CSI - Intern at your own risk

Die 15-jährige Kiyomi Hudson beginnt ein Praktikum bei der »Las Vegas Crime Scene Investigation Division«. Obwohl sie weiß, worauf sie sich einlässt, wird sie tiefer in die Ermittlungen hineingezogen, als sie es sich jemals hätte träumen lassen. Sie und ihre vier Mitpraktikanten dürfen die Untersuchungen zu einem grausamen Mord an einer Klassenkameradin - Gretchen Yates - mitverfolgen. Schon bald beginnen sie mit ihren eigenen Nachforschungen der Ereignisse, die zu Gretchens frühem Ableben führten und entdecken die Wahrheit hinter dem unglaublichen Verbrechen!

Basierend auf der erfolgreichen TV-Serie CSI: den Tätern auf der Spur!

Wo fängt man da am besten an. Es sei schonmal vorweg genommen, dass der Manga im Prinzip kein Manga ist, da nicht in Japan erschienen weder von einem japanischen Produzenten noch Verlag veröffentlicht wurde. Die "Story" entstand unter Lizenz von CBS Broadcasting Inc. und Jerry Bruckheimer Television - also den Verantwortlichen für die echten CSI - Serien Las Vegas, New York usw.

Vom zeichnerischen Stil her ist es schon Manga-like und macht auf mich ein bisschen den Eindruck als ob Akimine Kamijyo (Code Breaker) da mitgewirkt hat. Was fehlt sind die schnellen aufeinanderfolgenden Actionszenen. Aber das scheint wohl so gewollt, da CSI mehr ins Mystery-Genre fällt.

Und um was geht es jetzt? Kurz gesagt: um CSI (was hättet ihr erwartet? )
Wer mit den Realserien von CSI nichts anfangen kann ist hier grundsätzlich nicht gut beraten es sein denn das Genre gefällt einem unabhängig von der verwendeten Vorlage. Die Einstufung 13+ ist insofern ok da ja auch Blut und Leichen vorkommen jedoch meilen entfernt von allem was einem gruselig erscheinen könnte.
Im Prinzip will man hier wohl den Leser (der wahrscheinlich noch NIE CSI gesehen hat) in die Arbeitsmethoden dieser Spezialeinrichtung einführen, also psychologische und juristische Forensik. Im Verlauf der Aufklärung des Todesfalls um das Mädchen erfährt man immer wieder von den verschiedenen Techniken und Einrichtungen und genauso wie in der Serie fällt einem vorher noch unbeteiligten Azubi-Agenten dann noch das eine oder andere Detail auf was vorher noch keinem Profi-CSI aufgefallen ist 8|.

Im Vergleich zu den bisher schon etablierten und weitläufig bekannten komplexen Kurzgeschichten der CSI-Serien mutet diese Story fast schon als "sanfter Einstieg" an. Wohl extra als Mangastory konzipiert, liese es sich so nicht unbedingt als Realfolge verfilmen. 5 Highschool Studenten nehmen an einem Sonderprogramm der CSI teil, decken dabei einen Mordfall auf der an einer Mitschülerin verübt wurde und entdecken Hinweise und Spuren, die bis dato kein CSI-Spezialist ausfindig machen konnte. Klingt zwar toll aber zeichnerisch in den 5 Kapiteln des Bandes nicht glänzend umgesetzt.

Darüberhinaus sollen dem Leser ja forensische Methoden erläutert werden. Und das führt dann dazu, dass oft viel Text und viel fachliches zu lesen ist und trotz großzügigem Umgang mit Panels man ab und zu eher langsam vorankommt. Der grundsätzlich guten Story fehlt stellenweise der "Drive" den auch Real-CSI-Folgen haben. Viele Szenen sind einfach sehr statisch und eingefroren.

Am Zeichenstil selbst gibt es nicht viel auszusetzen er passt zum Thema und zur Story jedoch fällt auf das extrem viel Rasterfolie eingsetzt wurde. Es gibt faktisch kein Bild wo sie nicht vorkommt ob nur für kleine Objekte oder eben gleich das ganze Panel. Bissschen schade es ginge bestimmt auch ohne. Andere Autoren verwenden sie meiner Erfahrung nach ja eher für bestimmte Stimmungen und Rückblicke aber hier wurde richtig geklotzt.

Fazit: Ein schöner Versuch CSI in Mangaform zu veröffentlichen und die Rahmenbedinungen sind auch ganz gut ausgearbeitet. Jedoch kann die Story mit der Realserie aus meiner Sicht nicht mithalten - ob das so bewusst oder unbewusst gewählt wurde weiß ich nicht. Wer CSI mag kann gerne die 8 € je Band investieren (zwei sollen wohl erscheinen) oder es auch sonst auf einen Versuch an kommen lassen. Wenn Band 2 wesentlich besser ausfällt wird das natürlich sofort ergänzt.

LG Keiichi