So argumentieren wir hier nicht, ich bitte um Contenance!
Vielen Dank
Komisch, die ganzen Male als mir damals diverse Leute selbiges (oder schlimmeres) öffentlich im Forum geschrieben haben, da hatte das niemanden interessiert. Aber hey, ich gehöre auch nicht zur Stammbelegschaft, hm? Wo ist denn dein Problem mit "Das ist Blödsinn"? Fällt selbst diese absolut harmlose Aussage mittlerweile in den Bereich, der nicht mehr als politisch korrekt angesehen wird? Ist selbst diese absolut harmlose Aussage schon so potentiell verletzend, dass man andere vor ihr schützen muss? Diese themenbezogene Frage meine ich nun vollkommen ernst, immerhin passt das ganze hier gerade wunderbar hinein.
Du sprichst hier immer von deinen Fakten. Fakten belegt man normalerweise mit Quellen.
Wenn dich das Thema tatsächlich interessiert und du Fakten haben möchtest, dann steht es dir frei, dass du dir dich eigenständig mit der Thematik auseinandersetzt, wobei du dann zwangsläufig auf Fakten aller Art stoßen wirst. "Fakten belegt man normalerweise mit Quellen" ist der älteste Online-Move der Geschichte, er soll - wie du selbst ja auch eine Zeile tiefer geschrieben hattest - andeuten, dass ohne Quellangaben all das, was ein User von sich gab, erst einmal Quatsch sein soll.
Google dir mal Jordan Peterson, der Gute scheint ein recht kluger Kopf zu sein der einiges zu speziell diesen Themen hier zu sagen hat. Was dich sicher auch sehr freuen wird ist, dass er in der Regel Quellenangaben macht. Seine Argumentationen findest du in Formen von Büchern, als auch in Form von Videos (Vorlesungen) überall.. und so hast du nun deine Quellenangaben.
Das konnte ich so bisher nicht feststellen. Da muss man ja auch von Fall zu Fall schauen. Nur weil etwas als Meinung getarnt wird heißt das ja nicht, dass es nicht auch rassistisch sein kann.
Ja, nur weil man sich öffentlich auf die Seiten der Minderheiten stellt bedeutet das auch nicht, dass man tatsächlich auf deren Seite steht. Das es Kerle gibt, die sich als Feministen ausgeben, einfach nur um ein paar Feministinnen ins Bett zu kriegen, das ist ja schon relativ bekannt. Am Ende kann es daher auch sehr gut sein, das Leute sämtliche Minderheiten einfach nur dafür in Schutz nehmen (und selbst bei kleinsten Kritiken aggressiv reagieren), weil sie sich andere Vorteile davon versprechen.
Also, was genau war hier dein Punkt? Das Menschen Heuchler sein können? Ja, das gilt allerdings für beide Seiten. Ich für meinen Teil nenne aber nicht jeden gleich einen Heuchler, nur weil er eine Minderheit in Schutz nimmt. Wer eine Minderheit kritisiert wird allerdings in nahezu jedem Fall als Rassist, Homophob oder was auch immer bezeichnet. Warum? Weil die Leute mittlerweile ein wenig übersensibilisiert wurden und teilweise alles als Diskriminierung werten.
Beispiel? Ein Ex-Kollege von mir! Er wurde gefeuert, weil er nicht nur regelmäßig Kunden persönlich Angriff und am Telefon wegdrückte, sondern auch, weil er mehrfach beim Schlafen am Arbeitsplatz erwicht wurde. Er zog gegen unseren gemeinsamen, damaligen, Arbeitgeber vor Gericht. Willst du wissen warum? Er war Bi-Sexuell, und er unterstellte deswegen gefeuert worden zu sein. Fakt aber war, das jeder der Kollegen und Kolleginnen belegen kann, dass der Kerl eine ähnlich hochwertige Arbeitsqualität vorlag, wie es unsere Bundesregierung aktuell tut. Er aber war fest davon überzeugt, dass man ihn wegen seiner Sexualität diskriminierte, ihm fehlte die Fähigkeit zur Selbstreflexion.. für ihn ergab "Behandelt Kunden wie Dreck" + "schläft am Arbeitsplatz" + "Kündigung" = "Homophobie!".
Ich denke einige Menschen haben ein ähnliches Problem. Man muss sich nur einmal Facebook anschauen, beispielsweise News über "The Last of Us 2", in der man nun Ellie spielt, welche dem Anschein nach lesbisch ist. Wagst du es zu posten, dass es dir missfällt, dass man den alten Hauptcharakter Joel nicht mehr spielen wird, dann wirst du sofort einen Kopf küzer gemacht.. denn dann bist du der öffentlichen Meinung nach nicht nur homophob, sondern ein Problem mit starken Frauen hast du gleich mit.
Das ist nicht okay, und diese Aggressionen kommen grundsätzlich von Seiten der liberal eingestellten Personen.. von denen ich mich als eigentlich ebenfalls liberale Person nicht weit genug distanzieren möchte.
Das Wort dass du suchst heißt Toleranz.
