Die letzten Tage habe ich dazu genutzt, die nach dem Abschließen der zweiten Spice & Wolf Staffel aufgetretene Animelücke durch neues Material zu füllen. Meine Wahl hierzu fiel auf einen Anime, den ich schon seit meinen frühesten Animeerfahrungen auf meiner Watchlist und meinem Radar hatte, einen Anime mit dem Namen Sankarea.
Aktuell bin ich bis Folge 10 gelangt und in den nachfolgenden Ausführungen schildere ich meinen bisherigen Eindruck des Anime.
Beginnend möchte ich die Vorbemerkung kundtun, dass dieser Anime mir meinen Geschmackswechsel und Präferenzwandel in Sachen Animegenre in aller Deutlichkeit vor Augen geführt hat. Zu dieser Thematik gleich noch mehr.
Bei Sankarea handelt es sich um eine überwiegend generische Romcom mit den üblichen Elementen und einem enorm hohen Fanservice Anteil. Allein die nicht gerade häufig anzutreffende Art des Settings und die ungewöhnlichen Umstände sind dem Anime als Besonderheit anzurechnen.
Kommen wir zu den negativen Aspekten. Um mich auf meinen Geschmackswechsel zu beziehen, so habe ich vor langer Zeit sehr gerne und ausgiebig Anime mit Ecchi als einem der tragenden Genres geschaut und mich von diesen Anime gut unterhalten gefühlt. Nun ist es jedoch so, dass ich schon seit geraumer Zeit keinen Titel mehr angeschaut habe, auf den diese Beschreibung zutreffen würde, und somit war Sankarea eine Begegnung mit einem früheren Faible. Diese Begegnung fiel fatal aus, ich habe den Fanservice und die Ecchi-Szenen oftmals als übertrieben oder unnötig und als Faktoren empfunden, die mich daran gehindert haben, die Geschichte zu genießen. In nicht wenigen Fällen habe ich den immer wieder auftretenden Fanservice als dezidiert nicht witzig (obwohl eine gegenteilige Wirkung erzielt werden sollte) sowie anstrengend wahrgenommen.
Zu allem Überfluss gesellte sich hierzu häufig, die eigenen Nerven ständig strapazierende Cousine unseres Hauptcharakters, deren Auftritte mit Wutausbrüchen, Gewaltexzessen und exorbitanten Fanservice ausgeschmückt wurden, in welchen Momenten bei mir die Erkenntnis einsetzte, dass ich jene Charaktere, die dem klassischen Tsunderetypus entsprechen schon seit längeren aus meinen Animes herausselektiert hatte und sie für mich daher in besonderer Weise negativ herausstach.
Zu dem Vater unserer Protagonistin fehlen mir ehrlich gesagt die Worte, zu ihm genügt es diesen Charakter mit den Begriffen Abschaum, unerträglich und abstoßend zu charakterisieren.
Jedoch existierten auch positive Aspekte des Anime.
Diesbezüglich war das ausgewählte Setting,
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(Zombiemädchen und Zombienerd, der Gegensatz von lebend in Unfreiheit und untot in Freiheit, ein konfliktbehaftetes und entsetzliches Elternhaus)
interessant und spannend.
Die Protagonisten haben ihren eigenen Charme und Witz sowie eine angenehme Chemie.
Ein weiterer hervorzuhebender Punkt betreffend der Charaktere ist die kleine Schwester des Hauptchars, die mit ihrer Monotonie und Gleichgültigkeit zum Humor des Anime beiträgt.

Dazu wartet die Serie, zugegebenermaßen manchmal ziemlich antiklimaktisch und völlig unerwartet, mit einigen wenigen passend gesetzten berührenden Momenten auf,
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(die vorwiegend aus bewegenden Monologen und Ansprachen unserer Protagonistin bestehen, in dessen sie vor dem Hintergrund ihres unfreien Lebens als Mensch, ihre Freude und ihre Euphorie über ihre neugewonnene Existenz in Freiheit als Zombie zum Ausdruck bringt)
in einem Anime der ansonsten überwiegend aus Schabernack und Skurrilität besteht.


