Beiträge von Howard Bonty

    Ich habe die Nacht nicht geschlafen. Seitdem sich meine Fähigkeiten in noch sehr jungen Jahren offenbart hatten brauche ich komischerweise kaum noch Schlaf. Während die anderen geschlafen haben bin ich ein paar mal durch den Flughafen gelaufen und habe mich umgesehen. Da ich aber zu keiner Zeit jemanden feindliches bemerken konnte, war ich in den verschiedenen Shops und habe ein paar Sachen mitgehen lassen.
    Bevor ich wieder zu den anderen zurückgehe hole ich mir einen Kaffee und eine Pizza, die ich mir vorher nochmal warm mache.
    Als ich wieder da bin sehe ich das die ersten schon wach sind. Wer hätte gedacht, dass wir hier ein paar Frühaufsteher haben!

    Wir werden schon wieder angegriffen. Da hat wohl jemand richtig viel langeweile oder einfach nur richtig bock mich zu nerven! Ich gehe aus dem getroffenen Flugzeug nach draussen und schaue auf das zerstörte Cockpit. Warum schicken diese Idioten von der Regierung denn immer nur ein paar Jets anstatt uns mal mit nem Bomber kalt zu machen? Naja egal, ich sollte mir besser einen Unterschlup suchen!

    Gerade als ich mich hinsetzen will rennt mich so ein Püppchen um. Als sie sagt "Hab dich nicht gesehen" rolle ich mit den Augen und lasse mir von ihr aufhelfen. "Macht nichts. Pass das nächste mal nur besser auf", sage ich ohne große Regung. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich sie vorher noch nie gesehen habe. Haben die von der Regierung jetzt schon eine Frauenquote für Extremisten eingeführt? Dämliche Arschlöcher!
    Ich mustere sie kurz und frage mich warum sie hier ist, denn sie wirkt nicht gerade als würde sie gerne die Menschheit auslöschen wollen.

    Mit etwas verspätung komme ich auch wieder zum Flugzeug. Hat sich wieder nicht gelohnt hier mitzumachen! Gelangweilt steige ich ein und nehme mir einen freien Platz ohne mich wirklich umzuschauen. Ich nehme mir einen Schluck aus meinem Flachmann und stecke mir dann ein Melonenbonbon in den Mund. Was für eine Zeitverschwendung hier!

    Wie immer halte ich mich erstmal aus den Kämpfen raus. Die anderen habe ich mittlerweile aus den Augen verloren. Schade eigentlich, da sind bestimmt ein paar interessante Sachen passiert die ich mir hätte anschauen können. Aber da ist jetzt eh nichts mehr dran zu ändern.
    Ich schleiche durch die gegnerische Basis und versuche möglichst jedem aus dem Weg zu gehen. Eigentlich ist dieser Krieg mir egal, aber warum bin ich dann trotzdem hier? frage ich mich selbst, obwohl ich die Antwort schon kenne. Da ist diese eine Hoffnung. Dieses kleine Licht am Ende des Tunnels, diese minimale Chance jemanden zu finden.
    Ich muss mir selber eine Backpfeife geben um die Gedanken zu vertreiben. Umso mehr Hoffnung du dir machst, umso tiefer wirst du nur in die Verzweiflung fallen.
    Ich sehe einige Verletzte in der Basis rumliegen, auch einige Leichen sind dabei. Ob hier überhaupt ein geeigneter Gegner für mich ist?

