das Gebüsch, daß Oskar und Bernie sprinten mussten um nicht den Anschluß zu verlieren. Auf die Bitten langsamer zu reiten entgegnete Bo-Al nur, daß die Beiden sich schon etwas anstrengen mussten, um einem echten König zu begegnen. Gegen Mittag verliessen die Drei den Wald ohne etwas gegessen zu haben, aber der Ritter legte immer noch keine Rast ein. "Wie weit ist es denn noch?", fluchte Bernie und keuchte dann beherzt. "Nun", sagte der Ritter, "Ihr müsst noch die Schattengebirge überqueren und die Teufelsklüfte überwinden, ehe der morgige Tag sich dem Ende neigt, sonst war eure Reise vergebens und eure Aufgabe, weswegen ihr hier seid, wird gescheitert sein". "Was für eine Aufgabe bitte schön, ich kann mich nur daran erinneren, daß mich so ein bekloppter Idiot überfahren hat", kam von Oskar. "Und was für ein Schattengebirge?", sagte Bernie.
    "Die Antworten auf alle Eure Fragen werden zu gegebener Stelle geklärt werden."antwortete Bo-Al auf eine arrogante weise, wie Bernie sie zu Lebzeiten schon nicht mochte. Bo-Al grinste verächtlich und gab seinem pferd erneut die Sporen, so daß Oskar und Bernie wieder einen Zahn zulegen mußten. Der Lauf durch das Schattengebirge verlief einigermaßen ereignislos, da die Luft in den höheren Gefilden ziemlich frisch war, aber dann wurde es mit der Zeit etwas stickiger und sie kamen in ein Gebiet, wo Bo-Al vom Pferd steigen mußte, weil der Weg viel zu holprig wurde. Nach einigen Minuten war er nur noch am Keuchen und fluchte gen Himmel, da sie wohl noch ein gutes Stück zu latschen hatten. Nach einer Weile waren Laute zu vernehmen, die sich als Stimmen entpuppten und hinter einer Felswand war eine Gruppe laut lachender Männer und Frauen auszumachen, die am Lagerfeuer ihre Spässe trieben. Vorsichtig Späten Oskar, Bernie und der total ausser Atem gekommene Bo-Al hinter der Wand hervor und beobachteten die Szene.
    Die Gemeinschaft die sich im Schutze einer Höhle ein Lagerfeuer gemacht sah sehr fein aus, aber Bo-Al wähnte sich wieder unter seinesgleichen und stürmte gleich los, um sie zu begrüssen. Die Leute wirkten zuerst überrascht und hörten mit lachen auf, aber als sie sahen, daß es sich um einen Ritter und zwei schmutzige Jungen handelte, begannen sie wieder zu lachen und luden alle Drei zu sich ans Feuer ein. Die Nacht verbrachten sie warm in Decken eingehüllt und in guter Gesellschaft und alle lachten und waren fröhlich. Oskar konnte dabei aber nicht so genau feststellen, ob sie mit ihm, oder über ihn lachen würden. Nachdem sie ein paar Stunden Schlaf gefunden hatten, mussten sie aber schon wieder weiter. Sie verabschiedeten sich von der lustigen Gemeinschaft. Oskar erhielt noch von einem alten Mann 2 Geschenke. Ein Trank, der für eine Minute Weisheit verleit und ein goldener Apfel, der einen Blick in die Zukunft offenbart, wenn er wieder am richtigen Baum hängt.
    Bernie, der für Oskars Untertan gehalten wurde bekam nur einen saftigen Hieb mit einer Peitsche auf den allerwertesten wobei die Gesellschaft wieder lachen mußte und Bo-Al nur verächtlich mit einem Finger auf die Jungen zeigte. Bernie schnitt eine gereizte Grimasse und erhob den Mittelfinger seiner rechten Hand und streckte sie Bo-Al sowie dem Typen, der die Peitsche hielt entgegen. Daraufhin verstummten alle und rissen die Augen verblüfft auf einige von den Frauen schlugen sich entsetzt die Hände vor das Gesicht. Der dicke Mann mit der Peitsche liess sie fallen und fiel vor Bernie auf die Knie.
    "Es tut mir leid, großer Magier."sagte er schluchzend und liess sein Gesicht in den Staub vor Bernies Füssen fallen.
    "Bitte, keine Gewalt!"schrie Bo-Al. "Er ist nur ein überheblicher Fettsack!"
    Bernie liess verblüfft die Hand sinken und der Dicke hatte sich wieder vom Boden erhoben und wischte sich erleichtert den Staub von der Stirn.
    "Bitte erlaubt mir, Euch mein Pferd zum Abschied zu schenken." sagte er, und liess an einem Zügel ein großes schwarzes Streitroß bringen.


