Das größte Geschenk ist die Liebe zwischen Geschwistern.
Koritsu und seine Schwester Kitsuné sind das beste Beispiel, jedoch spielte ihnen das Schicksal gleich von Anfang an einen Streich.
Die beiden verloren nämlich durch einen Überfall auf ihr Dorf ihre Eltern und Freunde und wurden verschleppt.
Kitsuné, die in diesem Moment gerade mal vier war, wurde in ein Forschungslabor gebracht und ihr Bruder, der ein Jahr älter war, in ein anderes Land.
Auf dem kleinem Mädchen wurden Genversuche erforscht und schließlich kombinierte man ihre Gene mit denen eines Fuchs.
Kitsuné hatte schwer unter den Versuchen gelitten, denn diese waren nicht ganz Schmerzfrei gewesen aber jetzt wo es aufgehört hatte, war sie erfreut über ihr neues Aussehen. Ihre drei Fuchsschwänze, die Ohren und die Bernsteinfarbenen Augen wurden ihr ganzer Stolz, denn ihr Vorname bedeutete Fuchs.
Als sie zehn Jahre alt war, wurde sie in den Kampfsport eingeführt und dabei stellte sich heraus, dass sie nicht nur das teilweise Aussehen des Tieres hatte, sondern auch seine Wendigkeit und Geschicklichkeit. „Wir müssen sie im Auge behalten. Sie könnte sonst versuchen sich zu rächen. Meinte ein Forscher.
-Du hast recht. Wir werden sie streng überwachen.“
Kitsunés Ohren zuckten bei diesem Wortwechsel. Was wollten die Männer damit sagen?
Jedenfalls wurden die Worte in die Tat umgesetzt und Kitsuné verbrachte ein Leben in Ketten, wenn sie nicht gerade trainiert wurde.
Sie verschloss sich und am Ende, als sie siebzehn war, sprach sie kein Wort mehr. Sie hatte auch erfahren was die Worte dieser Männer zu bedeuten hatten. Ihr Bruder war Tod. Er starb bei einem Wettkampf im Kolosseum der Welten. Diese Nachricht brachte Kitsuné in Raserei, jedoch beherrschte sie sich. Sie würde warten. Warten bis der richtige Moment da war.
„Ich frag mich manchmal was in ihr vorgeht.“ meinte einer der Wächter. „Sie spricht kein Wort mehr und wenn sie Jemanden ansieht, dann läuft es einem eiskalt den Rücken hinunter, weil man nur Hass in ihren Fuchsaugen liest.
-Ja, ich weiß was du meinst. Mich würde es nicht wundern, wenn sie weiß was ihrem Bruder Wiederfahren ist.
-Wahrscheinlich aber die Forscher halten ihn für Tod, weil er eine Bestie geworden ist. Er ist der Champion der Turniere geworden.
-Nun ja. Ich war damals dabei, als er seinen Gegner in Stücke riss. Es war furchtbar.
-Kann ich mir denken. Unsere kleine Kitsuné wird ja auch bald ins Kolosseum gebracht, wo sie dann ihre Fähigkeiten unter beweis stellen kann. Ich hoffe sie überlebet das.
-Ich auch...„ Er klopfte seinen Kollegen auf die Schulter. „Ich auch, denn sie ist immerhin ein Prachtexemplar verglichen zu ihren Vorgängern, die nicht mal die Testphase überlebt haben.
-Ich frag mich was ihr die Kraft dazu gab.
-Wahrscheinlich die Hoffnung Koritsu wieder zu sehen.“
Damit entfernten sich die beiden von dem Käfig der Füchsin. Die Wächter hatten geglaubt, dass Kitsuné schlief, jedoch war dies nicht der Fall. Sie hatte ruhig, mit geschlossenen Augen, auf dem Haufen Heu gelegen und gelauscht. Ihr Bruder war also nicht Tod.
Er hatte nur seine Seele verloren...
Sie setzte sich auf und dachte nach.
Morgen würde sie ins Kolosseum gebracht werden, damit sie die Vorrunden für sich entscheiden konnte oder bei dem Versuch in die Finale zu kommen zu sterben. Sie wusste, dass es Kämpfe auf Leben und Tod waren und das ein Unentschieden mit dem Tod der beiden Kämpfer bestraft wurde, weil diese dann für zu schwach verschrieben wurden.
