Harry Dresden von Jim Butcher

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  • Also ich hab mal so geguckt was für Bücher hier so vorgestellt werden und war recht überrascht dass noch keiner es vorgestellt hatte.
    Vielleicht kennt ihr es ja auch noch nicht. Jedenfalls ist die Reihe von JIm Butcher unglaublich gut. Man kann es sich als Harry Potter für Erwachsene vorstellen , nicht nur
    wegen dem Namen. Wenn ihr es mal lesen wollt sucht einfach nach Jim Butcher dann dürftet ihr es sofort finden.
    Als kleiner Hinweis, es gibt eine Serie allerdings ist diese sehr schlecht.
    Viel spass damit

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    Band 1: Sturmnacht

    Wo ich gerade das Cover sehe. Der Protagonist trägt keine Hüte und regt sich in einen späteren Band über solche aus. Der Autor meinte mal in einem Interview, dass der Verlag diese Darstellung so möchte, da dies sich besser verkaufen soll. Schade, dass Marketing hier zur Verfremdung führt.


    In diesem Mix aus Urban Fantasy und Krimi verfolgen wir Harry Dresden, einen waschechter Magier in Chicago. Doch die meisten sehen ihn als Hochstapler an und glauben nicht an Magie. Es geht um die Aufdeckung einer klassischen Mordserie, deren Umsetzung jedoch nicht so einfach erklärt werden kann. Man lernt einige Charaktere kennen. Die Art der Magie und deren Auswirkung auf die Technik im Umfeld wird erläutert. Minimal bekommt man auch Ansätze über die fantastische Welt jenseits des bekannten Horizonts mit. Als Auftakt ist der Band okay, Spannung ist vorhanden, Harry finde ich schon in Ordnung, nervt aber ein bisschen durch seine Art Frauen gegenüber.


    Ich mag die Reihe, doch der erste Band gibt noch nicht so viel her.

  • Band 2: Wolfsjagd

    Schon bedeutend besser. Beim ersten Lesen erwartete ich schon, hier würden nun einfach nur Werwölfe behandelt werden, doch der Autor bietet bedeutend mehr. Verschiedene Mythologien führen zu drei oder vier verschiedenen Arten von humanoiden Wölfen. Auch hier gibt es wieder eine Mordserie und auch wieder gerät Harry mit einer eigentlichen Verbündeten aneinander. Das sollte ab den nächsten Band nicht mehr so kommen, sonst wäre das schon etwas steif.


    Neben der eigentlichen Geschichte wird das Universum weiter ausgebaut. Ein Mafiaboss aus dem ersten Band wird weiter zum Antagonisten aufgebaut, der eine ungewöhnliche Beziehung zum Protagonisten pflegt. Es gibt eine Romanze, aber auch etwas Entgültiges. Gefällt mir besser als der erste Band.


    Im Rückblick fehlen mir noch viele Figuren, die die Reihe für mich später ausmachen.

  • Band 3: Grabesruh

    Mit diesem Band nimmt die Reihe an Fahrt auf. Neben der Geisterthematik gibt es einen ersten großen Einblick in die Welt der Vampire, die hier in drei verschiedene Höfe eingeteilt werden. Jeder Hof entspricht einer anderen Vorstellung eines Vampirs oder einem vergleichbaren mythologischen Wesen. Außerdem schaut Harrys Patentante vorbei, wodurch der Leser auch eine erste Idee der Feen dieser Welt bekommt.


    Mir gefällt vor allem, dass nicht mehr so viele Charaktere aus den ersten beiden Bänden vorkommen. Dadurch fühlt sich der Band nicht wie eine typische Fortsetzung, sondern Teil einer größeren Serie an. Zwischen den Bänden vergeht in der Regel ein halbes bis ganzes Jahr, wodurch es immer wieder neue Entwicklungen zwischen den Bänden gibt, auf die hier durch ein paar Rückblenden und Dialogen eingegangen wird. Mit Michael bekommt Harry einen neuen Verbündeten an die Seite und hier bin ich positiv überrascht, dass der Autor es schafft einen strenggläubigen Christen einzuführen, der von mir Sympathie anstatt Ablehnung erntet. Ansonsten gibt es ein weiteres neues Gesicht, wo ich es interessant finde meinen Ersteindruck nun mit dem vergleichen zu können, was ich durch die späteren Bände weiß. Ich mag es einfach, wenn gewisse Sachen über mehrere Bände im Voraus geplant sind.


    Ich bin sehr zufrieden. Das Ende betont, dass die Einführung in diese Welt nun vorbei ist und langfristige Entwicklungen und Veränderungen zu erwarten sind.

