Der Übergang von Schule zum Studium (und somit wohl der Beginn vom eigentlichen Erwachsenwerden) fiel mir nicht schwer. Bei mir war es nur ne kleine Umstellung. Kannte es schon von der Schulzeit, weit weg in ne fremde Stadt zu ziehen; nur war ich eben das erste Mal auf mich alleine gestellt. Aber Miete zahlen und den ganzen Einkauf machen, sind nun nicht so schwer. Und bei dem, von dem ich absolut keine Ahnung hatte (BAföG, Versicherungen), hat mir meine Mutter immer übers Telefon geholfen.
Während meines Studiums hat mich eigentlich nur eine Sache stark berschäftigt, die wohl typisch ist, wenn man plötzlich älter wird und nicht mehr einfach in der Schule rumpimmeln kann: Ist mein Studium wirklich das Richtige für mich?/ Was will ich später eigentlich machen?
Mein Studium war zum Teil echt nicht einfach und ich habe mich gefragt, wofür ich das ganze eigentlich mache, da ich bis zum 6./7. Semester den typischen Berufen für diesen Studiengang nicht nachgehen wollte. Deswegen hing ich ne ganze Weile in der Luft bzgl meiner beruflichen Zukunft. Erst mit dem ersten Praktikum im Studium habe ich dann gemerkt, dass mich einer der typischen Berufe doch bocken würde. Seitdem weiß ich, was ich später machen möchte, und habe richtig Bock und freue mich drauf. :D
Dass ich scheinbar plötzlich erwachsen werden muss, habe ich erst so in der Mitte des Studiums bemerkt, als meine Leute plötzlich irgendwie alle in einer längeren Beziehung waren, in der sie über die Zukunft sprachen, und als sie alle langsam am Ende ihres Studiums waren (die hatten alle nen kürzeren Studiengang als ich). Ich hatte auf den Käse (Beziehung, fest binden, die Zukunft mit einer anderen Person planen, sodass man plötzlich nicht mehr vollkommen egoistisch von einem Tag auf den anderen entscheiden kann, wie/wo man Leben möchte) halt einfach gar kein Bock. Auch wollte ich mich nicht wegen einem Kerl verpflichtet fühlen, plötzlich "erwachsener" zu sein. Ich wusste, dass ich die nächsten zehn Jahre nicht so erwachsen sein kann, dass ein Junge mich nicht für ein Kleinkind halten würde. Und überhaupt war mir mein Studium immer wichtiger als irgendeine Liebesbeziehung.
Die zweite Panik, dass ich plötzlich nicht mehr in der Uni rumpimmeln kann, kam im letzten Jahr meines Studiums. Hatte Angst vor der Abschlussprüfung und davor, wie sich mein Leben nach der Uni verändern wird; hatte halt noch gar keine Ahnung, wie das alles werden soll. Zumindest die zweite Angst stellte sich zum Teil an, nachdem klar war, dass ich nachm Studium nicht irgendwo alleine wohnen werde. Die Geiwssheit, dass ich nicht alle Kosten alleine für ne Wohnung werde tragen müssen, war angesichts dessen, dass ich keine Ahnung hatte, wie es dann mit Geld aussehen wird, sehr beruhigend. Auch der Gedanke, dass ich nicht komplett alleine in den neuen Lebensabschnitt stolpern muss, war schon cool. :D
Manche [...] wissen nicht wie Sie mit Ihren Hobbys/Serien uvm. verfahren sollen im alter, ist es weiterhin In sich Kinderserien anzugucken oder Anime (ja ich habe es lieber mal getrennt genannt xD), man ist schließlich erwachsen und muss sich für andere Dinge interessieren, man muss ggf. ernster sein und und und.
Über "kindische" Hobbys oder Verhaltensweisen machte ich mir, nachdem ich wusste, dass ich niemals jemanden an meiner Seite haben möchte, der100% erwachsen ist, nie mehr Gedanken. Fände ich auch nur lästig. Wenn ich noch auf Zeug stehe, auf das ich schon in meiner Kindheit stand, ist das halt so. Finde es doof, wenn man sich über seine Hobbys Gedanken macht, nur weil manche denken, dass die kindisch sind.
Außerdem schließen sich kindische Hobbys und erwachsen sein in den Bereichen, in denen es nötig ist, nicht aus. Wenn es sein muss, bin ich erwachsen. Auch die Gedankengänge, Ansichten und das Verhalten ändert sich zum Teil einfach fließend mitm Alter (war zumindest bei mir so). Das ist normal und hat nichts damit zu tun, welche Hobbys man gefälligst zu verfolgen hat, nur weil man "erwachsen" ist.
Mittlerweile sehe ich der Zukunft bzgl des Erwachsens-Werdens ziemlich entspannt entgegen. Ich weiß, dass ich niemals 100%-ig erwachsen werden muss, wenn ich darauf kein Bock habe.
Ich habe nur noch eine Angst: Ich möchte nicht irgendwann in der Situation sein, dass ich irgendwas körperliches wegen Wehwechen im Alter nicht mehr kann. Und auch im Kopf möchte ich für immer fit bleiben. Habe Angst, dass ich irgendwann mich nicht mehr selbst versorgen kann und dann anderen ne Last bin; keine Ahnung, ob ich den Schneid haben würde, meinem Leben dann selber ein Ende zu setzen.
Aber abseits von dem habe ich keine Angst davor, älter zu werden. Ich bin eigentlich sehr froh, dass ich manch nervige Stadien im Leben bereits hinter mir habe.