Ich hab mir mal gedacht, dass ich hier mal meine Oneshots oder kurze Geschichten veröffentlichen kann :)
vllt gefällt es ja jemandem :)
Erwähnung finden
Als die Landekapsel einschlug in den sandigen, nachgebenden Boden ging ein Vibrieren durch das Metall und schüttelte die Insassen kurz heftig durch. Doch keinen der Männer schien das wirklich zu beeindrucken, noch schienen sie es irgendwie zu spüren. Er selber glaubte fast, dass seine Knochen in diesem Moment brachen, geschockt durch den plötzlichen Aufprall und die Nachwehen. Tief durchatmend blickte sich der junge Soldat noch einmal in der Kapsel um. Er war der einzige…wirkliche Mensch, der diese Mission begleitete und auch nur, weil sie auf seinem Heimatplaneten ausgeführt wurde. Die Personen um ihn herum waren zwar auch menschlicher Natur, doch sie waren durch genetische Experimente, unzählige Operationen und jahrzehntelange Kämpfe verändert. Entstellt wäre auch eine treffende Bezeichnung gewesen. Doch in seinen Augen waren sie fast gottgleich. Einzig durch ihre Primarchen wurden sie übertroffen in Erscheinung und Kampffähigkeit und über ihnen allen stand ihr Imperator, von allen geliebt. Er selber war nur ein einfacher Soldat der imperialen Armee, kein hoher Rang und einfach nur als Mittel zum Zweck ausgewählt. Wahrscheinlich würde nicht einmal sein Name erwähnt werden in den Berichten der Mission auf diesem Planeten. Es war so lange her, dass er hier gelebt hatte. Er war damals noch ein halbes Kind gewesen, als er beschlossen hatte seine Heimat zu verlassen und der Armee zu dienen. Er war erst 16 gewesen. Jetzt, 14 Jahre später, schien es, als hätte er alles vergessen.
Zischend öffnete sich die Luke der Kapsel, fast zeitgleich erhoben sich diese Halbgötter in ihren feuerroten Rüstungen. Auf den Schultern der Rüstungen befand sich ihr Legionssymbol, blank poliert und leuchtend. Ein schwarzer Rabe, geprägt durch einen Blutstropfen in seiner Mitte auf weißem Grund. Die Blood Ravens, ein Orden mit übermäßig vielen Scriptoren und einem riesigen Wissensdurst. Mehr wusste er nicht über diese Halbgötter in Rot. Langsam folgte er den Riesen in ihren mächtigen Rüstungen nach draußen in den heißen Sand der Wüste. Die Luft war ebenso aufgeheizt und flimmerte vor den Augen. Aber wahrscheinlich ging es nur ihm so. Die Blood Ravens hatten sicher auch für solche Fälle Ausrüstung und Veränderungen in ihren Körpern. Die drückende Hitze legte sich wie ein Bleimantel auf seine Schultern und fast wäre er zu Boden gegangen. Langsam kamen die Erinnerungen an diesen lebensfeindlichen Ort wieder hoch, der ewige Kampf um das tägliche Überleben. Wie, als hätte sich eine Schublade in seinem Kopf geöffnet, strömten die geistigen Bilder nun durch seinen Kopf. Der harte Kampf um jeden Tropfen Wasser, die unermüdliche Arbeit um die Böden fruchtbar werden zu lassen und die Verzweiflung, wenn all dies keine Ergebnisse erzielte. Er wusste nun wieder, warum er diesen Planeten verlassen hatte. Eine raue Stimme unterbrach seinen Gedankengang.
„Landeplatz sichern! Umgebung auskundschaften und passt auf, dass uns der Soldat nicht umkippt.“ Fast schon beschämt blickte der junge Mann zu dem befehlsgebenden Offizier, der ihn kritisch musterte. Schnell wendete er den Blick ab und sah zu wie die Blood Ravens ausschwärmten und sofort die Aufgaben ausführten. Kurz durchatmend versuchte er zu erfassen, wo sich die Gruppe befand. In relativer Nähe befand sich eine kleine Stadt. Kurz kniff der Soldat die Augen zusammen. Welche Stadt war es? Ein großer Turm aus Sandstein ragte mittig in der Stadt empor, breite Basis und nach oben hin spitz zulaufend. Auf dem ganzen Planeten gab es Städte mit solchen Monumenten, jedes mit einer anderen Form. Dies war also dann der Ort Rakats Zuflucht. Rakat war ein berühmter Soldat gewesen, imperiumstreu bis in den Tod und die Menschen des Planeten hatten ihm die Ehre erwiesen, seine Heimatstadt auf seinen Namen zu taufen. Seltsamerweise lag die Stadt aber wie verlassen da. Man hörte nichts, sah keine Truppen auf den Mauern und keine Arbeiter um die Stadt herum. Dies schien auch den Blood Ravens aufzufallen, denn sie blickten immer wieder misstrauisch über die weiten Ebenen und zu der weiß schimmernden Stadt. Eine bedrückende Stille mischte sich unter die auf ihnen lastende Hitze.
