Ich wollte mal fragen, wie ihr es anstellt, neue Leute kennenzulernen – egal ob online oder offline.
Online: Ich frage Menschen nach ihren Hobbys und Interessen. Dann zeigt sich ja im Laufe der Zeit, ob man Gemeinsamkeiten hat bzw. sich gut versteht.
Buchtipp: "Wie man Freunde gewinnt" von Dale Carnegie
Offline: Gar nicht. Mit den Leuten in meiner Region hab ich keine guten Erfahrungen gemacht (Ghosting/Ignoranz/Inkompatibilität). Bedauerlicherweise sehe ich Fremden nicht an, ob sie ähnlich ticken bzw. gemeinsame Interessen haben. Auf "Lockmittel" (Klamotten mit Drucken von bekannten Franchises sowie interessante Bücher oder Art Books) reagieren die auch nicht mehr. Bilder von Dubaischokolade auf Instagram sind wohl spannender.
Auch häufig anzutreffen: Desinteresse. Wenn man die Leute anschreibt, antworten die schon, aber sie selbst zeigen keine Eigenleistung und stellen von sich aus keine Fragen. Was ist los mit denen?
Ich behaupte mal, dass es heutzutage gar nicht mehr so einfach ist, authentische Freundschaften zu knüpfen:
- Laut Psychotherapeut Oliver Ruppel ist die Gesellschaft traumatisiert, schizophren, narzisstisch und nicht erwachsen sowie vom Selbst entfremdet. Die zwei Coronajahre mit ihren Maßnahmen haben schwere psychologische Schäden hinterlassen.
- Die schädliche Wirkung von Smartphones und sozialen (Kontroll)Medien ist ja auch schon Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Früher musste man lernen, mit verschiedenen Menschen auszukommen. Heute kann man sie ganz einfach wegwischen und/oder blockieren. Online verhalten sich Menschen durchaus anders als offline.
- Zukunftsängste: alles wird teurer, Unternehmen wandern ab oder gehen pleite, Wohnraummangel, Massenarbeitslosigkeit, Krankheiten, Kriege etc. Das stresst viele Menschen und sie blocken dann alles ab, um sich zu schützen.
Mein Tipp: Such Leute über ähnliche Interessen und gib nicht auf. Es gibt noch tolle Menschen da draußen, man muss sie nur finden. Leider wohnen die meist woanders. :(