Isekai ist eines meiner Lieblings Genres. Allerdings liegt das auch bei mir primär daran, das ich gewisse Fantasy Settings gerne mag, und viele Reihen in diese Richtung halt dem Isekai Genre angehören. Die Aussage, das Isekai oft kein Isekai sein müsste, ist dabei vollkommen richtig. Allerdings muss man auch sagen das das Isekai aus genau diesem Grund oft ja auch nicht stört. Bei vielen dieser Vertreter ist es ja auch so das das ganze Wiedergeboren nach dem 1. Kapitel bei Seite gelegt wird und oft im Grunde nie mehr zur Sprache kommt oder eine Rolle spielt. Daher ist das für mich auch kein Nachteil, wenn man diesen Einstand in die Story hat.
Gleichzeitig erklärt es aber auch, warum man oft mit einem bereits jugendlichen oder erwachsenen Charakter startet, der aber trotzdem die Welt erst ab Beginn der Reihe zu erkunden beginnt und kein Vorwissen über sie besitzt, vieles lernen muss darüber, und dessen oft besondere Fähigkeiten sich auch erst ab da entwickeln. Daher macht das Isekai Szenario bei vielen dieser Geschichten Sinn, selbst wenn es nach den ersten Seiten oft nicht mehr wirklich erwähnt wird und man das Gefühl hat das es keine Rolle mehr spielt.
Meine Lieblings-Reihen sind inzwischen aber die, die eher so Pseudo Isekai sind. Also z.B. welche, bei denen der Charakter schon gar nicht aus unserer Welt kam, sondernd aus einer anderen Fantasy Welt, und bei der die alte und neue tatsächlich mehr Verbindung haben als nur den Hauptcharakter. Oder Reihen, bei denen der Charakter in einer Fantasy Welt stirbt, und in unserer Wiedergeboren wird. Oder natürlich die, die im Grunde in unserer Welt spielen, aber den Shadowrun Effekt haben, das also Magie in unsere Welt kommt. Das Szenario ist ja bei Manhwas sehr beliebt.
Was mich an vielen Isekai Reihen stört, und welche ich auch eher für die schlechteren halte, sind die, bei denen der wiedergeborene Hauptcharakter übertrieben übermächtig ist. Das sie oft zu den begabteren Personen ihrer Welt gehören ist ja normal und in der Regel auch ok für mich, aber wenn der Charakter zu stark ist und komplett autark umherzieht und jeden besiegt der ihm/ihr über den Weg läuft, dann verliere ich meist nach ein paar Ausgaben der Reihe das Interesse. Gibt natürlich auch Ausnahmen, vor allem wenn sie stark auf einen speziellen Humor setzen (z.B. Overlord), die ich dann trotzdem unterhaltsam finde. Aber z.B. Reihen wie "Mein Isekai Leben" (schon recht eindeutiger Name) haben mich irgendwann gelangweilt.