Ich bin politisch sehr interessiert und muss sagen, dass sich mein Wesen bzw. mein Blick auf die Zukunft dadurch über die Jahre auch dramatisch gewandelt hat.
Früher war ich klar idealistisch und hatte Hoffnung, dass man mit genügend Elan auch etwas bewirken kann. Heute bin ich der Überzeugung, dass unsere globalisierte Welt einfach viele Dinge per System nicht zulässt oder umsetzbar macht, die es eigentlich bräuchte, um das Schlimmste zu verhindern.
Ich gehe natürlich wählen, auch wenn die Parteien, die ich in der Regel wähle, zumeist kaum Relevanz auf dem politischen Parkett besitzen. Allerdings ist jede abgegebene Stimme für demokratische und menschenfreundliche Parteien auch eine Stimme gegen rechtsextreme Parteien und damit wichtig.
Und zur AfD:
Diese Partei versucht mit nationalistischen und völkischen Ideen und Aussagen Menschen auf ihre Seite zu ziehen, die sich vom Staat im Stich gelassen fühlen und die glauben, alles würde besser, wenn man sich wieder mehr auf "die Deutschen" und weniger auf Migranten oder Akademiker fixiert. Das Problem dabei ist nur, dass nichts, was die AfD in ihrem Wahlprogramm anzubieten hat, irgendetwas an der Situation dieser Leute ändern würde. Ganz im Gegenteil würden die Wohlhabenden noch weiter bevorteilt werden. Im Prinzip ist die AfD nur eine FDP mit völkischem und rassistischem Gedankengut, die die freiheitliche Demokratie beschneiden will. Ich verstehe alle, die sich von den "Altparteien" im Stich gelassen fühlen, aber Rechtsextreme zu wählen verbessert nichts - und Nationalismus funktioniert in einer globalisierten Welt auch nicht mehr.