Beiträge von Haggard

    Tipp zum einschlafen?

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    Das Handmännchen zu Besuch kommen lassen..! :troll:

    ;D

    Wahre Wunder wirken bei mir aber auch ein schönes Gewitter oder wenns ordentlich regnet. Muss aber live sein, aus der Dose ist es leider nicht dasselbe. Und etwas Gleichgültigkeit, so wenig ich sie sonst bei mir oft rühmen mag, hilft auch viel, grade wenn was ansteht, oder wenn man noch den Kopf voll hat.

    Was aber bei mir gar nicht klappt ist das, was man neudeutsch Powernap nennt... Wär manchmal echt praktisch und erholsam für zwischendurch, gelingt mir aber nur sehr selten :/

    Kann ich auch beides haben? Falls nein... an sternklaren Winternächten ist nichts auszusetzen - ausser eben, dass sie Arschkalt sind... :frozen:

    Von wem würdest du dich eher behandeln lassen, hättest du keine andere Wahl;

    Dr. Nick Riviera oder Dr. Zoidberg?

    In Bezug auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse ist es z.B. Technologie: Bessere Linsen, bessere Beschleuniger, mehr Energie. Also schlicht das grundlegende Prinzip stetig verbessern. In Bezug auf geistigen Fortschritt, naja. Hegels prozessuale Entfaltung des Weltgeistes?

    Kann sein, Hegel wird sich seine Gedanken dazu gemacht haben, aber irgendwie was Handfestes gibts dazu, für mich, der sich eh nur selten so ganz für die Details des Puddings interessiert, dafür mehr für den Geschmack, letztendlich auch nicht. Und anders als Hegel sehe ich persönlich den Menschen auch eher nicht so ganz entkoppelt aus dem Gefüge, dass Hegel zu beschreiben versuchte. So wie der Mensch physisch nicht abseits seines Ökosystems existieren kann scheint es mir recht unwahrscheinlich, dass, wenn ein Geheimnis im Leben liegt dies allein nur im menschlichen Leben zu finden wäre.

    Natürlich nicht, erst - wie du selbst sagtest - wenn Menschen anfangen, das zu kapitalisieren und arme Seelen denen auf den Leim gehen.

    Dito. Aber der Mensch ist nunmal des Menschen Wolf, das fiel den Leuten ja schon in der Antike auf. Und Angst liess sich nunmal seit jeher schon ganz wunderbar zu barer Münze pressen.

    Nicht alles passt zusammen und bestimmte Gesetze müssen eingehalten werden. Ist die Frage, ob das bei feinstofflichen Geistervorstellungen der Fall ist, um zum Thema zurückzukehren. Allerdings kommt mir persönlich Geisterglaube in gefühlten 90% der Fälle eh eher wie ein sozialer Marker vor, der eine bestimmte Einstellung/Weltanschauung reflektieren soll.

    Das auch jenseits des bisher bekannten oder überhaupt menschlich begreifbaren bestimmte Gesetzmässigkeiten gelten scheint auch mir im logischen Schluss als anzunehmen. Ich persönlich würde aber die Sache mit dem Geisterglauben vielleicht etwas weniger harsch sehen als du. Sicher unterliegt auch er einer Mode und was wird im Internet nicht alles veranstaltet um vorzugeben was für ein weltoffener, universalgelehrter und schöngeistiger Mensch man doch ist.

    Auf der anderen Seite liegt es aber vielleicht auch am Menschen selbst, und an der Zeit in der wir leben. Am Menschen weil er, wenn vielleicht auch nicht so ganz allein mit der Fähigkeit der Erkenntnis des Sterben müssens, lange schon vor der Frage stand wie er damit umzugehen hat und es nunmal keine von einem Rückkehrer verfasste Infobroschüre dafür gibt. Der Tod ist und bleibt für jeden eine Reise ins Unbekannte.

    Und das bringt mich zur Zeit; Zum einen, obwohl ich manchmal wirklich so meine Schwierigkeiten habe sie wirklich aufgeklärt zu nennen; Es gibt nur noch wenige neblige Moore, mit Erscheinungen von weisshaarigen Frauen die vom baldigen Tod eines angehörigen künden und Donnergötter haben ebenso ausgedient wie Meerjungfrauen und Zyklope. Das tägliche Leben unterliegt geklärten Gesetzmässigkeiten und an Vernunft und Rationalität finde ich absolut nichts Schlechtes, im Gegenteil. Aber ich denke Menschen leben halt nicht nur vom Brot allein. Fantasie, Vorstellungen, Mystik und Geschichten sind ebenso Teil von ihnen und die Sehnsucht das Unerklärliche zu erklären wird sich auch kaum mal ganz wegrationalisieren lassen. Wär, meiner Meinung nach, auch tatsächlich Schade drum, würden sich Menschen irgendwann mal keine Geschichten mehr erzählen.