    Kapitel II - Durch die Teufelsschlucht zum König
    Oskar, Bernie und Bo-Al gingen nun und bald konnten sie die Pferde benutzen, wobei sich Oskar und Bernie ein Pferd teilten. Nach ein paar Minuten Zank stand auch klar, daß Bernie vorne sitzen durfte, denn schliesslich war nicht Oskar hier der große Magier. Als es dann wieder Mittag wurde, waren sie schon aus dem Gebirge heraus, hatten ein gutes Stück Steppe hinter sich gelassen und standen nun vor der Teufelsschlucht, um eine Rast einzulegen. "Sag mal", richtete sich Oskar an den Ritter,"warum heißt die Teufelsschlucht eigentlich "Teufelsschlucht"?". "Nun", begann Bo-Al,"es gibt da eigentlich mehrere Gründe, aber genau kann ich es dir nicht sagen, denn bisher hat sie niemand lebend verlassen, um von ihr zu berichten". "Hast du sie etwa tot verlassen!", schnaubte Bernie. "Nein, ich bin den längeren Weg um sie herum gegangen, aber ihr müsst sie jetzt durchqueren, um noch rechtzeitig anzukommen. Wir sehen uns vielleicht irgendwann mal wieder. Ich bin ja nicht verrückt und gehe mit euch". Sofort setzte sich der Ritter schwerfällig auf sein Pferd und machte sich daran, den längeren Weg zum Schloß zu reiten.
    "Oh, irgendwie habe ich voll keinen Bock durch diese verdammte Schlucht zu reiten."sagte Bernie."Können wir nicht einfach Bo-Al folgen?"
    "Nicht, wenn wir pünktlich ankommen wollen. Soll Bo-Al doch auf dem längeren Weg verrecken!"entgegnete Oskar.
    "Na, dann lass uns mal aufbrechen!"sagte Bernie und sie bestiegen wieder das große Pferd. Die vormals etwas grünliche Landschaft änderte sich schlagartig in ein tristes, farbloses Gebiet um und nur ein schmaler Pfad führte durch eine Ansammlung von Lavaseen. Der Ritt war recht angenehm und es war auch schön warm. Man konnte bereits am Horizont wieder eine angenehmere Landschaft erkennen, als plötzlich von der linken Seite aus der Lava eine triefende Gestalt hervorsprang und die Masse von sich schleuderte und spuckte. Das Roß machte Halt und die ca. 2 Meter große Gestalt hob bedrohlich die Hände, wie zum Angriff.
    "Verflucht!"schrie Oskar."Bo-Al hat vergessen, uns seine Waffe zu hinterlassen."
    "Sie wäre eh zu schwer gewesen."entgegnete Bernie. "Was willst du von uns Schreckensgestalt?"wandte er sich wieder an das Monstrum. Die Gestalt senkte die Hände und man erkannte jetzt, was sie eigentlich darstellte. Sie stand auf gespaltenen Hufen und an ihrer Stirn ragte zwei große Hörner wie bei einem Ziegenbock hervor. Die Haut war extrem gerötet.
    "Ich bin der Herr diesssser Ebene!"lispelte er in einem Ton, der geradezu lächerlich und piepsig klang."Wenn Ihr vorbeiwollt, müsssssst ihr Wegtssssssoll tsssssahlen."
    Oskar krümmte sich innerlich vor lachen, aber er lies es sich aus Sicherheitsgründen nicht anmerken. Bernie hingegen war schon etwas direkter und lies seinen Mittelfinger wie eine Säule abstehen. zuerst sah die Teufelsgestalt geschockt aus, begann dann aber in ihrer unverkennbaren Stimmlage zu lachen."Hrar Hrar Hrar (Grunz), ich hatte sssschon lange keinen Zssssauberer mehr zssssum Nachtisssssch". Die Gestalt war schon im Sprung mit weitgeöffnetem Maul um Bernie zu verschlingen, als sich aus dessen Mittelfinger eine Eissäule bildete, die zuerst das zottelige Fell des Bocksfüßigen und bald den ganzen Körper umschloss. Der Eiszapfen fiel zu Boden und zersplitterte in kleine Stückchen. "War ich das?", fragte Bernie erstaunt. "Ist doch egal!", bekam er als Antwort und Oskar trat dem Pferd in die Flanken, so daß es schmererfüllt aus der Schlucht stürmte. Die beiden konnten sich gerade noch so festhalten. Am Horizont bildete sich schon das Schloß ab. Ein paar Türme hingen zerbrochenen ab und die Burgmauern zeigten tiefe Risse, aber dies musste schon das richtige Schloss sein. Am Horizont sahen sie auch, daß der Tag sich langsam seinem Ende neigte, anscheinend sind sie recht lange durch die Schlucht geritten, aber sie kamen noch rechtzeitig am Burgtor an. Bo-Al erwartete sie schon. Bernie schien rot anzulaufen vor Wut. "Ich sehe, ihr habt die erste Prüfung unbeschadet überstanden.", sagte Bo-Al mit einem grinsen. "War euer Ritt genauso entspannend wie der auf meiner Abkürzung?".
