Beiträge von Glühwürmchen

    Nicht solange ich in Deutschland lebe.

    Ich habe ausländische Namen (ja, gleich mehrere) und ich finde es auch nach 30 Jahren immernoch zum Kotzen jedes mal danach gefragt zu werden.
    Ständig muss ich meinen Nachnamen buchstabieren, nur damit dieser dann trotzdem falsch geschrieben wird.

    "Woher kommst du denn? Du bist aber kein Deutscher, oder? Du sprichst aber gut Deutsch."
    Natürlich tu' ich das. Ich wurde ja auch hier geboren, du Pfeife.

    So zum Spaß Spitznamen anzunehmen ist eine Sache, aber mit sowas leben zu müssen kann einem echt auf die Nerven gehen.
    Man kann die Leute noch nichtmal anpflaumen, weil die es ja nichtmal böse meinen.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass dich das stört! :(

    Ich habe einen sehr guten Kumpel, der in Deutschland geboren wurde aber einen polnischen Vor- und Nachnamen hat. Ich fand es schon immer sehr schlimm, wie häufig er auch ganz offensichtlich schon diskriminiert wurde... Der Wohnungsmarkt ist ja sowieso eine Katastrophe aber sobald jemand seinen Namen hörte oder auf dem Formular gelesen hatte, war er praktisch raus. Es hat fast 8 Monate gedauert, bis er eine Wohnung fand. Das macht mich richtig... gnah! Wütend. u_u

    Als ich ca. 12 Jahre alt war, setzte ich mich mit einem langen Sommerkleid auf die Rolltreppe.
    Ich bemerkte nicht, dass ich schon oben angekommen war und plötzlich machte es KRZZZZRATSCH. Ein Mann kam mir zur Hilfe, weil ich damals lange Haare bis zum Hintern hatte und die beinahe auch noch mit ins Rolltreppenende gesogen worden wären.
    So stand ich dann heulend ohne unteren Teil des Kleides mitten im Einkaufszentrum.. :facepalm:

    Ist mir auch schon passiert einmal kam sogar meine Mutter rein. Die Tür ging in beiden Fällen sofort wieder zu. Seitdem klopfen meine Eltern und warten bis sie reinkommen dürfen :D An andere Situationen kann ich mich im Moment nicht erinnern.

    Also da kann ich noch einen drauflegen: Meine Mutter blieb einfach in der Tür stehen.
    Ich war damals mit meinem ersten festen Freund zusammen und naja, der arme kam so schnell nicht mehr zu uns nach Hause. :/

    Ich fühl mich grad wie tot.

    Habe einen ewig langen Text geschrieben, bin irgendwie auf was gekommen, dass in dem Tab eine neue Seite geöffnet wird und zack - alles weg, weil ich vergessen habe zu speichern qq

    Ich werde jetzt heulend mir einen neuen Trink-Kakao machen.

    Da ich wohlbemerkt fast fertig war.

    :nuu: Orrr näh! Da würde ich auch ausrasten! Tut mir voll leid für dich!
    Gibt es keine Chance, den Text wiederherzustellen?

    Ich lehne mich mal aus dem Fenster, dass 99% aller männlicher Geschöpfe hier dich nicht als Sexobjekt sehen. :) (@Männer hier: Bewahrt eure Ehre hier oder ich lass' die Kacke hier mal richtig dampfen^^)

    Nein, nein, das denke ich ja auch nicht! :D
    Das war auch eher allgemein gemeint.

    Man siehe nur die ganzen Bilder der Teenager von Heute. Sexy Posen, sexischtische Provokation. Das sind die Leidtragenden, warum "dein Selbstwertgefühl" sinkt und dein Selbstvertrauen verlierst.

    Nej, mein Selbstwertgefühl mache ich nicht von freizügigen Teenagern abhängig. Da gibt es viel einschneidendere Indikatoren.
    Ich könnte das näher beantworten aber das ist dann doch etwas zu persönlich. :)

    Da schon angesprochen, unser "Mann sein" reduziert wurde, aber noch das Weltbild eines "kräftigen, selbstbewussten Mannes" jeden Tag aufs Neue in die Gedanken gepflanzt wird - ist es uns schlicht schon schwerer geworden, einen möglischt idealen Partner zu finden.
    Im Gegenzug warten die Frauen auch viel zu lange oder greifen selber nicht die Initiative, obwohl die Frauen mittlerweile emanzipiert sind in den Industrieländer. Wir leben auch nicht mehr im Mittelalter, wo Zwangs- bzw. Zwecksheirat an der Tagesordnung standen und somit dein "Partner" eh schon vorab gesichert war. Aber auch das Buhlen um Frauen von damals, ist mit der Entwicklung des Menschen in seinen sozialen Umfelds zurückgegangen, aber dieses Weltbild existiert noch.

