Hououin;Kyouma Danke für deine ausführliche Antwort! Ich respektiere deine Meinung vollkommen. Mir liegt "Chainsaw Man" sehr am Herzen, darum sehe ich es auch anders.
Ich finde ebenfalls, dass Denjis Verhalten keineswegs ungewöhnlich für einen Teenager ist, zudem spielt natürlich seine komplexe posttraumatische Belastungsstörung eine riesige Rolle bei dem Ganzen. Hilfe kriegt er ja auch weiterhin nicht. Ich denke, er fühlt sich einfach einsam und wünscht sich ein "normales" Umfeld. Dies wird in mehreren Szenen ganz deutlich dargestellt, zum Beispiel als er Reze kennenlernt. Sie lädt ihn ein, mal in dem Cafe, in dem sie arbeitet vorbeizuschauen und ein paar Minuten später sitzt er schon dort. Auf den ersten Blick eine witzige Szene, aber ich finde eher sie zeigt, wie sehr er nach jedem Strohhalm greift, um der Einsamkeit zu entkommen. Auch im Kino beobachtet er die anderen Besucher und grübelt über deren und seine Reaktionen auf die Filme. Als er merkt, dass Makima dasselbe empfindet wie er, ist er glücklich. Und als Reze ihm vorschlägt zusammen abzuhauen lehnt er dies (zwar peinlich berührt und unsicher wirkend) ab, weil sein Leben momentan doch eigentlich ganz gut sei. Für jeden anderen wäre es aber wohl der absolute Horror.
Durch die letzte Szene bin ich auch wirklich der Meinung, dass Reze eine ernsthafte Beziehung mit Denji aufbauen wollte. Zu dem Charakter und ihrer Vergangenheit hat ChezLesAnimes ja vorhin schon einen sehr interessanten Post geschrieben.
Mir hat die ganze Story, eben diese tragische Liebesgesichte, verpackt als Action-Werk, wirklich sehr gut gefallen. Und wenn ich daran denke, dass Fujimoto den Arc mit Ende 20 geschrieben hat, kann ich nur meinen Hut ziehen und freue mich auf das, was noch von ihm kommen wird :D