Erzwungene Toleranz ist keine Toleranz. Kim Jong Un wird in Nord Korea auch als Regierungsoberhaupt toleriert, was aber nicht heißt, dass es dem nordkoreanischen Volk gefällt, dass er selbiges darstellt.
Toleranz ist der Entschluss, anderen das "Anderssein" zu gestatten.
Niemand verbietet jemandem das Anderssein. Es gibt einen Unterschied zwische "Kritik" und "Verbot", zumindest gab es den mal. Ich kann aber nachvollziehen, das für manche Menschen dieser Unterschied nicht mehr ganz so einfach zu erkennen ist.. immerhin leben wir in einer Zeit, in der manche Kritiken als politisch inkorrekt angesehen und zu entsprechenden Tabus erklärt wurden. Ein Tabu ist einem Verbot nicht ganz so unähnlich.
Wer Sticheleien hinter dem Rücken nötig hat, hat einen schwachen Charakter. Meine Meinung ;)
Wer keine Kritik aushalten kann ebenfalls, meiner persönlichen Ansicht nach ;) Manchmal kann man eine Kritik auch einfach eine Kritik sein lassen. Man muss nicht jedes mal ein riesiges Fass aufmachen und jegliche Kritik gleich als Diskriminierung werten, nur weil bestimmte Personen emotional nicht mit Kritiken umgehen können.
Das ist (fast) alles wahr, aber warum sollten wir das einfach hinnehmen? Warum ist es falsch, auf eine Welt hinzuarbeiten, in der solche Diskriminierung nicht mehr existiert?
Ich habe nie gesagt, dass jemand Diskriminierungen hinnehmen soll. Ich sage nur das unsere Gesellschaft aktuell meiner Meinung nach den falschen Ansatz (Zwang!) verfolgt. Die Leute werden dich nicht mehr tolerieren, wenn du selbst den harmlosesten Sprüchen gleich "Diskriminierung!!!" schreien solltest, das Gegenteil ist danach doch eher der Fall.
Wenn du tatsächlich diskriminiert wirst, sprich: Wenn dir jemand aufgrund deiner Sexualität einen Schaden zufügt, dann ist es natürlich vollkommen legitim entsprechend zu reagieren. Heute aber sehen wir es immer wieder, das Personen wegen aller möglichen Lapalien der Diskriminierung bezichtigt werden. Der Film Black Panther ist - auch wenn es um eine andere Minderheit geht, das Phänomen äußert sich allerdings immer gleich - ganz gut als Beispiel hierfür. Logge dich beim Facebook ein, suche dir eine News zum Thema Black Panther, und schreib darunter, dass es der schlechteste Marvel Film aller Zeiten ist.. danach warte ein wenig, und bevor du dich versiehst hast du ganz viele Likes in Form des wütenden Smileys und Kommentare kassiert, von denen die meisten dich als Rassisten einstufen.
Sowas ist das Problem, was ich hier habe. Du schreibst A, die Leute lesen B hinein und ZACK! Du bist ein Rassist oder Homophob. Mir passierte vor Jahren mal selbiges in einer Dragon Age Fan Community, in welcher ich die Existenz eines Nebencharakters in Frage stellte. Warum? Weil dieser Charakter nur aus einem Grunde existierte, nämlich um dem Spieler ungefragt seine Leidensgeschichte als Transgender aufzutischen. Ich sagte nichts gegen Transgender, aber diesen Charakter zu kritisieren reichte schon vollkommen aus um unzähige Hass-Kommentare abzubekommen. Zudem sorgte der Kommentar übrigens auch für meine Sperrung in besagter Dragon Age Fan Community. Die verwendete Wortwahl mir war übrigens die hier:
"Ich verstehe nicht was für eine Daseinsberechtigung [Name vergessen] überhaupt hat? Der ist nur hier, damit er einem 20 Stunden im Spiel plötzlich seine Leidensgeschichte auftischt, woraufhin man ihn dann automatisch dafür lobt wie tapfer er doch ist. Für Leute aus der Szene mag das eine klasse Sache sein, ich aber habe mit der Thematik rein gar nichts am Hut, für mich war es daher absolut uninteressant.. und außerdem fühlte sich der gesamte Dialog ziemlich erzwungen an."
Das war der Nutzerreaktion nach anscheinend eine Diskriminierung, und ein bannbarer Regelverstoß.
Und nun frage ich dich: Was denkst du was die Leute mit diesen Reaktionen bei mir erreicht haben? Ganz genau, zunächst verloren sie bei mir jegliche Chance darauf, dass ich mich in einer solchen Thematik jemals auf ihre Seite stellen würde.. immerhin wurde ich im Namen der LGBT-Community und aufgrund einer harmlosen Meinung damals persönlich attackiert und gebannt. Außerdem sorgte man damit, dass man mich antagonisierte (was übrigens häufiger wo passierte) dafür, dass ich die Gegenpartei ebenfalls antagonisierte. Wer meint mir wegen eigentlich harmloser und legitimer Meinungsäußerungen verbale Ohrfeigen verpassen zu müssen, der darf sich nicht wundern, wenn ich irgendwann damit anfange selbige zurückzuverteilen.