    Was den gesellschaftlichen Druck angeht, stimme ich mit dir überein. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich diesen Druck manchmal auch selbst verspüre. Aber ich frage mich dann oft, warum folge ich ihm? Der "gesellschaftliche" Druck sind nämlich nicht die anderen, sondern wir selbst.

    Bezüglich des Frauenbildes: Ich will kein unnötiges Fass aufmachen aber es ist durchaus schwer eine Frau zu sein. Es ist auch nicht unbedingt einfach, als Frau den "ersten Schritt" zu machen. Da wird man auch mal ganz, ganz schnell abgestempelt, das kann ich dir sagen...
    Ausserdem ist das Bild der Frau durch die Medien so stark sexualisiert, dass es mir als Frau manchmal schwer fällt, selbstbewusst zu bleiben und ich bin sicher, da geht es vielen meiner Geschlechtsgenossinnen ähnlich.

    Ich denke, vielen Männern geht das sogar genauso. Frauen sind ebenso arrogant wie Männer. Ich würde mir einfach wünschen, dass nicht alle immer alle sofort in den gleichen Topf werfen; Frauen nicht voreilig urteilen, Männer sich nicht permanent anhören müssen "der Typ will doch nur das eine" und im gegenzug, dass Frauen nicht gleich Schl**pen sind, wenn sie selbstbewusst auftreten.

    Ein bisschen weniger Arroganz auf beiden Seiten würde schon eine menge erleichtern. :D


    Beruflich eingebunden, fehlt vielen Menschen die Zeit außerhalb der Freundschaften nach neuen Kontakten knüpfen. Daher boomen Online-Dating-Portale oder Dating-Event-Veranstalter, aber helfen auch introvertierte Menschen sich Schritt-für-Schritt an das andere Geschlecht heranzuwagen.

    Stimme dir zu. Auch, weil sobald man aus der Schule oder dem Studium raus ist, sich nur selten Möglichkeiten ergeben, in kurzer Zeit viele neue Menschen kennenzulernen. Man "muss" dann deutlich aktiver sein, damit sich ein Gespräch zwischen zwei unbekannten ergibt.

    Ich habe mich vor ein paar Monaten intensiv mit dem Littleton Massaker auseinandergesetzt, mir die Home-Videos angeschaut und sogar die Doom Map, welcher einer von beiden erstellt hat, für das neue Doom nachgebastelt. Ich habe auch vom Buch (Liebe ist nicht genug) gehört

    Hast du das Buch gelesen? War mir anhand deines Textes gerade nicht sicher :onion-sweating:
    Falls nicht und du dich für die Hintergründe, unter anderem der Täter (insbesondere natürlich Dylan weil er ja der Sohn von Sue Klebold war) interessierst, empfehle ich dir sehr, es zu lesen!
    In der Öffentlichkeit gibt es so viele quatschige Gerüchte und widersprüchliche Aussagen über die Motive, Persönlichkeiten der Täter und den Ablauf des Massakers und danach...
    Sue Klebold schreibt sehr eindringlich was die jahrelangen Ermittlungen wirklich ergeben haben und schreibt auch, wie Dylan vor dem 11. Schuljahr und z. B. auch als Kind war. Sehr aufschlussreich.

    Ausserdem zeigt es, dass wir uns als Aussenstehende oft viel zu schnell von dem, was wir in der Presse hören, leiten lassen und schnell für bare Münze nehmen. Ähnlich ist es ja mit der Aussage über die "bösen" Videospiele. -__-

    Ich beschäftige mich mit Columbine nun schon seit ein paar Jahren, besonders mit den psychologischen Aspekten. Falls dich das auch interessiert, schreibe ich mal gerade etwas dazu:

    Spoiler anzeigen

    (...) und mich würde mal interessieren, ob man heute denn nun schon mehr über das Motiv der Amokläufer weiß. Bisher hieß es ja immer nur, sie wären Außenseiter gewesen und dazu depressiv. Meine Recherchen haben aber ergeben, dass das nicht wirklich stimmt. Sie hatten Freunde. Einer ihrer Freunde wurde sogar beim Amoklauf verschont, sie ließen ihn einfach gehen. Sie hatten nicht weniger, oder mehr Freunde, als der Durchschnitt.

