Fairy Cube - Kaori Yuki.
übersetzt von Nina Olligschläger
Taschenbuch
11,4 x 17,5 cm
208 Seiten
ISBN 978-3-551-75111-9
€ (D) 6,00
€ (A) 6,20 / sFr 10,90
Dieser Manga gehört zur neueren Schaffensphase von Yuki und ich würde ihn qualitätiv bei Werken wie Blood Hound oder Ludwig Revolution einordnen.
Wie wir schon von Yuki wissen, ist sie vom mysteriösen und märchenhaften fasziniert. In diesem Werk kommt sie dieser Leidenschaft mal wieder nach und hat einen Manga über Feen geschaffen. Aber wie wir ebenfalls wissen, ist bei Yuki nie alles niedlich und süß, es sind vielmehr ziemlich grausame Feen, die in der Menschenwelt Unheil anrichten.
Protagonist der Geschichte ist Ian Hasumi, auch genannt "Ian der Lügner". Seit seiner Kindheit glaubt er fest an Feen und ist im Laufe der Zeit ein Spezialist geworden. Aber er ist nicht nur irgendein Spinner, der von einer fremden Welt träumt, er hat die Fähigkeit, Feen auch für Menschen sichtbar zu machen, die sich darauf einlassen. Jedoch glaubt ihm kein Mensch und alle verspotten ihn. Sogar sein Vater geht sehr streng gegen ihn vor. Ians Mutter lebt nicht mehr, seine einzige Erinnerung an sie ist, dass sie eine hübsche Frau mit grünen Haaren ist, die ein Kind mit ebenfalls grünen Haaren und roten Augen auf dem Arm hält. Sie soll wie er Schmetterlingsmale auf dem Rücken gehabt haben, aber sein Vater hat ihm diese "Hirngespinste" auf brutale Weise ausgetrieben. Ian jedoch hat jederzeit vor Augen, dass er recht hat, denn er hat sowas wie ein Alter Ego, den er Echse genannt hat. Ein Wesen, dass ihn ständig begleitet, ihn aber bis aufs Blut hasst und immer in Schwierigkeiten bringt. Dazu sieht Echse auch noch aus, wie das Kind, dass seine Mutter auf dem Arm gehabt hat.
Der einzige Mensch in Ians Leben, der ihm glaubt, ist seine Freundin Rin. Sie vertraut ihm und hat die Feen ebenfalls schon gesehen. Aber da Rin auch Ärger bekommt, als sie von Feen erzählt, bricht er den Kontakt zu ihr ab.
Jahre später treffen sich die zwei wieder, als Rin auf Ians Schule wechselt. Ian versucht zu der Zeit schon so zu tun, als würde er selbst nicht mehr an Feen glauben und dass er das früher nur erzählt hat, um Aufmerksamkeit zu kriegen. Sein Vater ist mittlerweile schon manisch darauf bedacht, dass Ian bei ihm bleibt und nie wie seine Mutter verschwinden wird. Als dann Rin die alten Geschichten wieder hochbringt, nutzt Echse die Gelegenheit und beeinflusst Ians Vater so, dass er seinen Sohn ersticht. Mittels eines geheimsnisvollem "Fairy Cube", den Ian kurz vorher erhalten hat, ist es Echse nun möglich, Ians Körper zu übernehmen und Ian als gestaltlose Seele in die Anderswelt zu verfrachten.
Hier beginnt die fantasyvolle Geschichte der Feenwelt, die langsam in die Welt der Menschen eindringt und dabei grausige Opfer fordert. Ian versucht nun in einem fremden Körper Rin zu beschützen und gleichzeitig Echse zu besiegen. Allerdings soll Echse nicht das einzige Problem bleiben. Unterstützung bekommt Ian von dem geheimnisvollen Ladenbesitzer Kaito, der ihm den Fairy Cube gegeben hat und der unglaublich starken aber instabilen Fee Ainsel.
Ich persönlich bin etwas zwiegespalten, was den Manga angeht. Einerseits hat Yuki wieder bewiesen, dass sie sehr fähig ist, was Stories angeht und das sie ihren Plot wunderbar in Bilder umsetzen kann, andererseits merkt man schon an meiner kurzen Inhaltsangabe, wie schnell sich die Ereignisse da manchmal überschlagen. Ich fand, man hatte hier manchmal wieder das Angel-Sanctuary-Problem, dass in wenigen Seiten soviel passiert, dass die Seiten überladen wirken und dass man nicht mehr mitkommt mit der Story. Außerdem ist die Geschichte manchmal schön kitschig, was aber auch an dem verträumten Hauptcharakter liegt. Meine Probleme mit dem Manga sind also nicht auf irgendwelche Mängel zurückzuführen, sondern eher auf meinen Geschmack. Für alle, die Übernatürliches mögen und die etwas spezielle Romantik von Yuki, die oft mit Grusel vermischt wird, haben hier einen wirklich guten Dreiteiler, dessen Story gut aufgeteilt ist und durch ein sehr feines Design besticht.
Bilder: