Das Thema wird wohl nie so richtig alt werden. Insofern möchte ich auch noch was dazu sagen. Erstmals ist mir dieser Typus von "Held" in NGE aufgefallen in Form von Shinji.
Wichtig ist mir, ob dieser Charakter Willens genug ist aus sich herauszuwachsen. Dann kann er auch etwas Schwäche zeigen. Denn nicht jeder ist automatisch gleich ein Hercules. Auch außerhalb von Anime gibt es diesen Heldentypus durchaus. Spätestens da hängt es davon ab wie gut der Charakter geschrieben ist.
Wenn er gut geschrieben ist und man ihm genug Gelegenheiten bietet sich zu beweisen, zu bessern oder zu reifen und man so mit ihm mitfiebern und sympathisieren kann dann geht das ganze gut auf und man hat einen tollen Charakter an den man sich gerne erinnert auch wenn er nicht sonderlich stark ist und wo bei einem schon mal die Tränen fließen, wenn es hart auf hart kommt.
Das solch ein Charakter schlecht geschrieben ist merkt man dann daran, dass die Autoren es nicht schaffen ihn für den Zuschauer begreifbar zu machen und in ihm nicht mehr als eine verweichlichte Memme sehen auf die man herabschaut. Auch Schwache Heldenfiguren müssen sich irgendwann den Respekt erkämpfen, um Eindruck zu machen. Es ist der Spagat zwischen körperlicher und vielleicht auch geistige Schwäche und Willensstärke, die diese Heldenfiguren erst interessant werden lässt.
Eine Memme, die vor alles mögliche zurückschreckt und schlicht nicht bereit ist zu kämpfen und stattdessen ständig rum heult sind die, die mich ankotzen. Beispiele wurden hier schon genannt. Solche Charaktere fallen mir auch in einigen Harem-Anime auf. Diese sind dann meist super zurückhaltend, können gut kochen, schmeißen den Haushalt und sind einfach nur lieb. Der perfekte Hausmann, der natürlich keinen Finger bei den vielen Mädels rührt und schon mal den Eindruck macht als wäre er Asexuell. Keine Ahnung wie es euch da ergeht, aber da finde ich diesen Typus Charakter noch vielmehr zum kotzen und ich kann mir nur schwer vorstellen wie so einer überhaupt eine Schar an Verehrerinnen sammeln kann. Dann lieber das andere Extrem des unverbesserlichen Perverslings.
PS: Ich merke übrigens, dass mir Heldenfiguren, die zwar körperlich schwach sind, aber einen unglaublichen Kampfeswille und Selbstbewusstsein haben oftmals sympathischer sind. Denke da gerne an Mumen Rider aus One Punch Man zurück. Im Vergleich zu vielen Gegnern ist er so zerbrechlich wie ein Streichholz, aber er steht immer wieder auf und kämpft, notfalls bis zum Tod. Kein Wunder, dass er unter der Bevölkerung ein absoluter Publikumsliebling ist.