    Dylan befand sich, meiner Einschätzung nach, anfangs in einer verzwickten Situation der Abhängigkeit zu Eric. Dylan hatte zwar durchaus viele Freunde, fühlte sich aber allein. Seine Eltern liebten ihn, aber er fühlte sich nicht geliebt. Er war überdurchschnittlich intelligent (in seiner frühen Schulzeit nahm er an einem Programm für hochbegabte Kinder teil), fühlte sich aber nicht so - es war ihm mit steigendem Alter eher unangenehm. Sein Selbstwertgefühl war praktisch gar nicht vorhanden. Eric war da anders, nahm ihn quasi so ein bisschen unter seine Fittiche.
    Auch wenn Eric ein Freund von Dylan wurde, äußerte er einmal dass Eric "verrückt" sei. Er hatte mehrfach versuche angestellt, sich von Eric zu distanzieren und zu lösen (im Buch: Kapitel 12 Verhängnisvolle Dynamik, S. 252). Und das ist wahrscheinlich das wirklich tragische daran: Dylan war in seiner depressiven Persönlichkeit zu schwach um sich abzunabeln. Hätte man seine Depressionen früher erkannt, hätte man eventuell Columbine sogar verhindern können. Aber das ist nur eine Vermutung.

    Und auch die Depression war nicht so stark ausgeprägt, als hätte es dort zu Komplikationen geführt.

    Das stimmt so nicht ganz.

    Und auch die Depression war nicht so stark ausgeprägt, als hätte es dort zu Komplikationen geführt. Ihre Tagebucheinträge waren auch ziemlich komisch. Erst waren sie extrem liberal (gegen Rassismus) und dann wollten sie, dass am liebsten alle sterben würden.


    Unerklärlich für mich ist immer noch, wie die Eltern nie etwas gemerkt haben. Wie geht denn sowas?


    Dylan Klebold war höchst depressiv, was allerdings erst posthum durch die Sichtung all seiner Unterlagen etc festgestellt werden konnte. Weil er sich deshalb, wie es tatsächlich oft schwer depressive Menschen tun, gefühlsmäßig extrem zurückzog und seine Depression nach außen hin sehr stark verbarg und, sogennant, "weglächelte". Es schöpfte keiner Verdacht. Rückblickend sagt seine Mutter, dass ihr nun einige zunächst unscheinbare Situationen, verdächtig vorkommen.

    Es überraschte mich überhaupt sehr, wie ambivalent und vor allem gegensätzlich die Persönlichkeiten der beiden Täter waren.
    Beide hatten psychotische Züge, bei Eric paarte sich das jedoch noch zusätzlich mit stark psychopatischen Anteilen bis hin zu Größenwahn. Seine Tagebücher sind sehr gewaltverherrlichend; er schreibt von Vergewaltigungsfantasien und Mordabsichten, zitiert immer wieder missbräuchlich aus Rammstein Songtexten, hält sich für eine Art Gott. Er schreibt fast ausschließlich von Hass.
    Dylans Tagebücher hingegen sind, bis auf wenige Ausnahmen (die letzten Seiten kurz vor der Tat), das absolute Gegenteil. Das Wort, dass am meisten Verwendung findet ist: Liebe. Er zeichnete Herzen und schrieb Gedichte über Liebe, schwärmte über viele Seiten hinweg von einem (oder mehrere, das weiß man heute nicht so genau) Mädchen in das er verliebt war und wie sehr es ihm weh tut, dass sie ihn wahrscheinlich nicht mal wahrnimmt oder kennt.
    Er schreibt über sein Gefühl, nicht wirklich dazuzugehören und "gefangen" zu sein im Menschsein, weshalb er irgendwann einen starken Wunsch nach dem, seinen, Tod entwickelte.

    "Erics Gedanken sind verstörend, Dylans Denkprozesse sind gestört. Der Unterscheid besteht darin, was Eric denkt und wie Dylan denkt."

