Ich denke viele Leute die "SAO" nicht mögen, mochten die Serie zu Beginn - und zwar sehr. Mir geht es da nicht anders. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es so viel Kritik hagelt. Die Enttäuschung ist schließlich gewaltig.
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Ich sehe es nicht anders wie Pascal. Zu Beginn war mein 14-jähriges Ich ein riesiges SAO-Fangirl, ich war wirklich der Meinung, dass es keinen besseren Anime geben könnte, keine tolleren Charaktere, keinen schöneren Zeichenstil. Mit 17, nachdem ich bei weitem bessere Anime gesehen habe, sehe ich das ganze anders und würde mich gerne für manche meiner damaligen Aussagen bitch-slappen, besonders wenn es um Dinge wie Asuna oder Kirito geht.
Defacto ist es einfach so - SAO hatte verdammt viel Potenzial, der Zeichenstil ist hübsch, das ganze Setting war toll gehalten, aber einige "Kleinigkeiten" haben mir, und auch anderen Menschen, mit denen ich darüber gesprochen habe, den Anime verdorben, darunter eben auch die schlecht konzipierten Protagonisten. Im Endeffekt mag alles Geschmackssache sein, klar, aber vergleicht man Asuna, Kirito und auch Yui mit anderen Charakteren aus anderen Animes vergleicht, wird doch relativ schnell klar, dass das Charakterdesign extrem oberflächlich gehalten wurde. Asuna - wunderschön, eine starke Kämpferin, die perfekte Frau, die perfekte Mutter, die perfekte Partnerin. An ihrer Seite Kirito - ebenfalls gutaussehend, scheinbar der beste Spieler des Games, Einzelgänger, Alphawolf-Typ, perfekter Partner ... Vielleicht mögen viele Menschen derart unglaubwürdige Charaktere, die auf Perfektion getrimmt wurden, und hey, das ist auch nicht schlimm. Irgendwo mag ich Asuna auch, sie ist verdammt hübsch und hat durchaus ein nettes Charakterkonzept, es gibt Eigenschaften, die bei mir durchaus nicht derart ausgeprägt vorhanden sind. Auf der anderen Seite stört mich aber gerade das an ihr, und übrigens auch an Kirito.
Wenn man davon mal absieht - die Lovestory der beiden wurde viel zu stark ausgewälzt und es wurde meiner Meinung nach zu wenig von dem Game gezeigt, oft kam es mir vor, als lägen Wochen oder schier Monate zwischen den einzelnen Episoden, anstatt zwei oder drei "Quest-Arcs" zu machen, bei dem das Protagonisten-Team wirklich "spielt". Menschliche Interaktion ist wichtig, und Konversationen sind wunderbar, sie machen Charaktere und Beziehungen viel besser einseh- und absehbar.
SAO war hinsichtlich dessen unausgeglichen, zumindest meiner Meinung nach. Ein eben nicht widerlich perfektes Protagonistenpärchen mit Kanten und Ecken und kleinen Problemen hätte der Serie sicher gut getan.