mhh mhh naja wird wohl wieder ein Beitrag der sich an einigen Punkten mit denen von Vorrednern überschneiden wird, angereichert mit Anekdoten durch die ich mich wieder so herrlich Altweise fühlen darf :P
Vor gut 8 Jahren hätte ich noch nicht sonderlich zwischen Internetfreunden und RL Freunden unterschieden, auch wenn ich sie nie als absolut gleichwertig betrachtet hätte waren damals Freunde für mich einfach nur Personen mit denen ich gerne Zeit verbringe und bei denen ich das Gefühl hatte ich kann der sein der ich bin.
Und Mittlerweile? Mittlerweile bin ich wohl bei einem Protohierachischen Modell der Freundschaft angelangt und differenziere vermutlich schon unsinnig fein zwischen Stammtisch, Uni Freunde, Interessensfreunde etc. Aber einen eigenen Begriff für Freunde über das Internet habe ich nicht mehr.
Ich hoffe das sich hier niemand beleidigt fühlen wird, aber mit der Zeit hat sich für mich herauskristallisiert das Internetkontakte viel stärker Bedarfsbeziehungen sind als RL Beziehungen.
Ich meine die Meisten Leute habe ich über RPG Foren kennengelernt, und mit einigen habe ich mich auch in RL getroffen und auch dann noch sehr gut verstanden u.A. war ich auch mit einer Person gut 6 Jahre befreundet und wir hatten jeden Tag ziemlich viel Kontakt etc.
Beispiele die gegen meine Position sprechen sollten, aber wenn ich das hier und jetzt betrachte habe ich von all diesen Leuten seit einer Weile nichts mehr gehört (und bevor die Kritik kommt, ich habe zuvor bei einigen die mir durchaus ans Herz gewachsen waren noch ein paar mal Kontakt gesucht, aber meist hieß es dann toll von dir zu hören, ach man hört mittlerweile zu selten von einander, sollten wieder mehr miteinander reden etc. also so ein wenig das Gewäsch was man von sich gibt wenn man am Bahnhof auf einen alten Stufenkollegen trifft den man schon damals nicht wirklich leiden konnte ^ ^) mag für manche auch zynisch klingen, aber pragmatisch betrachtet hatte man Kontakt weil man einander für bestimmte Dinge gebraucht hat (im RPG eben um den Plot voranzubringen etc.), war eher so etwas wie Arbeitskollegen die im Pausenraum unterhalten (und seit sie wissen das ich ausgestiegen bin aus den dem aktiven Schreiben höre ich von den Leuten gar nichts mehr).
Die waren aber nur die eine Sorte, daneben gibt es auch noch die Personen, die im RL schon nicht wirklich gelernt haben was Freundschaften sind (und das ist eine Sache die man erst einmal lernen muss) und sich einfach nur freuen wenn jemand kein Problem damit hat sich ihre Probleme anzuhören, die Personen sind dann aber auch Weg sobald es ihnen wieder gut geht und kommen genau denn wieder wenn es ihnen schlecht geht (von einer „Freundin“ war ich immer genau informiert wie ihr Beziehungsstatus war, weil sie während einer Beziehung immer sehr kurz in ihren Antworten war und ihre Gesprächseröffnung meist aus XXX ist ein Arsch bestand).
Aber all dies ist kein Problem, am Ende ist es bei Freundschaften auch nicht anders als bei Liebesbeziehungen und es greift im Internet der gleiche Mechanismus. Es wirkt alles leichter, Kontakt zu machen ist leichter, gemeinsame Interessen finden ist leichter und sich dadurch mit Dingen zu beschäftigen die einen Freude bereiten ist leichter, und da es so leicht ist besteht keine Notwendigkeit auch Unangenehmes zu ertragen, leichter ist ein neuer Kontakt gefunden.
Deswegen stört mich es auch nicht wenn ein Internetkontakt plötzlich nicht mehr antwortet, scheinbar hat er das Interesse verloren und gut ist, man findet für Belanglosigkeiten und Zerstreuung durchaus wieder einen anderen.
und ja das ist nur der Mittel es kann immer die Ausnahmen geben, sonst gäb es keine Liebesbeziehungen die aus Foren hervorgegangen wären etc.
Aber mein Erfahrungswert ist das man da durchaus immer skeptisch bleiben darf, man gucken sollte wie es in im RL mit der Person klappt und dann anhand diesen Umgang beurteilen sollte ob das eine Person für eine Freundschaft oder nur ein kleines Leuchten ist.