Da ich gerade im Zug sitze und es eine längere Fahrt wird nutze ich einfach mal die Zeit, um meine Eindrücke von der Animagic hier kundzutun.
Es war meine erste Animagic. Dementsprechend war da für mich alles ziemlich neu. Um mit den guten Sachen anzufangen. Die Kongresshalle war angenehm klimatisiert und die neue Getränkeregelung das man nun eine 0,5 Liter Flasche mit reinnehmen kann ist ein gutes Entgegenkommen der Messeleitung. Finde die Qualität des Leitungswassers in Mannheim wirklich sehr gut. Bei mir ist das Leitungswasser so stark verkalkt, dass ich es meist vorfiltern muss. Die neue Regelung mit dem Einlass über die Seiteneingänge in den ersten 4 Stunden verlief wunderbar und zügig.
Das Programm ist sehr umfangreich inklusive vielen Ehrengästen und einigen Highlights. Der Rosengarten mit dem Wasserturm ist ein wunderschöner Schauplatz. Das wärs dann auch schon.
Für mich war es leider kein ungetrübtes Erlebnis. Zum einen haben sich für mich viele interessante Programmpunkte überschnitten, sodass ich nicht bei allen Sachen dabei sein konnte. Die nächste Ernüchterung folgte bei den besonders beliebten Programmpunkten. Das wäre u.a. "Anime in Concert". Da wirklich alle von geschwärmt haben im letzten Jahr hatte ich mir schon gedacht, dass es voll sein wird und war frühzeitig da (ca. 20-30 Minuten vorher). Schon da war der Mozartsaal knacke voll. Die scheinbar freien Plätze waren von den anderen besetzt, damit ihre Freunde, die später als ich antanzten da Platz finden konnten. Da war ich richtig verärgert drüber. Am Ende war ich der Gelackmeierte, der aus dem Saal musste, weil ich keinen Sitzplatz finden konnte. Weder durfte man sich an die Wand stellen noch auf die Treppen setzen.
Auch anderswo stand ich vor verschlossenen Türen oder geschlossenen Schlangen, weil es zu voll wurde. Da ich zuvor bei anderen Veranstaltungen war konnte ich da auch nicht sehr früh dort erscheinen.
Bring & Buy war auch so eine Sache. Da musste man schon ziemlich lange warten, aber durch das Schlangensystem blieb es zumindest geordnet. Trotzdem hat man so wenig Lust mehr als einmal dahin zu gehen. Meine Sachen konnte ich zum Glück alle verkaufen. Dafür musste ich am Sonntag "nur" 1 1/2 Stunden lang anstehen bis ich mein Geld erhalten konnte. So hatte ich einen Animefilm verpasst den ich mir eigentlich ansehen wollte.
Dann noch zu meinen persönlichen Highlights und Lowlights: Highlight war für mich der Synchronworkshop, der für mich äußerst interessant, lustig und unterhaltsam war. Hatte mich schon ziemlich aufgeheitert. Lowlight war für mich das subjektive Gefühl durchweg 3/4 der Con verpasst zu haben und das obwohl ich ständig auf Achse war und da und da mal vor Ort bei der ein oder anderen Veranstaltung war. Das lag wie gesagt daran, dass ich die großen Publikumsmagnete gar nicht erst zu Gesicht bekam.
Insgesamt war meine erste Animagic ein zweischneidiges Schwert. Es war nicht alles schlecht. Gab auch schöne Momente, aber auch diverse Momente, wo ich mich einfach nur geärgert habe und u.a. bereits schon genannt habe. All das führte im Endeffekt dazu, dass ich mit der Animagic eher auf Distanz war. Im Gegensatz zur Connichi stellte sich bei mir dort nie wirklich das Gefühl ein "zu Hause" zu sein. Auch hatte ich bei der Connichi immer das Gefühl gehabt alles gemacht zu haben was ich machen wollte. Auf der Animagic fühlte ich mich hingegen wie auf einer schick hergerichteten Promi Party, wo ich mich "wie bestellt und nicht abgeholt" fühlte.
Wenn ich noch einmal zur Animagic gehe dann nur, wenn es Ehrengäste gibt für die es sich für mich lohnt dahin zu gehen. Ansonsten kann ich gut drauf verzichten.
Nochmal ein Tipp: Erst Sonntags richtig einkaufen zu gehen ist nicht unbedingt die beste Idee. Da sind die tollen Sachen größtentels schon völlig vergriffen. Also am besten gleich am Freitag alles sichern und dafür erst Samstag und Sonntag sich auf das Programm stürzen. Hab nämlich den Fehler gemacht es andersherum zu machen.