Beiträge von Howard Bonty

    Jaymes

    Die Minuten vergingen wie im Flug, als ich und Fiero auf dem Verteidigungsturm standen und auf die Welt dort draußen blickten.
    Doch auch die schönsten Momente halten nicht ewig und so kam es, dass wir nach ca. einer halben Stunde wieder ins Ausbildungslager mussten.
    Ich bin mir nicht sicher warum, aber dieser Augenblick hatte mich total mitgenommen und ich konnte die ganze Rückfahrt kein Wort rausbringen.
    Erst als wir wieder im Ausbildungslager ankamen, konnte ich meinen Gedanken und Träumen, hervorgerufen durch den Anblick der Landschaft außerhalb der Mauern, lösen und bedankte mich herzlich bei Fiero. "Ich hätte mir kein besseren Tag wünschen können! Vielen Dank, Fiero!"
    Fiero jedoch war es wohl peinlich, denn er konnte mich nicht anschauen und drehte sich von mir weg. Mit den Worten "Kein Problem, Kleiner! Man sieht sich!" und einem kurzen Wink verabschiedete er sich und ging weg, noch bevor ich ihm antworten konnte.
    Den restlichen Abend verbrachte ich dann an meinem Lieblingsort - dem kleinen Geräteschuppen - und döste so vor mich hin, bevor ich dann relativ früh meine Hängematte aufsuchte.

    George

    Ärgerlicherweise wurde meine kleine Diskussion mit der Tochter der Vala-Familie, Arya, durch den Grafen unterbrochen. Ich war eigentlich schon sehr auf ihre Antwort gespannt, doch sollte sich diese Gelegenheit nicht ergeben.
    Daher war ich auch sehr über ihre Vorstellung, die wir auf Befehl des Grafen hin machen sollten, amüsiert und musste so herzhaft lachen, dass ich mich kaum auf die folgenden Konzentrieren konnte.
    Doch ich bemerkte trotzdem Recht schnell, als ich an der Reihe war. Ich beruhigte mich kurz, erhob mich dann und begann meine Vorstellung:
    "Wie die meisten wahrscheinlich bereits durch ihre Auffassungsgabe oder durch Frau Vala herausgefunden haben, bin ich George Nelson, ehemaliger Söldneranführer und Krieger. Für die Leute unter Ihnen, die noch nicht von mir gehört haben: Ich stamme ursprünglich aus der Handler-Dynastie der Nelsons und brach an meinem 16. Geburtstag mit meiner Familie um in die Welt auszuziehen. Mein Glück fand ich als Söldner der bekannten Greifenbande, deren Ränge ich schnell empor kletterte. Vor fünf Jahren verließ ich dann nach dem Ereignis, dass damals die "flammende Blutnacht" genannt wurde, das Söldnertum. Nun stelle ich mein Schwert Bylichnis in den Dienst dieser noblen Aufgabe!"
    Nachdem ich meine Rede mit einer ausladenden Verbeugung beendet habe, setze ich mich wieder hin und suche den Augenkontakt mit dieser Arya.

    Wünsche dich hier im ACG auch herzlich Willkommen und dir natürlich viel Spaß hier.

    Als absoluter Drama-Fan kann ich das natürlich mit deiner Abneigung an traurigen und emotionalen Animes nicht verstehen, aber wenn du dich damit wirklich nicht wohlfühlst, kann man da natürlich nix machen :)
    Mein traurigster Moment war übrigens in Fullmetal Alchemist ;)

    LG, Bonty

    Jaymes

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    Unsere kleine Fahrt mit dem Jeep führte uns über die trostlosen Aussengebiete von Animus und ich war, obwohl ich nun schon seit fast 6 Monaten hier draußen lebte, immernoch überrascht, wie unwirklich diese Welt hier war. Doch Fiero konnte mich gottseidank davon mit seiner frohen Art losreißen. Wir - nun, eigentlich eher Fiero - redeten über alles mögliche und die Zeit verging dann doch schneller als gedacht. Nach einer halben Stunde waren wir an unserem Ziel, einem der großen Verteidigungstürme und der daruntergelegenen Kaserne, angekommen und wurden an einem Eingangstor in die Anlage von einem mürrisch aussehenden Wärter empfangen.

