Der Punkt ist doch aber auch, dass man Bleistift nicht gendert...
Es gibt ein menschliches/persönliches Geschlecht und ein sächliches/wörtliches Welches. Der Bleistift wird immer DER Bleistift sein, da das Wort nun mal von der Sache her männlich ist. Genauso wie DIE Blume, da wird auch kein "Der Blumerich" draus. Es geht um personenbezogene Wörter, Berufsbezeichnungen, Bezeichnungen von Menschengruppen usw. z.B DER Richter, DIE Richterin, Die (Mehrzahl) Richter*innen.
Ich selber habe kein Problem damit zu gendern, versuche es auch zu machen wo es geht, bin aber auch nicht frei von Fehlern, oder vergesse es im Eifer des Gefechts auch mal - aber ich bin bemüht.
Auch ich selbst tue mich manchmal schwer. Eine befreundete Person hat sich vor einer Weile als nonbinär "geoutet". Da kriege ich schon manchmal Probleme, wenn ich von der Person spreche, denn das bisherige Geschlecht rutscht mir in Gesprächen doch mal raus, weil mir eine neutrale Bezeichnung gerade nicht einfällt. Wurde bisher aber auch nicht als böswillig aufgenommen. Wenn es sich ergibt, korrigiere ich das und wenn nicht, nickt man und gut is.
Ich finde das auch völlig in Ordnung, wenn Personen möchten, dass gegendert wird. Es ist so ein winziges Detail, womit man manchen Menschen einfach eine Freude machen kann, sie sich angenommener fühlen können und das finde ich ok, ich brech mir keinen ab wenn ich es tue. Ich bin auch definitiv der Meinung, dass es _nicht_ die Sprache "verhunzt" wie manche Leute ja behaupten. Sprache lebt und ändert sich stetig. Es fließen andere Sprachen mit ein, es entstehen dauernd neue Begriffe... ist halt so und das ist imho ok.
Ich kann halt mit beiden verhärteten Lagern nichts anfangen. Die Einen, die gegen das Gendern wettern und die Anderen, die unbedingt drauf bestehen und patzig werden, wenn man es mal nicht tut. Beiden Seiten empfehle ich: ruhig bleiben, nett bleiben, fertig!