Da das Genre für mich in keinster Weise dafür ausschlaggebend ist, ob mir ein Anime gefällt, oder nicht, gibt es für mich in dem Sinne kein "uninteressantes" Genre. Dahingehend kann ich also wenig zu dem Thema beitragen. Was ich aber vielleicht beitragen kann, ist eine gewisse Kritik an der Kritik selbst.
Ich lese oft Kritiken an Genres von Leuten, die besagtes Genre aber meiden bzw. wenn sie sich dann doch an einen Vertreter trauen, es immer mit einer extrem negativen Voreinstellung machen. Meine Frage wäre:
Wie kann ich etwas kritisieren, wenn ich es selten bis gar nicht konsumiere und wie kann ich erwarten, es nicht negativ aufzufassen, wenn ich so voreingenommen rangehe?
Versteht mich nicht falsch. Ich kann es durchaus nachvolziehen, dass man Etwas grundsätzlich nicht mag und es somit meidet. Tu ich bei vielen Dingen auch. Aber ich würde mir nie anmaßen, "ernsthafte" Kritik an besagten Dingen zu äußern. Oder haltet ihr euch wirklich für so objektiv? (Wäre meiner Meinung nach ziemlich naiv.)
Das Genre ist nun wirklich nicht der entscheidende Aspekt darüber, ob ein Anime gut oder schlecht ist, sondern die Umsetzung der einzelnen Aspekte, wie Charaktere, Story u.s.w. Verschiede Genre legen lediglich verschieden Wert auf diese Aspekte, was es nur verständlich macht, dass ein Genre den Menschen wenig zusagt, die größeren Wert auf andere Aspekte legen, als es das Genre selbst tut. Aber sollte man das Genre dafür kritisieren oder gar verändern? Finde ich nicht.
Man kann nun darüber streiten, in welchem Genre sich nun mehr oder weniger gut umgesetzte Anime befinden. Aber liegt der Fehler hier am Genre, doch eher an den Produzenten, oder vielmehr sogar am Konsumverhalten des Publikum selbst?
Ein Beispiel: Sicher wird man weniger "schlechte" Anime im Genre Horror/Mystery finden, als im Ecchi/Harem. Liegt es aber daran, dass die Genre Ecchi/Harem nun allgemein "schlechter" sind? Nein. Sondern weil zwischen den Produktionsmengen der verschiedenen Genres Welten liegen! Klar findet man in einem größeren Haufen mehr Müll! Dementsprechend versteh ich den Rückschluss nicht, dass man nun sagt: Im Genre Ecchi/Harem muss nun XY geändert werden, damit es besser wird. Es ist einfach unrealistisch, anzunehmen, dass bei einer so großen Menge, nicht ebenso viel Abfall entsteht.
Wie gesagt, ich will hier Niemandem vorwerfen, dass ihm ein Genre nicht zusagt, aber ich finde die bisher geäußerte Kritik geht vollkommen in die falsche Richtung. Ausserdem würde ich mich an eurer Stelle fragen, ob es überhaupt berechtigte Kritik ist, oder doch nur eine Aufzählung persönlicher Abneigungen. (Diese Steht euch natürlich völlig frei, ob es wirklich sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.)