Pax Britannia: Die Abenteuer des Ulysses Quicksilver von Jonathan Green

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    Band 1: Welt aus dem Fugen

    Steampunk mit Dinos! Naja, nicht in dem Verhältnis wie man es bei dem Cover erwarten könnte. Das britische Imperium beherrscht fast die gesamte Welt sowie den Mond und den Mars. Die außerplanetare Ausbreitung des Menschen spielt in dem Band keine Rolle, doch wundere ich mich gerade wie dies mit Steampunktechnologie möglich sein soll. Es gibt zwar schon Roboter, aber im Himmel sieht man noch Zeppeline.


    Auf die Dinosaurier hatte ich eine gewisse Vorfreude, doch diese kommen nur im berühmten Londoner Zoo vor. Natürlich gibt es mit denen noch etwas Action, doch das "Covergirl" tanzt im Grunde nur im einem einzigen Kapitel.


    Ulysses Quicksilver hat nicht nur einen komischen Namen, er ist auch Agent seiner Majestät. So ganz warm wurde ich mit ihn aber nicht. Er wird oft unter anderem als Dandy beschrieben, was mich wunderte. Kannte das Wort vorher nur durch den Anime Space Dandy und war mir nicht sicher, ob mir das die richtige Bedeutung vermittelte. Letztendlich kann ich mit Agenten nicht so viel anfangen. Sein Butler Nimrod spielt noch eine wichtige Rolle. Sonst gibt es einige Schurken ohne viel Tiefgang.


    Ein scheinbarer Raubmord entwickelt sich zu einer großen Bedrohung für das Imperium. So beginnt der Roman als Krimi, wird dann aber zum Agenthriller, der leider auch diverse Klischees durchläuft. Da gibt es viel Bekanntes, selbst wenn man sich nie mit dem Genre geschäftigte. Der Held wird gefangen genommen, doch anstatt sich seiner zu entledigen wird er natürlich allein einer Todesfalle überlassen. Der Bösewicht hält eine große Rede über seinen Plan. Hinzu kommt, dass bei Ulysses regelmäßig der sechste Sinn einsetzt und er dadurch vielen Gefahren mal einfach so ausweichen kann. Wirklich spannend ist das nicht.


    Der erste Akt war noch gut und ich hatte noch ein wenig zwischen den Zeilen gelesen, aber dann doch schnell das Interesse verloren. Das Vorwort ist erstmal ganz nett, weil es auf die Entstehung der Geschichte eingeht, aber dann gibt es plötzlich Gedanken zum fünften oder sechsten Band der Reihe, wo ich den Sinn dahinter hinterfrage. Wer will denn schon einen kleinen Spoiler zu einen späteren Band bevor er überhaupt den Prolog vom ersten gelesen hat? (Zumal es auf Deutsch bisher nur die ersten beiden Bände gibt.)


    Den Gegenspielern mangelt es an Charakter so das sie schon etwas beliebig wirken. Von der Handlung bleibt die Welt unbeeindruckt, was ein bisschen schade ist. Im Epilog gibt es einen schnarchigen Dialog zwischen Unbekannten, was vielleicht Spannung erzeugen soll, aber ich kann hier nur mit den Augen rollen.


    Irritiert hat mich mehrfach das Adjektiv ungeschlacht, das ich erstmal nachschauen musste, weil ich gedanklich in eine andere Richtung ging. Hier wäre die Verwendung von mehr Synonymen besser gewesen, aber das ist nun wirklich Detailnörgeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied ()

  • Ehemaliges Mitglied

    Hat das Label von Buch auf Roman geändert.