Zeichnerisch finde ich ihn super und der Stil des Manga wurde gut übernommen, einzig das CGI bei den Bären und dem Wolf hätte ich nicht gebraucht, das sah eher seltsam aus, die Tiere wirkten steif und es passte IMO einfach nicht rein.
Ich fand das stilistisch recht interessant und das war wie ich finde auch so beabsichtigt, um die Bären und den Wolf entsprechend besonders hervorzuheben. Auch wenn diese Stil-Entscheidung bei den Zuschauern ziemlich angeeckt ist wie ich aus vielen Reaktionen entnehmen konnte. Sowas ist mir jedoch lieber als irgendein gefälliges Design, was für mich dann eher langweilig und beliebig ist.
Solche Sachen bleiben einem in Erinnerung, ob nun positiv oder negativ. In Zeiten wo sich viele Animes, sowohl vom Konzept als auch vom Zeichenstil her, sich wie ein Ei dem anderen gleichen ist das schon Goldwert.
Ich finde bei "Golden Kamuy" vor allem schön, dass der Kultur der Ainus viel Platz eingeräumt wird. So kommt man den Ainus ein gutes Stück näher. Das das vor allem auch über die Esskultur geschieht erscheint mir sehr naheliegend und funktioniert auch tadellos. Die Japaner haben da bekanntlich ein ausgeprägtes Interesse am Essen und vor allem bei diesem Thema tun sich entsprechende Unterschiede der Kulturen und Ansichten auf.
Nichts bringt die Menschen jedoch näher als gutes Essen und so kommen sich Japaner und Ainus nach anfänglichem fremdeln über die unterschiedliche heimische Küchen näher.
Die Comedy-Einlagen waren größtenteils in Ordnung, für mich aber kein Muss; bei einem Anime mit doch recht ernsthafter Story, spielt es oftmals nur den Ernst der Lage runter und das finde ich blöd, aber na ja...
Ich fand die Comedy Einlagen sehr gut in die ganzen Szenen mit eingebunden. Zumeist gibt es da sehr harte Brüche zwischen "normalen" Stellen und Comedy Stellen. Das hab ich bei "Golden Kamuy" nicht so empfunden. Da wirkte es sehr fließend. Musste dabei auch an die Trickserie "Avatar - Der Herr der Elemente". Das ist da so ähnlich.
Im übrigen bin ich da der Meinung, dass solche komödiantischen Szenen wichtig sind zur Auflockerung. Man kann nicht immer todernst durch die Gegend wandeln. Das erdrückt einen auf Dauer. Auch da der Vergleich zwischen der Avatar Trickserie und dessen Live-Action Film Umsetzung, wo man genau so durchgehend todernst war.
Man kann kritisieren, dass man es bei "Golden Kamuy" teils ein wenig übertreibt mit der Comedy bzw. es zu cartoonig wird, aber für mich hält sich das noch in Grenzen. Auch ernstere Serien wie "Rainbow" oder "Dororo" kommen nicht drumherum hin und wieder etwas Comedy oder lockere spaßigere Szenen mit einzubauen. Eben weil die Macher wissen, dass das die Szenen sind wo man mit den Charakteren mitlacht und so die Bindung zu diesen Charakteren stärkt. Auch ist das immer ein guter Ausgleich für die ganzen anderen sehr ernsten und emotional harten Szenen.
Keine gute (Drama-)Serie kommt ohne mindestens eine Prise Comedy aus.