    8 Tage zuvor.
    Nach einigen kleineren Feuergefechten bin ich endlich vor der Haupthalle angekommen, in der mein Ziel sich immer aufhalten soll. Ich bin eine Etage über der eigentlichen Halle und komme aus einem kleinen Seitengang, also müsste ich den Überraschungsmoment auf meiner Seite haben.
    Lautlos öffne ich das kleine und reichlich verzierte Portal. Was für eine unglaubliche Geldverschwenung! Die Haupthalle, die sogar dem englischen Königssaal alle Ehre machen würde, ist ein ca. 200 qm großer ovaler Raum, der so prachtvoll verziert und mit Antiquitäten vollgestopft ist, dass sogar ein so erfahrener und kaltblütiger Killer wie ich staunen muss. Nach einem Augenblick kann ich mich wieder fassen und konzentriere mich wieder auf meine Mission. Das ganze könnte doch schwieriger werden als gedacht! denke ich mir, als ich bemerke, dass man von unten aus dem Saal auf den schmalen Gang hier oben schauen kann. Hier oben patroullieren 2 Männer mit Maschinenpistolen, die ich ausschalten muss bevor ich mich meinem Hauptziel widmen kann. Also warte ich, bis einer der Männer an meiner Tür vorbeikommt hinter der ich stehe, öffne die Tür, ziehe ihn von hinten zu mir und drehe ihm den Hals um. Für den anderen nutze ich eine meiner versteckten Messer, das ich ihm in den Schädel werfe. Jetzt kommt der spaßigste Teil! Ich schaue kurz nach unten, suche nach meinem Ziel und zähle meine Feinde. 8 Leibwächter und ein unbewaffneter Mann, der auf einem Thron-artigen Stuhl sitzt. Alles klar!
    Ich nehme kurz anlauf und springe mit einem gewaltigen Hechtsprung in den Saal hinunter. Während ich springe schalte ich die Leibwächter aus und rolle mich auf dem Boden angekommen ab. Gerade als ich mich aufrichten will spüre ich einen brennenden Schmerz in meiner Brust. Einer der Leibwächter hat überlebt und steht nun böse lächelnd über mir. Blöderweise für ihn hat er damit sein todesurteil unterschrieben. Ich packe ihn an der Hand und sofort wird ihm die Kraft entzogen - In Sekundenbruchteilen ist er tot.
    Dennoch habe jetzt echt ein Problem, denn die Kugel hat meine Lungen durchschlagen. Schwer atmend liege ich halb auf dem Boden. Durch meine Fähigkeit kann ich diese zwar regenerieren, aber das braucht seine Zeit. Ausserdem sehe ich aus den Augendwinkeln wie meine Zielperson die Flucht ergreift und zu einer Wendeltreppe rennt. Kraftlos hebe ich meine Hand in seine Richtung. VERDAMMT!!!! Wenn er entkommt kriege ich nie wieder einen Job. Außerdem habe ich dann die halbe Jakuza auf dem Hals. VERDAMMT! So darf das hier nicht enden! Lowen Olgrow hat noch nie einen Auftrag vergeigt!
    Verschwommen blicke ich auf den Mann und es kommt mir vor als würde sich die Zeit verlangsamen. Wie durch eine Nebelwand erkenne ich wie kleine, kaum erkennbare, schwarze Fäden aus meinen Handkuppeln sprießen und auf den Mafiaboss zurasen. Ohne klar denken zu können sehe ich wie sich die Fäden in das Fleisch des Mannes bohren und spüre gleich darauf, wie meine Kraft wieder zu mir zurückkommt. Die Zielperson ist mittlerweile wie eine leblose Hülle in sich zusammen gefallen.

    3 Stunden später
    Nachdem ich etwa eine halbe Stunde auf dem Boden der Villa gelegen habe, konnte ich das Herrenhaus endlich über einen Nebeneingang verlassen. Komischerweise begegnete mir keine einzige Person mehr auf meinem Weg. Eigentlich müsste doch jeder im Haus bemerkt haben was vor sich ging. Ob die anderen wohl abgehauen sind? Naja mir solls egal sein. Ich habe mein Ziel erreicht. Aber was waren das für komische Fäden vorhin? Ich kann mir überhaupt keinen Reim darauf machen!
    Mittlerweile bin ich wieder in meiner Wohnung hier in Edinburgh, nur eine halbe Stunde fahrt entfernt von meinem letzten Ziel. Geschafft liege ich auf meinem Bett. Todmüde warte ich auf den Schlaf. Eigentlich hatte ich mir meinen Besuch in der Heimat unter anderen Umständen gewünscht, aber anscheinend ist mir das nicht vergönnt! Bevor ich einschlafe begutachte ich noch einmal die kleine Narbe auf meiner Brust. Meine Fähigkeiten sind Fluch und Segen zugleich!

    Gegenwart
    Gedankenverloren stehe ich etwas abseits von den anderen. Der nächste Kampf steht also bevor. Ich schüttel meinen Kopf um die düsteren, depressiven Gedanken zu vertreiben die mir durch den Kopf rasen. In meinem Leben ändert sich nichts, vielleicht ist das ja mein Schicksal!

