Reise 2 - Das Schicksal der Kristallstadt
Nachdem der Wanderer das Grausame Bild des Krieges der Könige gegen den Engel erlebte, wanderte Er seinen, mit der Rose in der Hand haltend, neuen Weg. Erneut an einem Planeten angekommen, war der Aufenthalt an einer Stadt. So schön wie der Himmel und glänzend wie das Wasser.
Umschlungen von teilweise Spitzen die der Sonne nah kamen. Gebäude, kaum von einander zu unterscheiden, bildeten einen Regenbogen.
"Das sieht schön aus. Doch, ich glaube das hier was nicht stimmt." Sprach Er zu seiner Rose und ging in die Stadt hinein.
Das Eingangstor, abweichend der Stadt selbst, war für Fremde sichtbar zu erkennen.
Die Felder, kaum als Bewirtschaftung möglich, folgten seine Füße den Weg zum Bürgermeister.
Erreicht am Hause des Herren, klopften die Hände an der Tür.
"Herein. Es ist offen" kam es von drinnen. So öffnete sich die massive Tür und ein kleiner bärtiger Mann saß hinter einem Schreibtisch.
Mit weinenden Augen und einem niedergeschlagenem Gesicht, sah er den Fremden an.
"Was ist mit diesem Ort? Alles wirkt so prachtvoll, jedoch ist ein Leben schwierig.
Ich sah Felder dessen Ertrag den von Kristallen glich, Flüsse stillstehend. Ein Leben das vergeht, ohne leben zu dürfen."
merkte der Wanderer an.
Weinend und mit zittriger Stimme, sprach der Mensch.
"Ein Fluch hat diese Stadt heimgesucht. Dies Land mit allem Leben verdorben.
Verwandelt in unserem Abbild der Stadt. Einst blühte es nur so vor Glück und Freude.
Legenden besagen, dass es mal ein Unheil vor allzu langer Zeit gab.
Bruchstückhaft wurden Gespräche von Engel niedergeschrieben.
Ein Krieg, vor Ewigkeiten, soll wohl alles betroffen haben.
Sind das diese Nachwirkungen, die uns erst jetzt erreicht haben?"
Verstummt sahen die Augen zum Fremden fragend an, ob man Helfen könne.
"Ich werde euch Helfen.
Gewährt mir den Zutritt in Eure Bibliothek oder Räumen die Niederschriften beinhalten.
Mein Wissen wird in den Schriften eine Lösung finden.
Versprechen kann ich nicht, wie lange es brauchen wird.
Nur ihr müsst Euch gedulden und die Zeit noch etwas überstehen."
Sprach Er mit sanfter Stimme. Gewandt an seine Rose, stellte er sie auf den Tisch.
"Wenn diese Rose in den Farben des Wassers und klar wie die Kristalle leuchtet, dann habe ich den Fluch gebrochen."
Ergänzte sein Mundwerk und mit einem Nicken des Bürgermeister, verschwand der Fremde durch die Tür.
Tage und Nächte, der Wechsel des Wetters verlangte dem Wanderer viel ab.
Das Leid der Bewohner, nicht ohne Klagen auskommend, hallten durch seine Ohren.
Viele, gar unzählige Bücher verschlangen seine Augen.
Der Verfall der Stadt und dessen Gebiet recht nah,
ließ ihm nicht mehr viel Zeit.
Die Zeit verstrich wie im Fluge und eine Antwort ward nicht gefunden.
Kopfzerbrechend nahm der Wanderer einen Anblick der einst so prachtvollen Schönheit auf.
Viele mal schauten seine Augen an diesen Moment.
Erneut war die Aufgabe schwerer als zuvor geworden.
An der letzten Sommernacht und jeder verstrichenen Jahre, fand der Fremde die Lösung.
Durch Leid, Tod und dem Untergang gar verfallen, begann die Rettung.
Vor dem Tor stehend schwang der Namenlose etwas durch die Luft.
"Oh Götter, Schutzheilige dieses Landes, so bitte ich Euch.
Verschont das Leben aller Wesen in diesem Gebiet.
Gewährt Ihnen allem zur Bekämpfung des Fluches.
Nehmet meine Augen, denn diese sahen einst das Unglück.
Mein Mund sprach den Segen zu jedem Opfer.
Gar meine Ohren hallen stets die Schreie in der Nacht.
Das Leben ist kostbar und nicht nur für die Existenz allgemein.
So höret mich an und schenkt den Bewohnern ein Leben."
Die Götter erhörten Seinen Wunsch und nahmen den Fluch von dieser Stadt und dem Umfeld.
Das Leben erblühte hell und farbenfroh, die Fische sangen ein Lied im Wasser.
Die Nahrungsmittel sprießten wie ein Vulkan hervor.
Saftig und gefüllt für all die Jahre ihrer Unterdrückung.
Der Wanderer hielt sein Versprechen.
Die Rose erblühte in jener Farbe die als Versprechen galt.
Des Wanderers Blicke und Ruf, war der Fluch gebrochen.
Die Stadt der Kristalle konnte nun ein zweites Leben feiern.
Mit schwachen Schritten zog sich sein Weg zum Bürgermeister.
"Mein Versprechen ist erfüllt, die Rose erblüht.
So bedanke ich mich und mögen die Opfer ihren Frieden finden.
Vor dem Tor ist ein Denkmal.
Ein Denkmal an All Jener die der Hoffnung glaubten.
Gehabt Euch Wohl"
So Sprach der Wanderer seiner Worte.
Nahm seine Rose in die Hand.
Ward verschwunden auf nächster Reise.
