Die Serie stand eigentlich schon jahrelang auf meiner Agenda. Nun habe ich den Anime auch soweit abgeschlossen. Jedenfalls die beiden Staffeln und den Abschlussfilm. Soweit ich mich erinnern kann, war ich nie vom Achtklässler-Syndrom befallen. Doch diese Thematik brachte Kreativität in den Anime rein. Das erinnerte mich ein Stück weit an "Die Melancholie der Haruhi Suzumiya", bei dem es auch um die Hirngespinste der Protagonisten geht. Hier bin ich allerdings am Ball geblieben, weil die zauberhafte dunkle Seite und die inszenierte Kämpfe verständlich waren und gut überzeugen konnten.
Allgemein kann man sagen, es ist eine Romcom, wie sie im Buche steht. Natürlich auch mit obligatorischer Strandfolge. Yuuta ist natürlich nicht unbedingt begeistert, dass der Harem sich ständig selbst in sein Zimmer einlädt. Trotz einiger Ausraster hat mir sein Charakter sehr gefallen. Dass es zwischen ihm und Rikka bald knistert, war schnell abzusehen. Rikka's Gründe für ihre Schauspielerei nahmen gegen Ende der ersten Staffel auch ernstzunehmende Züge an.
Dass das Ende aber in einer dramatischen Sehnsucht endet, weil beide voneinander getrennt werden und Yuuta einen Marathon durch die Nacht rennt, war aber nicht wirklich nach meinem Geschmack. Auch wenn ich ein Freund von Dramatik bin, fand ich das hier übertrieben.
Ich erwartete, dass es in der zweiten Staffel etwas normaler zugeht, aber im Grunde ist die einzige Wirkliche Veränderung Satone als neuer Nebencharakter, die dann aber wieder Makoto verdrängt. Der Konflikt zwischen Shinka und Sanae bezüglich Mori Summer wurde, trotz eines Lichtblickes, auch nicht gelöst. Vermutlich, damit ihre Streitereien weiterhin Witz in die Serie bringen. Und was die Beziehung zwischen Yuuta und Rikka angeht. Auch wenn man sich natürlich mehr zwischen den beiden wünscht, hat mir das ganze trotzdem gefallen. Es ist einfach nicht so eine intime Liebe, wie das sonst propagiert wird.
Satone tat mir jedoch schon sehr Leid, dass sie ihre Gefühle für Yuuta immer herunterschlucken musste und ihm schon ständig Hinweise gab, dass sie einen Kampf gegen sich selbst führt. Im Endeffekt hat sie die Situation für sich gelöst, wobei das vermutlich auch nicht von heute auf morgen funktioniert hat.
Zum Film kann ich nicht soviel sagen. Das Paar flüchtet vor Touka, weil Rikka mit ihr nach Italien soll. Allerdings wurde die Frage, für wie lange und warum, nicht so wirklich beantwortet. Das klärt sich dann überraschend am Ende auf. Die Liebesbeziehung macht aber wenigstens noch einen weiteren kleinen Schritt nach vorne. Es gibt übrigens ein kleines Easter-Egg. Als die beiden in Tokio aus einem Greifautomaten einen weißen Plüschvogel ergattern, fiel mir auf, das es sich um Dera handelt. Der pummelige Kakadu stammt aus der Serie Tamako Market, welche ebenfalls von KyoAni produziert wurde. Ich mag solche kleinen Details.
Ich bin unvoreingenommen in Love, Chunibyo & Other Delusions! reingegangen. Die Serie bietet alles, was man von einer romantischen Komödie erwartet. Die zweite Staffel hätte nicht unbedingt sein müssen, da sich dort nicht großartig viel mehr entwickelt. Trotzdem kann ich mit einem positiven Fazit abschließen.