  • Band 4: Feenzorn

    Dieser Band schafft es richtig gut, an einen Cliffhanger anzuknüpfen und sich dann hauptsächlich doch mit etwas anderem zu beschäftigen und trotzdem wie aus einem Guss zu erscheinen. Neue Charaktere aus den letzten Band tauchen hier nicht auf, dafür gibt es Billy und die Alphas, die sympatische Werwolfstudentenbande aus dem zweiten Band. Dazu gesellen sich viele neue Charaktere und die bekannte Welt wird gewaltig erweitert.


    Mehr denn je lernt man über Harrys Vergangenheit, aber auch endlich gibt es den Weißen Rat der Magier zu sehen, von den man bereits im ersten Band gehört hatte. Das Feenreich wird unterteilt zwischen Sommer und Winter, es umfasst bedeutend mehr Wesen als man es sonst gewohnt ist. Dadurch wird eine bedeutend größere Bedrohung geliefert als bisher, dennoch empfand ich die Spannung im letzten Band besser aufgebaut. Dafür punktet dieser Band mit einem interessanteren Kriminal-/Mysteriefall. Passend zum Protagonisten gibt es auch selten Humoreinlagen, die stets angenehm authentisch sind. Negativ finde ich bloß einige Kapitelausgänge, deren Konflikt so schnell und plump gelöst wird, das die Dramatik der beschriebenen Szene sofort wieder entweicht. In diesem Punkt ist Band 3 bedeutend besser gewesen.


    Ohne etwas vorwegnehmen zu wollen gefällt es mir sehr, dass der Roman zum Ende seinem Helden eine kleine Pause gönnt. Trotz kleiner Kritik ist dieser Band auf Augenhöhe mit dem letzten.

  • Band 5: Silberlinge

    Was ist ein großer Held ohne einen großen Gegenspieler? Es gibt zwar bereits eine größere Auseinandersetzung mit einigen Vampiren (was eine spoilerfreie Untertreibung ist), doch es fehlt ein bedeutender Antagonist für die Reihe. In diesem Band wird nicht bloß diese Lücke gefüllt, der bestehende Konflikt mit den Vampiren wird ebenfalls weitergeführt, was ein gelungener Spagat ist.


    So werden hier die Münzen aus der Mythologie um Jesus genommen, um die Saga der gefallenen Engel erweitert und dies bildet die Basis für eine eigenständige Idee einer ganzen Gruppe von Gegenspielern zu den im dritten Band eingeführten Rittern. Angeführt vom sprichwörtlichen Bösem, das dies richtig gut verkörpert und nicht zu einer Ansammlung von Klischeen verkommt. Die Reaktionen des Helden finde ich genauso interessant wie die Absichten des Schurken.


    Als Kenner der nachfolgenden Bände erfreut es mich auch sehr, von neuen Nebencharakteren zu lesen, die später viel größere Rollen spielen werden. Ich mag einfach die Entwicklungen, die bestimmte Figuren in Laufe der Bände durchleben. Es steigert meine Freude auf die nächsten Bände.


    Bei diesem Band möchte ich vor allem das Ende loben. Kurzfristig muss eine schwere Entscheidung getroffen werden und man lässt danach noch etwas Raum, um einen Charakter auf die Situation reagieren zu lassen anstatt einfach die Geschichte auszublenden und die Leser auf den nächsten Band zu verweisen. Im Detail gibt es auch noch relevante Punkte für später, die man gern überliest oder nicht richtig deutet. Es ist schön, wenn beim erneuten Lesen so manches klarer wird.

  • Band 6: Bluthunger

    Interessant an welchen Schauplätzen es zu Begegnungen kommt. So manch einen Klienten traf Protagonist Harry zum ersten Mal ganz klassisch in seinem Büro. Im letzten Band saß in einer Talkshow plötzlich ein Gegenspieler neben dem Magier und während einer Aufnahmepause kam es zum Dialog. Nun lädt ein neuer Klient zum Set eines Pornofilms ein und die nächste Succubus ist bestimmt auch nicht weit.


    Mir gefällt hier vor allem wie Harry neben dem eigentlichen Auftrag noch eine andere Sache zu erledigen hat und diese Nebenhandlung tatsächlich überhaupt nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun hat. Sorry für diesen kleinen Spoiler, aber ich möchte einfach betonen wie schön es ist, dass sich am Ende mal nicht ein Zusammenhang feststellen lässt. Stattdessen zeigt es gut das Leben des Magiers, der meist knapp bei Kasse ist. Die Nebenhandlung fügt sich richtig gut in das Geschehen des Bandes ein und bringt auch die Geschichte der gesamten Reihe weiter.


