Schlaflied
Hunderttausend Schlafeschöre
Rüttelten die Toten wach
Dass der Himmel sie erhöre
Nicht doch diesen leeren Krach.
Menschen liegen nun in Särgen,
Wachend, denkend, immer schon,
Können sich nicht mehr verbergen,
Voller Spott und Hass und Hohn.
Schrecken fort, von ihrem Schlaflied
Recken schon die Arme auf
Vor den Augen jeden Abschied
Nehmen sie den Tod in Kauf.
Wissen nicht, was soll’n sie machen?
Voller Hast und Unverstand
Können sie nur drüber lachen,
Denn die Hölle will den Pfand
Für die ganzen Kreischgesänge,
Für geteilte, tote Welt,
Für das Chaos, das Gedränge,
Dessen Schatten wir bestellt.
Wär doch nur ein kleiner Schimmer,
Nur ein Mensch der sagt „Genug“.
Mach die Last uns nicht noch schlimmer!
Leuchte uns nicht in den Trug!
Bitte lass uns untergehen,
Nehmen alles mit uns mit!
Bitte hör auf unser Flehen,
Nimm nicht auch den Höllenritt.
Säße er vor Menschheits Grabe,
Zwischen Schutt und Wüstensand,
Wär das Schweigen seine Gabe,
Letztlich, als die Welt verschwand.
Um die Erde zu vereinen
Regnet zarter Tränenstaub
Und die Wolkenwinde weinen,
Unsre Ohren lang schon taub.
Wie immer bitte ich um ehrliche Meinungen/ Kommis/ Kritik, whatsoever^^