Jetzt lese ich die Beiträge meines Vergangenheits-Ichs. Ich weiß, dass ich 2018 eine der schwersten Zeiten durchmachte. Mein mentaler Zustand mag vielleicht besser sein, als vor sechs Jahren, aber meine Lebenssituation ist weiterhin gleich. Und das macht mir zu schaffen. Ich hatte oft schon überlegt, ob man das Fernweh nicht irgendwie "abstellen" könnte. Aber ich denke, meine Unzufriedenheit bezüglich meiner Hilflosigkeit und unveränderten Lebenssituation hält den Drang nach einer Auszeit am Leben.
Für mich ist das Fernweh daher viel mehr ein Laster, das ich nicht abstreifen kann. Wenn man es nur als Fluchtmöglichkeit sieht, kann das ganz schön negativ auf einen wirken. Andererseits kann es auch sehr motivierend sein. Doch meine Motivation verfliegt schnell wieder. Und so vergeht Chance um Chance, mal was zu erleben. Eigentlich würde ich jetzt sofort am liebsten auf alle Verpflichtungen scheißen und einfach losziehen. Aber ich trau mich nicht.