    8 Tage zuvor
    Vorsichtig öffne ich die Tür ein Spalt und schaue hindurch in einen fast 100 Qadratmeter großen Raum. Das soll eine Vorhalle sein? Die ist ja fast so groß wie meine ganze erste Etage! In der Halle herrscht geschäftiges treiben: Ca. 20 bewaffnete Männer tragen einige große, schwarze Kisten eine kleine steinerne Treppe hinauf. Meinem Plan zufolge führt diese Treppe in einen anderen, nicht bewohnten Teil des Hauses.
    Seltsamerweise scheinen die Männer nichts von den Schüssen in dem Quartier bemerkt zu haben, denn sie haben ihre Waffen noch nicht gezogenn und tragen die Kisten ohne große Hast. Ob der Bereich etwa Schallgeschützt ist? Es wird echt schwierig die Kerle zu erledigen. Wahrscheinlich sind auch noch andere Bewaffnete in der Nähe.
    Ich lade meine Waffen noch einmal nach und stürme in Richtung eines marmornen Stützpfostens. Während ich mich auf mein Ziel zurenne, schieße ich ohne großartig zu zielen auf einige der Männer. Etwa 5 der Männer sind tod als ich ankomme, 4 weitere mehr oder weniger verletzt. Noch haben sie keinen einzigen Schuss auf mich abgegeben, das ändert sich jetzt jedoch schlagartig. Ohrenbetäubender Lärm füllt nun den ganzen Raum. Die Männer haben sich nun hinter verschiedenen Deckungen in Stellung gegangen und nehmen mich jetzt in mehreren aufeinander folgenden Salven unter Beschuss. Ich habe kaum Möglichkeiten mich zur Wehr zu setzen. Diese Männer sind viel organisierter als die Wachsoldaten vorhin. Ob das wohl die privaten Leibwächter des Mafiabosses sind, den ich töten soll? Naja ist ja eigentlich auch egal, ich sollte mir viel eher einen Plan für mein Problem hier ausdenken!
    Während ich die kurze Zeit zwischen den Salven ausnutze um die Schüsse zu erwiedern, grübele ich über einen geeigneten Plan nach.
    In den kurzen Schusswechseln sehe ich wie aus angrenzenden Räumen immer mehr Männer in der Halle stellung beziehen und entscheide mich, mich erstmal zurückzuziehen. Also lasse ich den Boden unter mit durch den Entzug der Lebenskraft in sich zusammenstürzen und falle in den Raum unter mir. Nachdem ich mich wieder aufgerichtet habe erkenne ich, dass ich in einem Weinkeller gelandet bin. Dutzende, ja hunderte von Flaschen lagern in dem Raum. Schade das ich zu so einem Zeitpunkt hier landen musste, sonst würde ich mir hier ordentlich einen hinter die Binde kippen. Ich muss grinsen und stecke mir einen Melonenbonbon in den Mund.
    Auf der mir gegenüber liegenden Seite sehe ich den Ausgang und muss kurz überlegen wo ich denn dort hinkomme.
    Hmm, ich müsste eig. hinter den Männern wieder rauskommen. Das würde gut passen, denn dann könnte ich sie vielleicht überraschen.
    Bevor die Männer herausfinden was ich vorhabe sollte ich mich mal beeilen!
    Mit langen Schritten bin ich bei der Tür, stürze die kleine Treppe hinauf und breche durch eine Holztür zurück in die Halle - einige der Männer stehen vor dem Loch das ich erschaffen habe, während die anderen sich ratlos ansehen. Das kommt mir ja gerade recht!
    Sofort eröffne ich das Feuer auf die erstbesten Gegner und strecke einen nach dem anderen nieder. Jetzt ist nur noch die kleine Gruppe übrig, die vorhin das kleine Loch erkundet hatten. Diese gehen jetzt genau hinter der gleichen Säule in Deckung, hinter der ich gerade selber noch in Deckung gegangen bin. Doch das sollte ihnen noch zum Verhängnis werden. Nach einer kurzen begutachtung der Säule, die durch den Beschuss ihrer eigenen Gewähre doch schon an einiges an Stabilität verloren hat, ist mir klar das nur noch ein wenig Gewalt nötig war um sie zusammenstürzen zu lassen. Mit meiner Fähigkeit breche ich eine kleine Büste aus dem Boden und werfe sie mit voller Kraft auf die Säule. Mit lautem Geschäpper bricht die Säule, zusammen mit einem Teil der darüber liegenden Decke, auseinander und begräbt die Männer unter einigen Tonnen Gestein.
    Gut, jetzt kann ich mich endlich meinem Hauptziel widmen!