„Langsam ausrücken, achtet auf jede Veränderung. Irgendwas stimmt hier nicht.“ Wieder diese raue Stimme, diesmal angespannter und härter. Langsam näherten sie sich Meter um Meter der Stadt, doch statt reges Stadttreiben vernahm man nur Stille. Langsam kam das geöffnete Stadttor in Sicht und wenn man vorher nicht schon ein ungutes Gefühl gehabt hätte, so würde man es jetzt bekommen. Das Tor war nahezu aus den Angeln gesprengt worden, schwarze Brandflecken verschandelten das weiße Gestein. Rote Spritzer, die verdächtig nach Blut aussahen zierten sowohl Wände, als auch die gepflasterten Straßen. Hartes Rascheln zeugte davon, dass die Ravens um ihn herum ihre Boltgewehre einsatzbereit nun in den großen behandschuhten Händen hielten. Er selber besaß eine kleinere Waffe, passend für die Hände eines Normalsterblichen. Unruhig huschten die Blicke hin und her, nirgends auch nur eine Menschenseele. Nur langsam kam die Gruppe vorwärts, schlich sich durch die einsamen Straßen, angespannt bis zum Äußersten. Eine letzte Biegung und der große Marktplatz der Stadt kam ins Blickfeld und mit diesem Blick brach das Chaos über sie herein. Nekrons fielen über sie her wie Aasgeier über totes Fleisch. Ein einziges Gewirr von Metall, Klingen, Laserblitzen, ohrenbetäubendem Lärm und dem schalen Geruch von vergossenem Blut. Der junge Soldat kämpfte um sein Leben, schoss auf alles, was sich ihm näherte, die Blood Ravens um ihn herum schienen jedoch disziplinierter. Eine Schlachtlinie wurde gebildet und systematisch zurückgeschossen. Nach und nach fielen die Gegner, auch wenn es einige Mühen kostete. Erst nach einer halben Stunde kehrte langsam Ruhe ein und der einzige normalsterbliche Imperiumskämpfer wiegte sich in Sicherheit. Erschöpft lehnte er sich an die Mauerreste eines zerstörten Hauses und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Viel zu spät erreichte das leise Schleifen einer über den Boden gleitenden Klinge sein Ohr. Der junge Mann nahm nur noch wahr, wie sich diese Halbgötter zu ihm drehten. Space Marines, Krieger wie man sie als Mensch nur selten zu Gesicht bekommt. Viel zu spät, drehte er selber den Kopf, nur um wohl dem letzten Überlebenden der Nekrons in die hässliche Fratze zu blicken. Kurz darauf endete sein Leben. Die Kehle aufgeschnitten mit einer scharfen Klinge. Selbst der schnelle Tod des Nekrons änderte nichts mehr an dem Dahinscheiden des jungen Soldaten. Seine kurzen schwarzen Haare klebten an der schweißnassen Stirn, die grünen Augen verloren ihren lebendigen Glanz.
Fluchend trat der befehlshabende Offizier zu dem Leichnam des Mannes, der sie begleitet hatte. Dieses Blut hätte vermieden werden können. Mit einem Wink deutete er seinen Brüdern an ihn mitzunehmen. Kurz blickte er zu einem der beiden Scriptoren. „Wie war sein Name?“ Die beiden Blood Ravens vor ihm sahen sich kurz an, ehe der Angesprochene antwortete: „Viktor… Viktor Myron.“ Nickend nahm der Offizier es zur Kenntnis. „Erwähnt seinen Namen lobend im Bericht. Schreibt, dass er tapfer an unserer Seite gekämpft hat und seinen Mut bewiesen hat. Er ist im Dienste unseres geliebten Imperators gestorben und soll mit allen nötigen Ehrungen bestattet werden.“