Wie gesagt, die besonders aggressiven LGBT-Supporter bzw. SJW's, die schiessen sich mit ihrem Verhalten ins eigene Knie. Sie gehen aufgrund harmloser Meinungsäußerungen Leute an, die eigentlich auf ihrer Seite stehen, oder die man als neutral einordnen kann.. und damit schieben sie die Leute unausweichlich ins Lager des Feindes hinein. Passiert es oft genug, dann bleiben einige auch sicher in diesem Lager stecken.. denn irgendwann hat man einfach keine Lust mehr auf Leute, die einem permanent ans Bein pinkeln.. einfach nur weil jede Kritik für sie mittlerweile einen Trigger darstellt.
Wir haben doch schon große Fortschritte dabei gemacht, unser Land gerechter zu machen.
Haben wir das denn wirklich? Es mag sein, dass sich die Dinge für die LGBT Community positiv entwickelten, aber alles in allem würde ich nicht behaupten, dass dieses Land gerechter wurde. Wenn du mich fragst hat sich dieses Land einfach nur angeschaut, welche Personengruppen man öffentlich nicht mehr kritisieren darf und sich für Kritiken und Diskriminierungen aller Art die eine Gruppe herausgepickt, bei der es noch legitim ist nachzutreten: Die Langzeitarbeitlosen.
Das Problem mit der Diskriminierung haben wir noch lange nicht gelöst, wir haben es nur verschoben. Dank unserer suboptimalen Flüchtlingspolitik gehe ich davon aus, dass es auch nicht mehr lange dauern wird, bis Diskriminierungen gegen Migranten wieder in Mode kommen. Mein Nachname ist übrigens kein Deutscher, davon wäre ich dann also auch betroffen. Genau genommen bin ich es sogar schon, bei der Jobsuche merke ich das immer wieder mal. Fragen, wie "falls Sie mich nicht verstehen sagen Sie bitte bescheid" hörte ich schon häufiger bei Vorstellungsgesprächen, und dabei kann ich mich i.d.R. besser artikulieren als die meisten Personaler 
Als Diskriminierung werte ich sowas allerdings nicht, möchte ich hier noch anmerken. Diskriminierung ist "schädlich", solche Fragen aber schaden niemandem, es sei denn natürlich man redet sich selbst lange genug ein, dass sie es doch taten.
Gerechter wurde es hierzulande meiner Meinung nach jedenfalls nicht. Wir haben das Problem nur auf andere Menschengruppen geschoben, und zwar auf die für deren Wohl sich kaum jemand tatsächlich interessiert.
Wie kommst du dann darauf, dass sich da nichts mehr verbessern lässt? "Die Welt ist einfach nicht gerecht" ist für mich kein Argument, es ist einfach nur eine Kapitulation.
Ich sage nicht, dass sich nichts mehr verbessern lässt. Ich sage nur, dass es in der Natur des Menschen liegt auf Dinge, die anders sind, entsprechend zu reagieren. "Alle Menschen sind gleich" ist ein Mythos, einder der mit unserer Individualität im Konflikt steht. Jeder Mensch ist anders und reagiert dementsprechend auch anders auf andere. Man kann die Leute sicherlich lehren miteinander friedlich auszukommen, aber das ist es nicht was unsere Gesellschaft tut. Unsere Gesellschaft erklärte Kritiken an Minderheiten zu Tabu-Themen (oder gar Straftaten), dementsprechend verfolgen wir den Ansatz der aufgezwungenen Toleranz.. und der Schuss wird meiner Ansicht nach garantiert nach hinten losgehen.
Die Veränderung, die du dir wünschst, braucht Zeit.. aber unsere Gesellschaft gibt ihr diese Zeit nicht, unsere Gesellschaft will die Veränderung sofort haben, zwingt sie den Menschen auf und sorgt somit selbstverständlich dafür, dass sich einige Leute dagegen zur Wehr setzen werden. Mich würde es nicht einmal überraschen, wenn Themen wie dieses, zusammen mit der Flüchtlingskrise, bei den nächsten Wahlen den Rechtspopulisten einen enormen Schub geben könnten.. denn auch denen Spielt unsere Gesellschaft aktuell in die Hände, wie man letztens ja bei der AfD eindrucksvoll beobachten konnte.
Menschen mögen keine Veränderungen, und je schneller man eine Veränderung erzwingt, desto größer ist i.d.R. auch das Konfliktpotential. Ich persönlich sehe die aus der politischen Korrektheit resultierende "gesellschaftliche Zensur" als Problem an, die ist mein persönlicher Konfliktpunkt.. denn die empfinde ich als besorgniserregend. Ich habe als liberal eingestellter Mensch ein Problem mit unserem anscheinend zu liberal agierenden System. Mich macht das nicht zum AfD-Wähler, aber wie man bei den letzten Wahlen sehen konnte scheint es für andere in Deutschland mittlerweile genug Konfliktpotential zu geben um der AfD eine Stimme zu geben.