    Erst in Kombination mit Erics Gedankenhass verloren sich beide in eine Wahnvorstellung des tötens.
    In dem Jahr, wo sie dann anfingen, sich das Waffenarsenal zusammenzusammeln, verloren beide quasi immer mehr den Verstand...
    Sie haben sich gegenseitig praktisch richtig "angeheizt".
    Im Buch wird das auch nochmal näher erläutert.

    Erst waren sie extrem liberal (gegen Rassismus) und dann wollten sie, dass am liebsten alle sterben würden.

    -> Das mit dem "extrem liberal und gegen Rassismus" und dem späteren "plötzlich wollten sie dass alle sterben" wird im Buch auch aufgegriffen.

    Woah, kennt hier noch jemand Worms? Ich habe gerade beim Aufräumen meine guten alten Worms Games wiedergefunden:
    Worms 2, Worms: World Party und Worms: Armageddon :jubeln:
    Wie ich das Game geliebt habe! Gehört definitiv auch zu meinen Lieblingen.
    (Daher stammt übrigens auch mein Nickname. Habe mein Team immer Glühwürmchen genannt. :klug: )

    Ich krame den Thread mal wieder hervor, weil ich gerade zu einer thematisch passenden Passage, die ich sehr gut geschrieben finde, kam. Ich lese aktuell ja das Buch von Sue Klebold (was übrigens sehr gut ist!). In dem besagten Kapitel setzt Sue Klebold sich gerade mit der Frage auseinander, in wie fern Journalismus verantwortungsvoller eingesetzt werden muss und eine Pauschalisierung genauso wie Spekulierung und voreilige Schlüsse niemandem helfen. Manchmal sogar im Gegenteil.


    Ich zitiere:

    "Keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, insbesondere die Ursachen nicht grob zu vereinfachen wäre schon ein großer Fortschritt. Denn Schul-Amokläufer töten keine Menschen, weil sie gewaltverherrlichende Videospiele spielen oder Techno hören. Menschen bringen sich nicht um, weil sie ihren Job verloren haben oder von ihrer Freundin verlassen wurden.
    (...)
    Wann immer die Motive für einen (Selbst)mord auf diese Art heruntergebrochen werden, wird damit möglicherweise suggeriert, dass unerwiderte Liebe oder ein beruflicher Rückschlag ein guter Grund seien, den Tod in Betracht zu ziehen. Ein Jobverlust oder eine Trennung können ganz sicher zur Verzweiflung eines Menschen beitragen, doch es passiert ständig, dass Menschen entlassen oder verlassen werden - das allein kann nie erklären warum jemand Suizid begeht.
    Ebenso stimmt es, dass Gewalt in Videospielen Kinder hinsichtlich realer Gewalt abstumpfen lassen kann und dass diese Spiele insbesondere für anfällige Kinder mit psychischen Erkrankungen oder anderen negativen Einflüssen eine Gefahr darstellen. Aber niemand läuft an Schulen Amok, nur weil er Grand Theft Auto oder Doom gespielt hat."

    Ich gebe mal ein anderes Beispiel zum Thema Lust und Leid :Ich hatte eine Partnerin die sehr attraktiv aussah, wirklich Top. Sie war aber dem sexuellen total abgeneigt, sie konnte keine Zärtlichkeiten vertragen und
    auch mehrmals Sex war nicht drin - maximal 1 mal pro Monat .. und das hat mir geschadet. Es war LEID sie anzusehen und ständig das Bedürfnis
    haben sie lieben zu wollen, aber nie das ausleben zu dürfen. Das macht auch kaputt, das tut weh. Es gibt also auch andere Beispiele die
    zeigen, wenn man seiner Lust nicht folgen DARF oder KANN, dann bringt das viel Leid.

    Das ist in der Tat schlimm und traurig. Kenne selbst so ein Beispiel. Das ist dann ja nicht nur bloß kein Sex, sondern mehr - Ich glaube, der Partner der "möchte", fühlt sich von dem Partner ständig zurückgewiesen, ungewollt, vielleicht auch schuldig. Im schlimmsten Fall ziehen sich irgendwann beide zurück.
    Die Krux ist nämlich vielleicht nicht mal unbedingt immer das fehlende sexuelle Verlangen sondern fehlende Kommunikation zwischen beiden. Jedenfalls ist das meine Erfahrung.