Beiträge von Bento

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    Das ist eine tolle Zeichnung. Die dunklen Töne des Charakters im Vordergrund bilden einen guten farblichen Kontrast zu den freundlichen Farben des Hintergrundes. Und die Speedlines an Schwert und Pfeil verleihen der ganzen Szene Dynamik. Gefällt mir.

    Ob man den Anime nun mag oder nicht, man sollte ihn jedenfalls gesehen haben.


    Mir gefällt TTGL sehr gut, auch wenn ich mir nach wie vor einige Ungereimtheiten nicht ganz erklären kann.


    Als Beispiel zur letzten Episode:



    Vor einiger Zeit las ich, dass jemand Gurren Lagann als "die Shonen-Version von Sailor Moon" bezeichnete. Zu Beginn mag einem dieser Vergleich nicht zwingend nachvollziehbar erscheinen, doch spätestens nach Aufklärung darüber, wie sich die Spiral Energie nun eigentlich definiert und wodurch sie angetrieben wird, ändert sich das. Um bei der Wahrheit zu bleiben, wurde es mir in den letzten Folgen sogar etwas zu viel des Guten und Simons heroisches Geschwafel war selbst für TTGL-Verhältnisse zu hoch gegriffen.


    Überhaupt ist Simon einer der Protagonisten, die sich meines Erachtens negativ entwickelt haben. Anfangs wirkte er noch sympathisch, als Erwachsener hingegen nervtötend und bot auch nicht ansatzweise die Klasse eines Kaminas. Aber gut, darüber lässt sich mehr oder weniger hinwegsehen, denn es gibt andere Charaktere, deren Verhalten und Entwicklung interessanter zu beobachten ist, wie beispielsweise die von Rossiu. Und wer sich für so etwas überhaupt nicht begeistern kann, bekommt hier immer noch imposant in Szene gesetzte Mecha-Action mit einer ordentlichen Ladung Comedy und Fan-Service geboten. Also einfach mal reinschauen.


    Was die deutsche Synchronisation betrifft, sei folgendes gesagt. Mittlerweile sind wir ja eigentlich an einem Punkt angelangt, an dem die meisten hiesigen Sprachfassungen befriedigend, wenn nicht sogar gut bis sehr gut sind. Leider fällt Gurren Lagann da jedoch etwas aus der Reihe. Zum einen durch diverse Schnitzer in der (sinngemäßen) Übersetzung und zum anderen durch das fehlende Talent des Kamina-Sprechers für melodramatische Schreiorgien und die viel zu alt klingende Besetzung für den heranwachsenden Gimmy. Ansonsten wurden die Protagonisten akzeptabel besetzt, teilweise sogar besser als im japanischen Original. Zumindest was meinen Geschmack betrifft. Wie jedoch zu Beginn gesagt, aufgrund der stellenweise zu freien Übersetzung mit Vorsicht zu genießen.

    Ich habe mir den Anime vor einiger Zeit ebenfalls angesehen und ich muss gestehen, dass sich mein Eindruck über diesen im Laufe der Serie um beinahe 180° gedreht hat. Doch dazu weiter unten im Beitrag. Beginnen möchte ich mit der Optik.


    Obwohl die meist kontrastarme und triste Farbgebung hier sicherlich bewusst eingesetzt wurde, um den Charakter der Serie zu unterstreichen, konnte ich mich damit nur sehr schwer anfreunden. Dies lag aber zum Teil sicherlich auch am Charakter-Design, denn ein derartiger Stil, insbesondre die Darstellung der Gesichter und ihren leblosen Augen mit den kleinen Pupillen, wirkten auf mich lieblos und man hätte hier mit einem anderem Design die Emotionen der Figuren wesentlich besser an den Zuschauer vermitteln können. Wer den Anime kennt, wird sich denken können, dass ich mich hierbei weniger auf Lain selbst, sondern in erster Linie auf Protagonisten wie Mika oder Alice beziehe. Zu unserer Titelheldin passt diese Stilrichtig nämlich äußerst gut. Nur verliert diese Darstellung schlichtweg den Reiz, wenn sämtliche Akteure ähnlich bis gleich dargestellt werden.


    Über das Opening kann man nichts Negatives vermerken, es ist wunderbar stimmig und mir hat es so gut gefallen, dass ich es wirklich bei keiner einzigen der 13 Episoden übersprungen habe.


    Letztendlich ist und bleibt jedoch der entscheidende Faktor dafür, ob ein Anime einem nun zusagt oder nicht, der Inhalt und dessen Umsetzung. Und genau hier liegt des Pudels Kern. Obgleich ich der Optik von Serial Experiments Lain tendenziell abgeneigt war, haben mir die ersten beiden Episoden äußerst gut gefallen und weckten in mir die Hoffnung, hier seit langem mal wieder einen interessanten Anime sehen zu können.
    Leider richtete sich das Werk im Laufe der Serie jedoch selbst zu Grunde, weil hier zu viele Themen angeschnitten werden, von denen einige bereits für sich allein genommen, als Basis einer gesamten Serie hätten dienen können.


    Da hätten wir beispielsweise;


    - die bewusstseinsverändernde, auf Grundlagen des Nanomechanismus basierende Droge Accela, welche den Begriff Rausch neu definiert und dem Konsumenten eine völlig neue Wahrnehmung ermöglicht,
    - das Projekt Kids, welches sich seiner Zeit der Erforschung parapsychologischer Fähigkeiten junger Menschen widmete und eben dem Versuche, diese für eigene Zwecke zu miss-/gebrauchen
    - oder aber die Frage, inwiefern wir als Menschen von den Gegebenheiten um uns herum, wie eben dem elektromagnetische Feld der Erde, beeinflusst werden, ohne dass wir dies überhaupt bewusst erfassen können.


    Es werden noch wesentlich mehr Thematiken angeschnitten, jedoch nicht näher beleuchtet und genau das missfällt mir an dieser Serie. Leider regt diese Erzählweise der einzelnen Layer, wie die Episoden im Anime genannt werden, nur bedingt zum Nachdenken an, denn mit jeder neuen Episode bekommt man bereits wieder eine neue Thematik und damit auch wieder neue, ungelöste Fragen serviert. Irgendwann haben sich davon so viele angesammelt, dass es nur noch ermüdend ist, sich bis zum Abspann einer Folge durchzukämpfen.


    Schade ist außerdem, dass nicht nur die Neben-Thematiken, wie ich sie nun einmal nennen möchte, zum Großteil ungelöst bleiben, sondern sich dies auch auf den Hauptplot um Lain und ihr näheres Umfeld bezieht.


    So blieb Lains Frage, wer denn nun Gott in seiner virtuellen Form erschaffen hat, bis zuletzt unbeantwortet, ebenso wie das Geheimnis, weshalb genau ihre Schwester Mika einige Episoden zuvor den Verstand verlor und warum sich kein einziges Familienmitglied über ihre plötzliche Geistesabwesenheit gewundert hat, nicht einmal die Titelheldin.


    Zum Abschluss sei gesagt, dass dieser Anime wirklich nichts für Leute ist, die ungeduldig sind oder eine Serie ohne klaren Handlungsstrang nicht genießen können. Es wäre höchstwahrscheinlich von Vorteil, sich Serial Experiments Lain zweimal, wenn nicht sogar öfters anzusehen, um dem Plot halbwegs folgen zu können. Die Frage ist nur, ob man dies nach dem ersten Durchgang überhaupt noch will.