„Ich darf nicht verlieren.“ dachte sie still für sich. „Ich bin die Einzige, die ihn wieder zur Vernunft bringen kann. Ich darf einfach nicht verlieren.
-Na? Über was denkst du nach, meine kleine Füchsin?“
Kitsunés Ohren legten sich an, als sie die Stimme des Mannes vernahm, der ihr damals all die Versuche angetan hatten. Ein tiefes Knurren kam aus ihrer Kehle und würde die Kette, die sie um den Hals trug, nicht in ihren Bewegungen einschränken, würde sie dem Mann wahrscheinlich an die Gurgel gehen.
„Na, na, na! Kitsuné, nicht doch. Du wirst mir doch nichts antun wollen.“ Sie gab keine Antwort und ihr Knurren wurde drohender. „Ich verstehe schon du magst mich immer noch nicht besonders. Naja. Morgen kannst du dich ja austoben.“ Damit ging er.
Es hatte gerade mal Gedämmert, als Kitsuné, verhüllt von Kopf bis Fuß, das Kolosseum betrat. Die Gerüche, der anderen Kontrahenten lag bereits in der Luft und obwohl diese Situation vollkommen neu für die Füchsin war, verspürte sie doch keine Angst. Sie wollte kämpfen und das schienen auch ihre Wächter zu spüren, denn als sie in ihren Käfig gebracht wurde, der übrigens schon von einer Halbkatze besetzt wurde, sprachen die beiden mit einem Mann und dieser nickte nur, nachdem er Kitsuné einen kurzen Blick zugeworfen hatte.
„So. Du bist also neu hier.“ meinte die Halbkatze schnurrend. Sie hatte langes braunes Haar und ihre Katzen Ohren und Schwanz waren von selber Farbe. Ihre leuchtenden Augen suchten die der Füchsin, jedoch wich Kitsuné mit Absicht dem ihrem aus. „Du hältst dich wohl für was besonders, wie?
-Gib dir keine Mühe, Katzia. Wenn ich das richtig sehe, ist dies Kitsuné. Sie sprich kein Wort. Meinte ein Halbmensch aus einer Nachbarzelle.
-Oh verstehe... Du bist also Stumm. Ich frag mich wie du aussiehst. Eigentlich dürfen wir unsere Gegner erst sehen, wenn wir in der Arena sind aber bei dir bin ich neugierig.“ Katzia riss mit einer schnellen Bewegung, Kitsuné ihren Umhang vom Leib und pfiff erfreut. „Ein Halbfuchs. Nicht schlecht.“ Die Halbkatze sollte jedoch diese Tat mit ihrem Leben bezahlen, denn die Füchsin war nicht in Stimmung etwas über sich ergehen zu lassen, denn sie hatte den Geruch ihres Bruders wahrgenommen.
Die Wächter versuchten die beiden Kämpfenden zu trennen, jedoch kam für Katzia jede Hilfe zu spät. „Tja. Ich würde sagen, dass wir für die Füchsin einen neuen Gegner finden müssen.“ seufzte einer der Wächter, als er den toten Körper fortschaffte.
-Ja.“ meinte der Organisator. „Und ich hab da auch schon eine Idee.
-Und die wäre?
-Nun Kitsuné ist niemand anderes als Koritsus kleine Schwester.
-Oh! Ich verstehe. Sie kam wahrscheinlich her mit der Hoffnung ihren Bruder wieder zur Vernunft zu bringen, jedoch ist er nicht mehr zu retten.
-Das ist wohl wahr! Die Forscher haben ganze Arbeit geleistet, als sie seine Seele zerstörten und ihn zu einem schwarzen Fuchs machten.“ Die beiden Männer gingen lachend an Kitsunés Käfig vorbei. Sie selbst spürte nur ihren Hass in sich aufsteigen, jedoch konnte sie ihren Gedanken nicht weiterverfolgen, denn die Tore öffneten sich und dies kündete den Beginn der Spiele an.
Sie achtete jedoch nicht auf die unterschiedlich Sieger und Toten, die an ihrem Käfig vorbei gebracht wurde, jedoch war sie leicht verwirrt, weil sie nicht aufgerufen wurde.