Was ist euer absoluter Lieblings Anime?
Gintama. Kein anderer Anime hat mich in einem so großen Ausmaß unterhalten wie dieser. Ich habe sehr viel gelacht, nachgedacht, die Kreativität bewundert, und die Absurdität wertgeschätzt. Die Mischung aus Comedy (Meta-Humor, Parodien, Selbstironie), Action (teilweise sehr dramatisch inszenierte Kämpfe) und Setting (Science Fiction trifft auf Edo-Zeit) ist schon ziemlich einzigartig. Zwar stimmt es, dass die erste Staffel hier und da etwas holprig daher kam, allerdings hat sich der Anime mit jeder weiteren Staffel immer wieder selbst übertroffen.
Was ist euer absoluter Hass Anime?
Nun, bisher hat es noch kein Anime geschafft, Hass in mir auszulösen. Warum auch? Wie jede Kunstform sprechen auch Animes sehr unterschiedliche Menschen auf unterschiedliche Weise an. Geschmäcker sind verschieden, und nur weil ich nicht zur Zielgruppe gehöre oder mir aus irgendwelchen anderen Gründen ein Anime nicht gefällt, ist das immer noch kein Anlass, Hass zu empfinden.
Welcher Anime hat euch zuletzt so richtig gefesselt?
Devilman Crybaby. Ich könnte sehr viel zu diesem Anime schreiben und warum er bereits seit Jahren zu meinen Favoriten gehört, aber ich fasse mich kurz (ich werde natürlich nichts spoilern). Mir gefällt an Devilman Crybaby, dass auf eine tiefgründige Weise philosophische, psychologische und religöse Themen miteinander kombiniert werden. Die Grundlage in dem Anime ist die Dualität von "Gut und Böse", und es wird absolut schonungslos gezeigt, wie grausam Menschen sein können. Grundsätzlich merkt man bereits in der ersten Episode, dass dieser Anime kein Problem damit hat, unangenehme düstere Themen anzusprechen. Visuell war ich auch ziemlich angetan, einige Szenen werden sehr surreal dargestellt, treffen aber immer genau die Emotion/die Stimmung, die gerade im Vordergrund steht. Viele Elemente sind nur metaphorisch gemeint, was dazu anregt, die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven bzw auf mehreren Ebenen zu interpretieren. Aus diesen Gründen lohnt sich für mich immer mal wieder ein Rewatch. Der Soundtrack ist auch sehr ansprechend und die verschiedenen Tracks passen perfekt zur jeweiligen Stimmung einer Szene. Eine weitere Sache, die den Anime für mich aufwertet ist, dass nur 10 Episoden existieren. Es wurde sich wirklich auf das Wesentliche konzentriert, ohne mit etlichen Nebensträngen oder irrelevanten Charakteren alles unnötig in die Länge zu ziehen. Dementsprechend ist das Tempo recht hoch, es wird also nicht langweilig. (Ich empfehle übrigens, den Anime unbedingt mit japanischer Synchro zu schauen.)
"Leider" kam nach diesem Anime kein anderer mehr, der mich so beeindruckt hat. Zugegeben habe ich in den letzten drei (?) Jahren nur noch selten Animes geschaut. Vielleicht ändert sich das ja bald wieder - ich würde es mir jedenfalls wünschen.
Von welchem Anime wart ihr zuletzt am meisten enttäuscht?
Eigentlich von allen, die ich wieder abbreche. Da können aber die Animes nichts dafür, meine Erwartungshaltung hat eben nicht zu dem gepasst, was der Anime dann dargestellt hat.
Was ist euer Lieblings Genre?
Kann ich so nicht sagen. Grundsätzlich ist mir nur wichtig, dass ein Anime interessant ist. Das hat erst einmal nicht allzu viel mit dem Genre zu tun, sondern eher mit der Thematik des Animes und ob die Charaktere etwas Lustiges oder Interessantes zu sagen haben.
Welches Genre könnt ihr so garnicht ab?
Isekai und Romance (ABER ich fand Tomo-chan is a Girl ganz unterhaltsam, trotz dessen Vorhersehbarkeit, die irgendwie auf alle Romance-Geschichten zutrifft).