    8 Tage zuvor.
    Nachdem ich die Tür mit meiner Fähigkeit aufgebrochen habe laufe ich mit schnellen Schritten in das große Haus. Währenddessen nehme ich mein Smartphone raus und schaue mir nochmal den Plan des Hauses an. Bei so einem riesigen Haus muss man sich ja sonst zwangsläufig verlaufen. Ich frage mich wie die Besitzer des Hauses das wohl hinkriegen sich hier zurecht zu finden. Wofür braucht man denn so ein riesiges Haus? Der Typ dem das Haus gehört hat bestimmt einen kleinen *******. Und bestimmt keine Eier, sonst würde sich der Kerl ja auch mal raustrauen!
    Aber jetzt ist es Zeit mit dem lautlos sein und schleichen.
    Ich nehme die Schalldämpfer von meinen beiden Pistolen ab und trete die Tür zum nächsten Raum ein, nachdem mich ein langer, schmaler Gang nach oben gebracht hat.
    Die 3 Männer, offensichtlich auch Teil der Wachmannschaft, schauen verdutzt in meine Richtung. Aber noch bevor sie reagieren können fallen ihre Körper schon tötlich getroffen auf den Boden. Die Schüsse hallen noch in der nach, als sich die Tür links von mir laut krachend öffnet. Schnell bringe ich mich an der Wand neben der Tür in Deckung, als bereits die ersten Patronen durch die Tür fliegen. Der Raum wird quasi durchlöchert und es bildet sich eine kleine Staubwolke. Als die Salven ein bisschen weniger werden, lege ich meinen Arm durch die Tür und drücke blind ab. Wenigstens einen scheine ich getroffen zu haben, denn man hört einen dumpfen Aufprall. Ich nehme mir nun einen Stuhl, reiße die Beine ab und lege mir diese unter die Schulter. Als ich mehrere Magazine fallen höre und die anderen vorzurücken versuchen, stecke ich meine Pistolen wieder ins Holster, entziehe ich dem Boden die Lebenskraft, leite diese in meinen rechten Arm, springe in die Tür und werfe ein Stuhlbein nach dem anderen auf die Männer. 3 der Männer werden mit dem Bauch an die Wand hinter ihnen gepfählt und hängen nun dort - Tod! Mit geübten Handgriffen ziehe ich wieder meine beiden Pistolen und erschieße die letzten beiden Männer. Mit einer Rolle bin ich in dem kleinen Raum und schaue mich schnell um. Der Raum ist anscheinend eine kleine Baracke für die Wachmannschaft, denn es stehen dort einige Hochbetten, sowie ein paar Spinde.
    Ich bin also auf dem richtigen Weg! Dem Plan nach müsste ich jetzt nach links und dort in eine Art Vorhalle kommen.

    8 Tage zuvor.
    Es ist 2 Uhr Nachts als ich den kleinen Hügel zu dem großen Anwesen hinaufsteige. Gebückt und in schwarze Klamotten gekleidet schleiche ich mich an. Schon von weitem kann ich den kleinen Turm an der Seite sehen, der zwischen den massiven Steinmauern hinausragt. Ein kleines Licht flackert unregelmäßig und spiegelt die Silhouette eines großen Mannes an die Wand. Bis jetzt stimmt alles was Ibrahim mir gesagt hatte.
    Jetzt dämpfe ich meine Schritte noch mehr und ziehe eine meiner Pistolen aus dem Halfter und drehe mit geübten Handgriffen den Schalldämpfer drauf. Dann schalte ich den Laserpointer an, ziele kurz auf den Kopf des Mannes, dessen Blick noch vollkommen auf den kleinen fernseher gebannt ist, und drücke ab. Ein leises "Klack" ist zu hören und nicht mal einen Lidschlag später färben die Innereien seines Kopfes die Wand hinter ihm.
    Kurz warte ich ab und nachdem ich mir sicher bin, dass keiner den Schuss bemerkt hat, setze ich meinen Weg auf das Anwesen fort.
    Als ich bei der Wand angekommen bin ziehe ich meine Handschuhe aus und lege meine Hand auf die Wand. Dann aktiviere ich meine Fähigkeiten und nach 2 Sekunden ist ein kleines Loch in der Wand, gerade groß genug damit ich durch komme, entstanden.
    Ich zwänge mich leise durch und schaue mich erstmal, auf dem neuen Gelände angekommen, um. Nahe des Hauses sehe ich zwei Wachen eine Zigarette rauchen, hinter ihnen eine Metalltür, die anscheinend in das große Herrenhaus führt.
    Ich ziehe meine zweite Waffe, vollführe die Gleichen Handgriffe wie bei der ersten und töte die Wachen. Sofort laufe ich zur Tür hin und durchdenke schonmal die nächsten Schritte.