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    Dessen Laune schien sich aber deutlich aufzulockern, als er Fiero erkannte. Mit strahlendem Gesicht begrüßte er Fiero, der extra aus dem Wagen stieg, mit einer Umarmung. "Fiero, du altes Scheusal, wofür beehrst du mich denn mit einem Besuch?" "Patrick, Ich wollte unserem frisch gebackenen Kameraden da ...", meinte Fiero und zeigte auf mich, " mal den unglaublichen Ausblick von oben zeigen, damit er mal sieht, wen er eigentlich vor was beschützt! Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht daran gedacht, dass du jetzt Dienst haben kannst, aber anscheinend haben wir da ja Glück gehabt!" Der Wachsoldat, den Fiero Patrick genannt hatte, musterte mich kurz, nickte und wollte gerade etwas sagen, doch da unterbrach ich ihn. "Es scheint mir so, als wären sie und Fiero alte Freunde! Erzählen sie doch mal, woher kennen sie ihn?"
    "Oh ja, wir hatten damals zusammen die Ausbildung gemacht und waren sogar zusammen in einer Prüfungsgruppe! Glaub mir eins: Solche Prüfungen schweißen richtig zusammen. Die Leute, mit denen du in einer Gruppe warst, werden in der Zukunft wahrscheinlich deine besten Kameraden und vielleicht sogar Freunde werden. Erinnere dich an meine Worte!", erklärt er mir und erhebt seinen Zeigefinger, wie zur Mahnung.
    "Ich werde es mir merken.", antworte ich ihm lächelnd, "Es wäre auf jeden Fall nicht verkehrt!"
    Fiero und Patrick reden noch ein wenig, danach aber öffnet Patrick endlich das Tor, die beiden verabschieden sich herzlich und wir fahren auf den Vorhof der Kaserne. "Bevor wir hochgehen müssen wir uns noch kurz anmelden und dann kanns auch schon losgehen."
    Über das niedrige, steinerne Eingangstor betreten wir darauf die Kaserne und nehmen den Hauptgang, der gut beleuchtet ist, hin zu einem kleinen Sekretärszimmer, in dem ein übersetzter, großer Mann mit Vollbart unsere Personalien aufnimmt. Daraufhin verlassen wir auch schon wieder den Raum und werden von dem Mann durch dunkle Nebengänge durch die Kaserne geführt.
    Auf einmal kommen wir in einen überraschend großen und hellen Raum, an dessen Ende man den Eingang zu einer großen Wendeltreppe erkennen kann.

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    Hier verlässt uns der bereits schwer schnaufende Mann und Fiero schaut mich mit einem erwartungs- und geheimnisvollen Lachen an. "Nun, dann wollen wir mal. Es wird sicher ein harter Aufstieg, aber es wird sich lohnen!"
    Der Aufstieg über die Wendeltreppe ist tatsächlich schweißtreibend und ich bin froh, als ich das schummrige Licht weiter oben erkennen kann.
    Oben angekommen erwartet mich ein atemberaubender Ausblick auf die Welt hinter der Mauer:

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    Sprachlos stehe ich da und starre auf die Landschaft, die sich vor meinen Augen erhebt. Ich bemerke gar nicht, wie mich Fiero anschaut und lacht! So etwas hatte ich noch nie gesehen. Die Welt wirkte von hier oben komplett anders als bei der Prüfung, wo ich auf dem Boden war. Damals war ich bedrückt und hatte Angst, doch dieses Mal fühlte ich mich erhaben und wie ein freier Mensch. Auf meiner Haut hatte sich eine dicke Gänsehaut gebildet und meine Gefühle spielten verrückt. Wie schön mag diese Welt nur ohne diese ganzen Wolken aussehen?, frage ich mich, nachdem ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann.
    Darauf schaue ich zu Fiero, der ein wissendes Lächeln auf den Lippen hat. Er war bei seinem ersten Besuch hier bestimmt genauso geflashed, wie ich es jetzt bin.
    Der Wind weht durch meine Haare und ich mache noch ein, zwei Schritte hin zum Geländer, bevor ich mich enthusiastisch bei Fiero bedanke: "Vielen, Vielen Dank! Für diesen Moment werde ich dir ewig dankbar sein, Fiero! Es ist einfach großartig hier!"
    Während sein Gesicht eine leichte röte bekommt, wendet auch Fiero seinen Blick auf die Landschaft. "Wie gesagt, wie müssen es ja feiern, dass du die Prüfung geschafft hast und was kann es da besseres geben, als diesen Ort? Wirklich kein Problem, Jaymes!"
    Die nächsten 5 Minuten stehen wir darauf einfach nur nebeneinander und genießen den Ausblick.

    Wünsche dich hier im ACG auch herzlich Willkommen und auch viel Spaß :)

    Aber du hast schon ein wenig recht, mit deinem variierenden Anime-Geschmack:
    Attack on Titan ist wirklich hammer! Aber Kaichou wa Maid-Samma kann ich so gar nicht nachvollziehen XD :)

    Jaymes

    Ein wenig später nach meinem kleinen Kurierauftrag stehe ich an der Seite von Fiero in der kleinen Scheune, die als Garage diente, und schaute auf einen der untergestellten PKWs. Das Fahrzeug war in einem, für das hohe Alter das es haben musste, halbwegs respektablen Zustand.

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    Mit einem abschätzenden Blick schaue ich kurz zu Fiero rüber. Leider hatte er in letzter Zeit viel zu tun gehabt, sodass ich ihn kaum hatte sehen können. Gut, zugegeben, ich kannte ihn nicht so gut, wie ich es mir erhoffen würde, trotzdem kam Fiero dem am nächsten, was man als "Freund" bezeichnen konnte. "Bist du dir sicher, dass du mich mitnehmen willst? Uns Rekruten ist es doch nicht erlaubt das Gelände zu verlassen! Willst du wirklich ne Strafe riskieren, nur weil du mich zum nächsten Turm mitnehmen willst?", frage ich ihn besorgt.
    "Nein, Nein! Da wird es keine Probleme geben! Mit dem bestehen der Prüfung bist du ja quasi schon ein Soldat und für mich hast du definitiv bewiesen, dass du ein Kamerad bist, auf den man sich verlassen kann! Und selbst wenn es nicht erlaubt wäre: Irgendwie müssen wir deine bestandene Prüfung ja feiern! Also los, steig schon ein!"
    Obwohl ich mir immer noch nicht sicher bin, ob das ganze eine gute Idee ist, steige ich in das Fahrzeug, einen "Jeep", wie er es nannte, ein. Allein schon, um Fiero nicht zu enttäuschen.