"Freut ihr euch auch schon so auf die Reise ?"
Zu gerne hätte Airi mit einem Nein geantwortet, doch zum Glück kam der andere Junge ihm zuvor und bewahrte ihn davor, selbst antworten zu müssen. Dabei merkte er an, dass er keine Gummibärchen esse, da er Vegetarier wäre. Nannte man sowas nicht Veganer? Airi war sich nicht sicher, er kannte sich mit dem Thema nicht aus, aber es war ihm auch ziemlich egal. Schulterzucken schob er sich also eines davon in den Mund und kaute darauf herum und reichte die Tüte an das Mädchen weiter. Ziemlich lange hatte er auf solche Sachen verzichten müssen, da er davon Ausschlag bekam. Doch eines Tages war diese Intolleranz plötzlich verschwunden. Wieso konnte kein Arzt erklären, aber darüber beschweren? Wieso sollte er?
Dann fragte der hungrige Junge nach einem Namen - stellte sich sogar selbst vor. "Arian Kanbera.", antwortete der blonde Junge eher beiläufig. "Nennt mich einfach Airi.", fügte er hinzu, als er wieder daran erinnert wurde, dass er den Klang seines langen Namens nicht mochte. Dann wurde er von einem plötzlichen Stopp abgelenkt. "Ist es schon so spät?", murmelte Airi als der Bus auf eine Raststätte fuhr. Wie lange es wohl noch dauern würde, bis sie am Hafen waren? Höflich entschuldigte sich der Schüler und ließ die beiden anderen dann alleine, um frische Luft zu schnappen.
Dieser enge Bus und diese Menge an Menschen setzt mir mehr zu, als ich befürchtet hatte...
In der Hoffnung, sich abzulenken, öffnete Airi den Rucksack, den er mit aus dem Bus genommen hatte. Zwar hatte er seiner Mutter versprochen, das Geschenk noch nicht zu öffnen, doch wer würde schon sehen, dass er diese Zusage brach? Grinsend und sorgfältig entfehrnte er das blaue Papier. Viel zu lange hatte er sich gefragt, was es wohl sein könnte. Es war viereckig, doch das waren viele Verpackungen. Dann kam der Name des neusten Handhelds zum Vorschein und eine Geburtstagskarte sowie die Notiz, die Konsole wäre bereits aufgeladen und einsatzbereit. Airi konnte einen Freundenschrei gerade noch unterdrücken. Lange hatte er sich einen Handheld gewünscht, doch immer wurde er vertröstet, da seine Mutter nicht genug Geld hatte. Sie wusste wirklich, wie man für eine Überraschung sorgte.
Nachdem er die Karte gelesen hatte, packte er alles wieder in seinen Rucksack und suchte nach einem Mülleimer, um das Geschenkpapier los zu werden. Ob er damit durchkommen würde, unbemerkt die Hinweise zu vernichten? Es war ihm immer unwohl dabei, wenn jeder von seinem Geburtstag wusste und er deswegen im Rampenlicht stand. Außerdem wollte er noch die neue Zeitschrift kaufen.