    Dafür ist die allgemeine Bedrohung für die Bevölkerung geringer als in den letzten Bänden. Doch das soll kein Kritikpunkt sein, Spannung wird dennoch erzeugt und zum Ende wird es persönlicher dennje. Die Folgen des Cliffhangers vom letzten Band tauchen recht gering und meist nur subtil auf. Da will man natürlich mehr, doch es ist schon besser sowas langfristig richtig aufzubauen. Hinzu kommt eine neue Situation zum Abschluss des Bandes, die mal wieder sehr zum Weiterlesen motiviert.

  • Band 7: Erlkönig

    Einige mächtige Nekromanten sind in der Stadt und streiten sich um ein großes Erbe. Der bekannte, große Konflikt nimmt neue, schreckliche Züge an. Harry bekommt ganz schön was ab und an seiner Seite finden wir Butters, den Polka-liebenden Gerichtsmediziner, der vor wenigen Bänden eingeführt wurde. Butters sowie Harry machen hier eine interessante Entwicklung durch. Für gute Unterhaltung ist somit gesorgt. Außerdem passiert endlich, worauf ich einige Bände gewrtet habe.


    Show, don't tell ist eine beliebte Redensart, wenn es um fiktive Geschichten geht. Umso eindrucksvoller ist dies, wenn innerhalb einer Geschichte ein Charakter auf dieses Mittel zurückgreift, um einen anderen Charakter etwas zu vermitteln. Sowas unterstreicht einen zitatwürdigen Moment richtig gut.


    Ich hatte die Bände ja schon vor etwa einem Jahrzehnt gelesen und bin positiv überrascht, dass eine bestimmte Wendung nun zum zweiten Mal funktionierte. Wie der Protagonist nahm ich Warnung anderer nicht für voll. Hinsichtlich zukünftiger Ereignisse war ich zwar etwas verwundert, aber die große Enthüllung habe ich dann doch nicht kommen sehen. Dies hat mir sehr gefallen. Interessant finde ich auch eine spätere Diskussion darüber.


    Der Weiße Rat der Magier spielt zum Ende wieder eine Rolle, wodurch neue Charaktere eingeführt werden, die für den nächsten Band auch zwingend notwendig sind. Butters' Sprung von einer Rand- zu einer Nebenfigur hat mir richtig gut gefallen. Zumal er trotz seiner Entwicklung der selbe Mensch bleibt. Die Bedrohung durch eine andere Figur wurde gut näher gebracht und einmal mehr, bin ich wieder auf den nächsten Band gespannt.

  • Band 8: Schuldig

    Eine Convention für Horrorfilme steht an. Wenn dann plötzlich diverse Schreckensfiguren aus den Filmen außerhalb der Leinwand ihre Opfer finden ist das nicht gerade schön für die Bevölkerung, aber es bietet schon einen gewissen Reiz für den Leser. Hinzu kommt der knappe, bedeutungsschwangere Untertitel des Bandes, der große Folgen mit sich bringt.


    Im Vorfeld dachte ich, jetzt hätte ich hier mal endlich wieder was zu meckern, doch nach erneutem Lesen relativiert sich mein Konflikt mit einem bestimmten Kapitelübergang. So gibt es einen Cliffhanger, der etwas öde wie aus dem Nichts heraus gelöst wird. Das erinnert etwas den vierten Band, wo es sowas noch gab. Doch jetzt muss ich einsehen, dass die Situation gar nicht so schlimm ist, wie ich es vom ersten Lesen noch in Erinnerung habe. So kommt wichtige Hilfe urplötzlich und entschärft ein Problem. Es gibt zwar eine kleine Andeutung im Voraus, aber die ist so vage, das ich diese nicht befriedigend finde. Dennoch ist dieser Schnitzer angesichts der sonstigen Qualität dieses Bandes nicht weiter erwähnenswert. Bedenkt man die Eingrenzung der verfügbaren Informationen durch den Ich-Erzähler, machen solche Momente schon Sinn, doch es geht besser.


    Von diesem kleinen Detail abgesehen gibt es mal wieder einen interessanten Fall, dessen Tragweite selbst in den letzten Kapiteln noch zu überraschen weiß. Zusätzlich gibt es wieder Neues zu den Handlungsbögen, die über den Einzelbänden hinausgehen. Am Ende setzt sich sogar noch etwas Neues hinzu und stellt eine gemeine Frage, allerdings ohne dem Leser genügend Informationen zu geben.


    Ich bin wieder gut unterhalten geworden. Diesmal gab es vor allem einige Dialoge, die mir sehr gefallen haben, unabhängig von der Situation herausstechen und für die Beteiligten wichtige Motive für die Zukunft zeigen. Besonders auf einen ganz besonderen verbalen Austausch habe ich seit wenigen Bänden entgegengefiebert und wurde nicht enttäuscht. Die Ausgangssituation für den nächsten Band unterscheidet sich mehr dennje von den bisherigen.