Seiken Densetsu 4, also Legend of Mana, ist leider nie in Deutschland erschienen, genau wie sein Vorgänger. Grund war und ist eine Meinungsverschiedenheit zwischen Hersteller Squaresoft und Publisher Nintendo. Dies erklärt dann auch, warum Legend of Mana nun letztlich für die Playstation erschien.
Das Spiel selber ist ein würdiger Nachfolger wenn auch bewusst gewollt ein Spin-Off der klassischen Seiken Densetu Reihe. Der Hersteller hat gekonnt Schwächen ausgebaut und einige Neuerungen reingebracht. Allerdings ließen sie dies Mal einen extrem wichtigen und wertvollen Bestandteil der Vorgänger weg: den linearen Storyverlauf. Die größte Neuerung ist gleichzeitig vlt. das Merkmal was dem Spiel so unterschiedliche Meinungen einbrachte: Man kann sich die Welt, in der man spielt aus Artefakten selber zusammen bauen.
Dies geschieht indem man diese Artefakte die man im Verlauf des Spiels erhält auf einer Weltkarte platziert. Dabei hat man im Prinzip unbeschränkte Möglichkeiten der Kombination. Das macht zwar unglaublichen Spaß und schafft Abwechslung bei den Missionen, aber es gibt halt nicht wirklich einen Handelsstrang, an den man sich halten könnte.
Außerdem verpasst man so eventuell das eine oder andere Geheimnis oder kann in bestimmte Bereiche des Spiels nicht vordringen, denn einmal platziert lässt sich eine Auswahl nicht rückgängig machen. Aber ich will nicht den Teufel an die Wand malen wer das System raushat und damit klarkommt dem wird es bestimmt auch gefallen – es ist halt nur am Anfang verwirrend und man kann nie wissen ob man eine Entscheidung bereut oder nicht.
Gespielt wird grundsätzlich nur ein Charakter den man zu Beginn auswählt, ab und an gesellt sich jedoch ein, von der KI-gesteuerter, Begleiter hinzu. Die Missionen im Spiel finden nicht wie gewohnt in einem großen Kampfareal statt sondern man kämpft sich wie in einem klassischen Sidescroller bis ans Levelende wo man entweder jemanden oder etwas finden, retten, kämpfen etc. muss. Am Schluss gibt’s dann meistens Belohnungen in Form von Items für die Charaktere oder eben Artefakte um den Handlungsverlauf fortzutreiben.
Grafik und Sound können ebenfalls überzeugen, was auch unter anderem an der vergleichbar höheren Leistungsfähigkeit einer Playstation, im Vergleich zum SNES, liegt. Kampfsystem und Steuerung sind im Vergleich etwas gewöhnungsbedürftig, im Endeffekt aber eben nicht viel schlechter als von den bisherigen Seiken Densetsu Teilen bekannt.
Leider ist das Spiel hierzulande nie erschienen aber ich bin der Meinung es gehört einfach erwähnt und soll hier kurz gewürdigt werden. Wem Secret of Mana gut gefallen hat sollte sich vlt. noch eingehender mit der Geschichte rund um den Manabaum beschäftigen und da sollte Legend of Mana nicht fehlen. Trotz einiger Schwächen in Bereich Storyaufbau und Gameplay finde ich es gehört zu den besten Teilen der Serie und ist unbedingt spielenswert – insbesondere für Anhänger der Seiken Densetsu Reihe.