- Erscheinungsjahr
- 1999 (N64), 2002 (GCN)
- Plattform
- Nintendo 64
GameCube
- Altersfreigabe
- USK 0
- Publisher
- Nintendo
Alles anzeigenEr ist größer als Goliath und ein ganzes Stück freundlicher: Doshin the Giant stapft mit einem neuartigen Strategiespiel auf den Nintendo GameCube.
Nintendos neuester, größter und gelbster Star beginnt seine Karriere, indem er aus dem Meer auf eine dünn besiedelte tropische Inselgruppe tritt. Die staunenden Einheimischen nennen ihren neuen Freund Doshin - nach dem Geräusch, das seine Füße mit Schuhgröße 368 machen, wenn er durch die Gegend trottet - und ab hier ist es deine Aufgabe, den großen Kerl zu steuern, um die Dorfbewohner mit seinen einmaligen Riesenfähigkeiten zu unterstützen (oder zu behindern).
Das Ganze entwickelt sich zu einem lockeren Strategiespiel. Das Hauptziel besteht darin, Land einzuebnen, Bäume zu transportieren und den Einheimischen beim Bau neuer Siedlungen zu helfen. Zunächst bestehen diese Siedlungen nur aus einer Holzhütte da und dort, aber dann wachsen sie zu geschäftigen Gemeinden mit Tempeln, Höfen, Ziergärten und einem großen Denkmal für ihren großen gelben Freund heran.
Für jede gute Tat - ob du einen Wirbelwind wegfächelst oder ein kleines Mädchen in deiner Handfläche durch die Luft reiten lässt - erhältst du Herzen von den dankbaren Inselbewohnern. Und für je 21 gesammelte Herzen wirst du größer, bis du schließlich mit ungefähr zehn Schritten vom einen Ende der Karte bis zum anderen kommst und dein Kopf nicht mehr mit auf den Bildschirm passt!
Doshin the Giant ist durch eine entspannte Atmosphäre geprägt, mit netten deutschen Kommentaren, aber ohne drängende Zeitbegrenzung oder Levelstruktur. Während die Sonne träge über den Himmel rollt, kannst du versuchen, alle 30 Denkmäler zu sammeln, indem du viele verschiedene Siedlungen im ganzen Archipel unterstützt. Begib dich auf eine Rundreise über die Insel, dann wate durch das prächtig schillernde Meer oder lehne dich einfach zurück und sieh den Dorfbewohnern und ihren Tieren dabei zu, wie sie ihr einfaches Leben führen. In der Zwischenzeit wird die faszinierende Landschaft allmählich in das Licht des Morgens, des Tages und des Abends getaucht, bevor sich die Dunkelheit der Nacht einstellt.
Das Beste aber ist, dass du dich mit einem einfachen Knopfdruck in einen bösen roten Riesen verwandeln kannst, der Dörfer mit Feuerbällen verwüstet und mit mächtigen Flügeln über die Landschaft fegt. Wütende Dorfbewohner werfen mit Totenschädeln nach dir - aber da diese für dein Wachstum genauso nützlich sind wie Herzen, solltest du auf ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse achten, wenn du der Meinung bist, dass es auf die Größe wirklich ankommt ...
Doshin the Giant ist ein bezaubernd schönes und erfrischend nichtlineares Spiel, das vor allem anders ist und den Beweis erbringt, dass man sowohl groß als auch schlau sein kann. Außerdem ist dieses Strategie-Vergnügen nur für den Nintendo GameCube erhältlich.
Dieses Spiel erschien ursprünglich für das 64DD, eine japanexklusive Erweiterung für das N64. Auf dem GameCube gab es schließlich eine Umsetzung, die es auch nach Europa (aber nicht USA) geschafft hatte.
Göttersimulationen gibt es gar nicht so viele. Da kommt mir erstmal nur Populous und Black & White durch den Sinn. Nintendotypisch geht es bei Doshin meist viel friedfertiger zu. Es gilt, die Einwohner einer Insel gezielt zu verteilen, damit mehrere verschiedene Siedlungen entstehen, die man indirekt weiter ausbaut bis die Bevölkerung ein Denkmal zu Ehren Doshins gesetzt wird. Um alle Denkmäler zu erhalten muss man jedoch beide Gesinnungen, gut und böse, auf der Insel verbreiten.
Durch Anbetung und Schrecken wächst der Gott buchstäblich gen Himmel, bis er nicht mehr ganz in den Screen passt. Er kann Wesen und Dinge transportieren, den Boden heben und senken sowie springen, was jedoch hier und da einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann. Mitunter gilt es Naturkatastrophen abzuwehren, sonst steht einem höchstens die eigene Planung im Weg.
Das Game ist nichts, was ich häufig zocken würde. Doch ich empfand meinen ersten Run sehr faszinierend und war sehr gebannt, bis ich das finale Ziel erreicht hatte. Zur Belohnung gibt es übrigens einen Abspann mit einem spielbaren Abschnitt, der recht seltsam ist. Ich fand das Game interessant, doch für die Masse ist es definitiv nichts.