    "WAS?!?" schrie Oskar aufgebracht. "Wir werden fast von dem Teufel der Teufelsschlucht aufgefressen, weil wir keinen Wegtsssssoll zahlen können und Ihr, großer Bo-Al, reitet friedlich auf einer Abkürzung?"
    "Ach Fudu?"fragte er überrascht."Der tut doch keiner Fliege was. Er spielt nur! Ihr hättet ruhig an ihm vorbeireiten können. Garnicht beachten, den Spinner."
    "Jetzt hat er selbst im Jenseits das Zeitliche gesegnet."sagte Bernie lachend.
    "Was?"erschrak Bo-Al."Meinen Fudu habt ihr ums Leben gebracht???"und sofort verzog sich das Gesicht des Ritters und er begann wie ein kleines Kind zu weinen.
    Fast tat es Bernie auf einmal leid, aber da fiel ihm die Sache mit der Abkürzung wieder ein und er sah sich gerechtfertigt. Oskar hatte Bo-Al ein bereits vollgeschnaubtes taschentuch angeboten, worauf sich Bo-Al beruhigte und es genüsslich aß. Den beiden fiel es garnicht richtig auf und sie stiegen vom Pferd und folgten Bo-Al in den Thronsaal. Er war für ein derart verfallenes Schloß recht hübsch angerichtet. Überall hingen seidene Vorhänge und in der Mitte an der hinteren Wand auf einem Podest stand ein riesiger Thron, mit einem großen Rubin in der Lehne. Auf dem Thron saß ein weißgesichtiger abgemagerter Mann mit feuerroten Pupillen und schlohweissem Haar. Er war nicht alt, jedoch ein Albino und hatte überhaupt keine Pigmente. Er trug einen gelben Anzug mit einem hohen Kragen. Als sie vor ihm standen begann er mit melodischer Stimme zu sprechen:
    "Hi, einst war ich Elric von Melniboné, doch nach meinem Tode vor etlichen Jahrmillionen bin ich hier König in diesem kleinen unwirtlichen Land und brüte praktisch auf einer Lösung für mein Problem. Bisher sind alle anderen Menschen, die von Eurer Ebene gestorben sind ein Stockwerk tiefer gelandet, aber ihr Beide saht aus, als wäret ihr der Aufgabe gewachsen, die ich nicht zu lösen vermag und so habe ich Euch hierherbringen lassen. Hier ist es bei weitem edler als eine Ebene tiefer. Seit also dankbar, daß ihr hier seit."
    Oskar und Bernie schauten nur einander verwirrt an und wußten nicht was sie sagen sollten. Oskar fragte:
    "Womit können wir Euch also dienen, oh edler Elric?"
    "Das kann bis morgen warten. Erst einmal wollen wir ein Festmahl zusammen zu uns nehmen und dann ruht ihr euch aus". Diesem Vorschlag des Königs stimmten alle zu. Ein Vorhang an der Wand wurde beiseite gezogen und sie gingen durch einen nun freigelegten Gang in einen mit reichlich Gold und Juwelen verzierten Speisesaal. Der König ging voran und setzte sich ans Kopfende des reichlich gedeckten Tisches. Oskar und Bernie setzten sich zur rechten und linken von Elric und Bo-Al Farnum sprang auf den Tisch und suhlte sich im Essen. "Greift zu meine Gäste. Ich habe die leckersten meiner Delikatessen auftischen lassen", sagte der König nicht ohne stolz. "Verzeiht, aber ich sehe nur benutzte Taschentücher", sagte Oskar verwirrt. "Genügt euch das etwa nicht! Mein Chefkoch hat Tage damit verbracht, soviel Grüne aufzutreiben", sagte Elric. Die Beiden wollten nicht unhöflich wirken und taten dann so, als ob sie Taschentücher essen würden. Später, auf ihrem Zimmer, schmissen sie die weißen, blauen und rosaroten Tücher aus dem Fenster und aßen ein paar Schoko-Riegel, die anscheinend bei ihrem Tod mitgestorben sind und sich in ihren Taschen befanden. Die Beiden legten sich schlafen und ahnten nicht, wie sich die morgige Audienz beim König gestalten würde.