Beiträge von Roman

69. Community Stammtisch
 Bald ist es wieder so weit: Freitag, 20.12.2024 ist Stammtischzeit!
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    Sie wird nicht wach. Scheiße. Ich prüfe ihre Atmung und den Puls - Glück gehabt, sie scheint nur bewusstlos zu sein. Ich kann sie hier unter keinen Umständen liegen lassen. Was, wenn das Vieh, das Shizuo erwischt hat, noch irgendwo hier draußen ist? Nein, ich muss sie auf jeden Fall hier wegbringen. Ächzend lege ich ihren Arm um meine Schulter und stemme sie hoch. Unter Anstrengung schleppe ich sie in Richtung unseres Lagers.

    Alleine mache ich mich auf den Weg ins Inselinnere. Ich bin noch nicht weit gekommen als ich aus der Ferne einen Schrei höre. Hört sich nach Akis Stimme an. Scheiße, was ist denn jetzt schon wieder los? Hört das alles nie auf? Hastig stapfe ich in die Richtung, aus der der Schrei kam. Es dauert nicht lang bis ich die Ursache entdecke: Shizuo liegt blutüberströmt am Boden. Fuck! War das ein Tier? Ich muss ganz schnell hier weg. Wo ist Aki? Da. Akira liegt regungslos neben Shizuo. Sie scheint nicht verletzt. Ich rüttle sie. "Hey, wach auf! Aki! Was ist hier passiert?".

    "Ich will ja nicht dauernd meckern, aber das löst unser Problem auch nicht. Wir brauchen eine dauerhafte Wasserquelle, wenn wir nicht über kurz oder lang verdursten wollen. Ihr könnt das Zeug ja schon mal zu den anderen bringen, aber ich suche noch ein bisschen weiter.".

    Von allen, die überlebt haben, ausgerechnet sie? Das ist doch nicht fair. Als wäre unsere Lage nicht schon schlimm genug. "Hallo.", begrüße ich sie sichtlich gereizt. "Zu den anderen geht's da lang, du kannst ruhig schon mal vorgehen.". Ich deute in die Richtung aus der wir gekommen sind. "Kizu und ich sind auf der Suche nach Trinkwasser.".

    "Nicht so hastig. Wir sind noch nicht fertig mit dir.", sage ich und lasse die Einbrecherin erstarren. "Hat jemand was zum Fesseln da? Ich kann sie nicht ewig halten.".

    Im Boden öffnet sich ein Portal. Kommt der jetzt von sich aus zurück? Ich bin etwas überrascht, als nicht Tetsu, sondern jemand anderes daraus hervorkommt. "Ist heute Tag der unangekündigten Besucher?".

    "Mitnichten, junge Dame, du weißt überhaupt nichts.", mische ich mich in das Gespräch ein. "Das einzige was du weißt, ist dass wir von den Ronus umstellt sind. Und dieses Problem zu lösen dürfte auch in deinem Interesse sein.".

    Ich beobachte das Geschehen. Ein Mädchen mit einer Pistole und einem Schwert. Nichts was mir Sorgen bereitet, und die anderen beiden scheinen die Sache wohl einigermaßen im Griff zu haben. Trotzdem kann ich es mir nicht verkneifen.
    "Ah, ihr kennt euch.", spreche ich Lulu an. "Sag mal, kommen deine Freunde immer mit vorgehaltener Waffe aus dem Gebüsch gesprungen?".

    "Dann sollten wir schleunigst Lulu davon unterrichten und uns dann einen Punkt suchen, an dem wir zuschlagen können. Worauf warten wir noch?".

    "Wenn wir es schaffen einige von ihnen vom Rest zu isolieren, könnten wir sie ausschalten, ohne die Aufmerksamkeit der anderen auf uns zu ziehen. Das dürfte allerdings alles andere als leicht werden. Haben Sie übrigens Olgrow und das Mädchen irgendwo gesehen? Wenn wir das wirklich durchziehen wollen, können wir jede Hilfe gebrauchen.".

    Als ich aufwache ist das Lagerfeuer schon erloschen. Langsam versuche ich mich zu bewegen. Mir tut alles weh. Dann ringe ich mich doch dazu durch aufzustehen. Die meisten schlafen noch. Verschlafen gehe ich ans Meer und spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht. Schon besser. Aber ich habe Hunger. Und vor allem Durst. Ein flaues Gefühl macht sich in mir breit. Wenn wir nicht bald Trinkwasser finden war's das mit uns; die paar Flaschen, die wir dabei haben, werden nicht mal für diesen Tag reichen. Zurück an der Feuerstelle sind bereits einige meiner Klassenkameraden aufgestanden.
    "Ich gehe trinkbares Wasser suchen. Vielleicht hat diese Insel einen Fluss oder einen See oder so was. Kommt jemand mit?".

    War ja mal wieder klar. Erst große Reden schwingen, aber dann keine Ahnung haben wie es eigentlich weitergehen soll.
    "Die Ronus? Wir haben sie schon einmal ausgetrickst, warum sollte das nicht nochmal funktionieren? Wenn es sein muss, könnten wir sie sicherlich schwächen, aber sie komplett loszuwerden ist momentan keine Option.".

    "Na schön, das bisschen werde ich wohl auch noch schaffen.", sage ich und schnappe mir die Axt. Nachdem ich den Baumstamm unter einiger Anstrenung so gut wie durchgeschlagen habe, stemme ich mich dagegen.
    "Geht mal alle in Deckung - Baum fällt.". So, das wäre geschafft. "Jetzt müssen wir das Teil nur noch in kleine handliche Stücke hacken. Wer will?", frage ich und halte die Axt in die Runde.

    Scheiße, wie soll's jetzt weitergehen? Wir stecken auf einer gottverdammten Insel mitten im Ozean, hier wird uns nie jemand finden. Wie sollen wir hier jemals wieder wegkommen? Und viel wichtiger als das Wegkommen: das Überleben.
    "Du hast Recht, Yuri. Ich gehe mit Kisu.". Mit diesen Worten stapfe ich Kisuke hinterher.

    Aki hat Recht. Hastig ziehe ich die Schwimmweste unter meinem Sitz hervor und lege sie mir an. Während das Flugzeug langsam, aber immer schneller untergeht, renne ich nach hinten und springe durch das Loch ins Wasser. Scheiße, ist das kalt. Ich werde erfrieren. Ob das die bessere Alternative ist? Aus dem Flugzeug zu fallen wäre wenigstens schnell gegangen.