Welchen Anime Charakter mögt ihr am Liebsten?
Da kann und will ich mich nicht festlegen. Mir ist aber aufgefallen, dass ich oft der Meinung war, dass ein oder mehrere Nebencharaktere eigentlich die viel interessanteren Hintergrundgeschichten hatten, eine krassere Entwicklung durchlebt haben, oder aus anderen Gründen besser geschrieben waren, als der Hauptcharakter/die Hauptcharaktere.
Welchen Charakter hasst ihr am meisten?
Warum sollte ich einen fiktiven Charakter hassen?
Aus Welchem Jahr habt ihr die Meisten Anime geschaut?
Keine Ahnung.
Nach wieviel Folgen/Minuten habt ihr einen Anime am schnellsten abgebrochen?
Das kann ich nicht beantworten, da ich recht viele Animes abbreche, meist noch während der ersten Episode.
Wie lange dauert der bisher am längsten Folgen besitzende Anime den ihr gesehn habt?
367 Episoden (Gintama).
Welchen Anime habt ihr am öftersten gesehen?
Gintama. Ich habe und werde auch zukünftig viele Episoden rewatchen. Allgemein rewatche ich nicht gern, aber bei diesem Anime macht es Spaß, aus den vielen kreativen und vielfältigen Episoden, nochmal die eigenen Favoriten rauszusuchen und sich wieder an deren Verrücktheit zu erfreuen (ich bevorzuge die lustigen Episoden ein wenig gegenüber den ernsteren).
Wenn ihr euch eine Waffe aus einem Anime aussuchen könntet beispiel das Geass, Death Note, Teufelsfrucht usw was würdet ihr nehmen?
Ich würde das Death Note wählen und dann erstmal "aufräumen". Mir ist dabei durchaus bewusst, dass es aus unterschiedlichen Gründen falsch wäre, ein Death Note zu benutzen. Das Leben eines Menschen sollte niemals Mittel zum Zweck sein. Menschen auf diese Weise als "Werkzeug" zu benutzen, wäre moralisch absolut inakzeptabel. Auch hat jeder Mensch das Recht auf Leben, egal was er getan hat, und erst Recht hat sich eine einzelne Person nicht als Gott aufzuspielen und darüber zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht. Zudem können sich persönlich gefällte Urteile auch als falsch herausstellen. Es gäbe noch einige weitere Gründe, wieso es falsch wäre, ein Death Note zu benutzen. Dennoch, ich würde es wahrscheinlich tun. Weil ich, wie jeder andere Mensch auch, bestimmten Denkmustern unterliege, denen sich wohl niemand vollständig entziehen kann: Beispielsweise das Bedürfnis nach einer schnellen Lösung, der Wunsch nach Gerechtigkeit, oder Kosten-Nutzen-Denken. Klar, in der Theorie kann jeder behaupten, er würde niemals ein Death Note benutzen, aber so naiv bin ich nicht, die Versuchung zu unterschätzen.
Und was mich mal richtig interesiert WARUM schaut ihr Anime?
Ich mag die japanische Erzählweise Kishotenketsu, die sich stark von der typisch westlichen Erzählweise unterscheidet. Kurz erklärt, ist Letztere auf einen Konflikt fokussiert. Ein klassisches Beispiel hierfür wäre "Held gegen Bösewicht". Kishotenketsu hingegen benötigt keinen Konflikt. Die Wendung in der Story erfolgt eher subtil und diese muss auch nicht unbedingt dramatisch oder stark konfrontativ sein. In westlichen Geschichten ist es auch meist so, dass Charaktere durch die Auseinandersetzung mit Hindernissen/Problemen wachsen. In Kishotenketsu erfolgen Charakterentwicklungen weniger offensichtlich und der Fokus bleibt häufig auf einer bestimmten Situation/einem Ereignis. Es gibt noch deutlich mehr Unterschiede, aber ich denke mal, dass auch so bereits klar wird, dass und wieso die japanische Erzählweise oft viel interessanter sein kann und mehr Raum für Kreativität lässt, als westliche Erzählweisen.