Auch können Animes und Mangas seelisch destabilisierte Menschen richtig schaden, weil sie da sich dann regelrecht reinflüchten möchten, ich habe das selbst erlebt, gerade im privaten Bereich habe ich früher mit zahlreichen Mädchen Kontakt gehabt die sich leider ritzten oder in irgendeiner Form komisch, bez. traurig drauf waren. Gerade die heutige Anime und Manga- Produzenten setzen besonders auf wunderschön, verträumte Szenarien und Freundschaften, gerade jüngere Leute die mit ihrem Leben unzufrieden sind und dabei für seelische Leiden anfällig sind, können sich darin zu sehr verlieren und haben, ohne es vielleicht selbst zu bemerken, ähnliche Erwartungen an die Realität.
Kann ich so bestätigen, was ich gerade die Woche wieder gemerkt habe, sobald ich wieder extrem angeknackst bin, kann ich diverse Anime nicht gucken.
Mag zwar weird klingen, dass man durch Anime gucken depressiv werden kann, aber das ist leider nunmal die Realität, interessant ist dass, das vor allem jüngere Leute aus der Szene anscheinend wirklich immer wieder psychische Probleme haben (von leicht bis schwer) und dann darüber berichten, dass bei den Anime, wo Sie geguckt haben echt heulend da gehockt haben und richtig down waren [...]
Ich weiß nicht, ob diese Feststellung so einfach zu treffen ist. Immerhin werden psychische Probleme im Allgemeinen immer häufiger aus diversen Gründen gerade unter jüngeren Menschen, dann hier auch ein erhöhtes Auftreten bei bei den Menschen zu sehen, die Animes und Mangas mögen, wäre erstmal keine statistische Überraschung. Es würde mich überraschen, wenn hier ein kausaler Zusammenhang bestehe, dass man durch das Medium eine Depression entwickeln kann. Was ich glaube ist, dass das als Projektionsfläche dienen kann, um eben seine Sehnsüchte auszuleben. Ich sehe halt kaum den Unterschied dazu ein Abenteuer- oder Fantasyroman zu lesen. Hier werden doch auch wunderbare Szenarien entwickelt, in die ich mich mit Freuden gedanklich reinversetze und mir manchmal auch wünsche, dass ich die Welt selbst erleben könnte. Lösen deswegen auch diese Romane eine Depression aus?
Das Gefühl des Fernwehs gibt es auch schon länger. Das wurde schon in Texten besungen bevor dieses Medium hier überhaupt aufkam und hat ja auch zu Reisen manch bekannter Künstler*in geführt. Es ist natürlich nur recht und billig hier jemanden etwas einzunorden, dass die Träume längst nicht immer die Realität sind. Aber wenn ich nun beispielsweise mich damit beschäftige und überlege am Okinawa Institute of Science and Technology zu promovieren, da das ohnehin ein Schritt in meiner Lebensplanung wäre, ich das gerne machen würde und das Institut auch einen ganz okayischen Ruf zu haben scheint, denke ich nicht, dass das ein Problem ist.
Und die Beobachtung, dass das Thema psychische Probleme immer präsenter wird, würde ich auch halt eher anders herum erklären. Da es eben ein weltweites Problem ist und auch in vielen ostasiatischen Ländern zunehmend Thema in der öffentlichen Debatte wird, wäre es auch zu erwarten, dass das in den Medien wiedergespiegelt wird. Ich sehe zumindest wenig negatives daran, dieses Thema etwas mehr in die Mitte der Gesellschaft zu holen und es nicht als das schmuddelige gruselige zu belassen, was Depressionen bisher oft anhaftet. Auch durch den Konsum von Medien seine Gefühle ausleben zu können, ist ein sehr altes Konzept, was bis in die Urzeiten des Theaters zurückgeht, soweit ich weiß.
Der sexuelle Part ist wirklich ein ziemlicher Graubereich. Einerseits kann ich verstehen, dass gesagt wird, dass dadurch niemand zu Schaden käme. Andererseits hat Pornographie im Allgemeinen die Gefahr, dass es ein falsches, überzogenes oder im schlimmsten Fall gefährliches Bild von Sexualität vermittelt wird und bei der rezipierenden Person auch gefährliche Verhaltensweisen auslöst. Bei Hentai kommt aber zugegebenermaßen verstärkend hinzu, das hier viel üblere Dinge als normal empfunden werden als bei klassischer Pornographie, die das nicht sollten, da sie durchaus große Gefahr in sich bergen, schädlich zu wirken. Hier wäre eine kritische Auseinandersetzung sicherlich angebracht, auch wenn dagegen das Recht auf Privatheit abgewogen werden muss.
Also ja, Vorurteile entstehen meist nicht aus dem Nichts, aber ich denke, dass diese hier wie so oft ein zu stark vereinfachendes Bild geben würden, für Probleme, die viel komplexer sind, weswegen ich sie in Gänze als in dieser Form als ungerechtfertigt klassifzieren würde bzw. nur mit einem sehr kritischen Blick für benutzbar einschätze