    Irgendwie schaffen es diese Loranus-leute mir immer wieder die Laune zu verderben. Erst dieser grässliche Tag auf der Insel und jetzt das hier! Natürlich müssen wir mal wieder laufen und das bei der Gluthitze. Naja immerhin kann uns der Lavatyp nicht mehr so stark einheitzen, das macht die Sonne ja schon! Wenn wir vorher nicht an Dehydrierung krepieren, versteht sich. Ehrlich gesagt weiß ich immer noch nicht was ich hier überhaupt mache!

    Bevor ich aussteige ziehe ich mir noch schnell meine Anzugjacke aus. Immerhin sollen es draussen locker über 30 grad sein. Ich kriege bestimmt einen Hitzschlag wenn ich aussteige. Würde passen!
    Nachdem ich ausgestiegen bin hole ich mir erstmal meinen kleinen Handventilator raus, um mich langsam an das Klima zu gewöhnen. Ich hasse Hitze! Da kann man doch gleich in einer Saune leben.

    Ich bin etwas spät, aber das kümmert mich nicht wirklich. Die können ja wohl noch warten! Die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend, aber dafür wenigstens sehr interessant. Ich gebe die letzten Meter mit meinem ferrari nochmal richtig gas und lasse die Reifen ordentlich quietschen. Ich liebe dieses Teil einfach! Bevor ich aussteige rücke ich meinen Anzug nochmal gerade und ziehe mir die Sonnenbrille über die Augen. Na dann wollen wir mal!

    Ratlos stehen wir hier jetzt schon seit einigen Minuten. Genervt wippe ich mit meinem Fuß. Immer dieses elendige warten! Meine Güte was sind das denn für Extremisten? Kriegen es noch nichtmal hin sich ordentlich zu organisieren! "Auf jeden Fall sollten wir mal irgendwas machen", sage ich mit genervter Stimme und verziehe mein Gesicht. "Ich hab noch ein paar Aufträge zu erledigen! Falls sich unser werter Herr Offizier sich also nicht blicken lässt, können wir ja wieder jeder unserer Wege gehen!" Ich schaue auf mein Handy und spiele ein wenig Angry Birds.

    "Das ist eine gute Idee. Wir werden echt schwer zu knacken sein.", sage ich und stehe mühsam auf. Danach muss ich mich erstmal richtig strecken. Man hört einen leisen "knack" als ich mein Genick kreisen lasse. Ich schaue zu Jake "Deinen Verletzungen geht es ja wieder besser, aber sag mal was ist denn da passiert? Ich konnte gestern nicht so viel erkennen, aber das sah ja aus als wärst du von einem Bus überrollt worden." Ich kann mir ein leises lachen nicht verkneifen. "... Aber vielen Dank für das Essen, das sieht ja echt gut aus!"

    Ich schau ihn belustigt an. "Jaja ich hab es schon verstanden. Allerdings kann ich die Sache nicht ohne Janes Einverständnis durchziehen. Denn sie muss mir etwas von ihrer Lebenskraft geben, damit ich sie in dein Bein leiten kann und glaub mir - DAS wird nicht gerade angenehm für sie!"
    Ich schaue interessiert zu Jane rüber. Ob sie ihrem Bruder wirklich diesen gefallen tun wird?

    "Ich weiß nicht wo wir hinsollen. Vielleicht sollten wir uns aber erstmal wieder neu formieren und mit den anderen dann einen plan austüfteln!"
    Ich schaue erst zu Cayne und dann zu dem kleinen Mädchen. Verwundert reibe ich mir die Augen. Woher kommt der Typ denn da so plötzlich? Ich mache einige Schritte auf die beiden zu und sehe wie der Typ eine tiefe Wunde vorzeigt. "Soll ich vielleicht helfen?", frage ich ohne jemanden direkt anzusprechen.

    Nach einer eher ruhigen Nacht wache ich ausgeschlafen auf. Die anderen beiden sind schon auf. Dreck! Mein Anzug ist ganz zerknittert! Mit einer schnellen Bewegung bin ich auf den Beinen und strecke mich erstmal. Komischerweise konnte ich diese Nacht das erste mal wirklich entspannen. Und das nach so einem Tag. Es ist das erste Mal seit Jahren in denen ich nicht den Traum habe. Der Traum der mich sonst immer verfolgt.
    Anscheinend sind die anderen nicht ganz so entspannt wie ich und wollen schon los. "Dann last uns gehen, wenn ihr schon los wollt. Eigentlich ist es ganz schade das ihr schon los wollt. Mir gefällt dieser Ort!"