Persepolis

  • Persepolis
    aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


    Persepolis ist ein französischer Comic von Marjane Satrapi, einer 1969 im Iran geborenen, heute in Paris lebenden Autorin und Zeichnerin von Comicromanen und Kinderbüchern. In dem vierteiligen Werk, das in Deutschland in zwei Bänden herausgegeben wurde, beschreibt sie ihre Kindheit im Iran, ihre spätere Zeit im Ausland und die Rückkehr in ihr Heimatland. 2004 wurde es auf der Frankfurter Buchmesse als Comic des Jahres und auf dem Comic-Salon Erlangen in der Kategorie „Beste deutschsprachige Comic-Publikation Import“ mit dem Max-und-Moritz-Preis ausgezeichnet. Weltweit ist Persepolis in 25 Sprachen übersetzt und über eine Million Mal verkauft worden. Benannt ist das Werk nach der altpersischen Residenzstadt Persepolis.
    Ihre Autofiktion erzählt die Geschichte von Marjane, auch Marji genannt, die in ihrer Kindheit die Islamische Revolution im Iran miterlebt. Die Hauptfigur muss in der Schule die pro-islamische Indoktrination über sich ergehen lassen, erfährt von der Schließung der Universitäten unter der neuen Regierung, eckt mit ihrem Wunsch nach Jeans und westlicher Musik sowie ihrer Abneigung gegen das Kopftuch an; sie hört von den Folterungen unter dem Regime des Schah, erlebt Verhaftungen und Demütigungen in der Familie durch Islamisten und muss von ihrem Onkel Abschied nehmen, der als Spion für die Sowjetunion in der Hinrichtungszelle sitzt. Von den Schrecken des Irakisch-Iranischen Krieges schreibt ihr ein Cousin nach Hause. Die bürgerlichen, intellektuellen Eltern schicken sie schließlich mit 14 Jahren ins Ausland.


    Band zwei erzählt von ihrem Exil in Wien, die Rückkehr in den Iran und die neuerliche Auswanderung in der 90er Jahren, als sie sich in Paris niederlässt.


    Auch Satrapis Zeichenstil in Persepolis orientiert sich an Spiegelman. Er ist auf schwarz-weiße Bilder mit einfachem, klarem Strich beschränkt.


    Von den Feuilletons im deutschsprachigen Raum wurde Persepolis wohlwollend aufgenommen. Hervorgehoben wurden der eigene Stil der Autorin, der einen starken Kontrast zwischen „kindlich-naiv anmutende Bilder und „Marjis Geschichte mit all ihren grauenhaften und absurden Episoden“ erzeuge. Die "charmante Mischung aus leidenschaftlichem Ernst und Selbstironie, die den Film komisch und todtraurig zugleich" macht, resultiert vor allem aus dem Versuch Marjane Satrapis, Distanz zu dieser Figur zu gewinnen. Ebenfalls gewürdigt wurde die Auflehnung gegen Klischeevorstellungen über das Leben und die Menschen im Iran und das Werk insgesamt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen Comic-Veröffentlichungen.Vereinzelt wurde eine „stärkere – sozusagen ‚übergeordnete‘ – historische Einordnung des Gezeigten“ vermisst und dies als kleinerer Schwachpunkt des Werkes gewertet.


    Das internationale Echo war ähnlich positiv; der aufschlussreiche Blick auf persönlicher Ebene in ein Land der „Achse des Bösen“ wurde ebenso gelobt wie die spannende Geschichte.



    Persepolis (Film)


    Eine Zeichentrickfilmversion von Persepolis unter der Regie von Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud und mit Chiara Mastroianni, Catherine Deneuve, Danielle Darrieux und Simon Abkarian als Synchronsprecher der Hauptrollen wurde 2007 auf den 60. Filmfestspielen von Cannes gezeigt und gewann dort den Preis der Jury. Die Farabi Cinema Foundation, eine der iranischen Regierung nahestehende Organisation, protestierte gegen die Auswahl des Films für den Wettbewerb von Cannes, da er „ein falsches Bild vom Ausgang und den Errungenschaften der islamischen Revolution zeige“. Dennoch wurde der Film für den Oscar und den Golden Globe als Bester Animationsfilm nominiert. Weitere Nominierungen in der Kategorie Bester Film gewann der Film für den Europäischer Filmpreis und den wichtigsten französischen Filmpreis, den César.



    ^^
    Das war ein echt super Film und die Wikibeschreibung hätte es nicht besser ausdrücken können - habe mich mal ihrer Worte bedient weil ich mit dem Stil allgemein nicht vertraut bin - ein sehr sehenswerter Film und lustig und traurig zugleich,der neben der ganzen Selbstironie tatächlich wichtige Themen aufwirft...
    Hat ihn einer gesehen und wenn ja was könnt ihr dazu sagen?

    [marquee]-Ich sah es als meine Aufgabe überall Schwierigkeiten zu schaffen-[/marquee]