    Der andere Punkt unserer Zeit ist der Tod selbst. Obwohl auch nicht fairer als das Leben erscheint mir er selbst sehr viel mehr als Teil des Lebens, denn als Gegensatz zu ihm. Und obwohl es für keinen von uns irgend eine Garantie dafür gibt, dass der eigene Weg nicht gleich vorne an der nächsten Strassenecke endet - der Tod ist zumindest in meiner Wahrnehmung dennoch ein grosses Tabu in der Gesellschaft. Man spricht ihn mal bei einer Beerdigung an, oder wenn man mal wieder hört das jemandem das Leben unerträglich wurde, aber das wars dann auch.

    Ich denke schon, dass da auch ein bisschen System dahinter steckt; Warum sich mit der Vergänglichkeit befassen, wenn man sich dafür stattdessen doch auch glücklich kaufen kann (und soll..!)

    Aber den Tod aus den Augen zu vertreiben bedeutet nicht, dass Menschen sich nicht zwischendurch mit ihm beschäftigen können und auch müssen, wenn wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt aus den falschen Gründen; Und wie oben gesagt: Angst schafft Markt.

    Incubus Ich denke schon auch dass, wie die Entwicklung der Welt beweist, die Grenzen des Möglichen oder Begreifbaren keineswegs vordefiniert und unverschiebbar geblieben sind. Was es jedoch ermöglicht einen Pfosten immer mal wieder herauszuziehen und einen Schritt nach aussen versetzen zu können, da kann ich auch nur raten. Vielleicht ist es eine Frage der körperlichen, geistigen oder gesellschaftlichen Entwicklung, oder einer Kombination daraus. Dazu auch, dass es eine Eigenart alles Lebendigen, nicht nur des Menschen, sein könnte über sich hinaus wachsen zu können und am Ende mehr zu sein als die Summe der Teile. Denn auch ohne Gottheiten oder sonstige metaphsische Instanzen für Erklärungsversuche heranzuziehen: Das Leben als sich selbst erhaltendes physikalisches Ungleichgewicht - im konventionellen Sinne ja selbst eine Unmöglichkeit - erscheint mir persönlich schon sehr spannend, erstaunlich und rätselhaft.

    Was die Sache mit Geistern und die Erhaltung einer Ich-Instanz angeht... Ich denke, es ist auch nicht immer ganz einfach Mensch zu sein, und unter gewissen Umständen können die Vorstellung und die Glaubenswelt eines Menschen, vor Allem, wenn sie anderen nicht ins Gesicht gedrückt werden, durchaus auch etwas positives haben, auch um Stärke, Halt oder Trost für das eigene Leben daraus zu beziehen. Und in dem Fall sähe ich auch keinen Grund, weshalb ich daran rütteln oder etwas daran kleinreden sollte.

    Für mich persönlich aber wäre eine solche Vorstellung nicht sehr tröstlich. Ich meine, der Prozess des Älterwerdens ist in meinen Augen auf der einen Seite einer des Reifens, des Vertiefens und des Erweiterns; Auf der anderen Seite jedoch auch einer des Erkaltens und Erstarrens. Ich weiss nicht, ob man versteht was ich meine, aber so wie man nur einmal zum ersten Mal verliebt sein kann verliert jedes Gefühl nach und nach an Intensität. Die hunderste Ohrfeige die man einsteckt schmerzt längst nicht mehr so sehr wie die dritte oder vierte, und auch das leckerste Eis schmeckt heute lange nicht mehr so gut wie als Kind.

    Und man kann vielleicht etwas daran arbeiten in dem man versucht sich Neugier, Offenheit und Spass am Leben zu bewahren, aber das bremst in meinen Augen den Prozess nur etwas aus. Letztendlich wäre ein ewiges Dasein ein bedeutungsloses Dasein und selbst der rachsüchtigste Geist würde sich nach ein paar hundert Jahren des Kindererschreckens vielleicht denken: Bah, was soll das alles noch!?

    Für mich hat das Leben deshalb mehr was von Lego: Der Sinn liegt im erfinden, bauen, spielen und wieder zerlegen; Nicht im ins Regal stellen.

    Bedeutet das, dass mein Leben deshalb ebenso Sinn und Zwecklos ist, wie das Leben von Menschen die mir lieb waren und die ich verloren habe? Ich finde nicht, denn ohne ihre Existenz wäre die Welt ebenso wie ich ein anderer. So denke ich setzt sich der Einfluss auch fort... und man kennt das ja aus Zeitreisefilmen - die kleinste Veränderung der Vergangenheit und die Zukunft ist eine völlig andere! Ich denke, diese Macht die Zukunft zu verändern müsste man dann theoretisch ja auch in der Gegenwart haben, man nimmt sie nur meist nicht als derart drastisch wahr. :D

    An so Begriffen wie Übernatürliches oder Feinstoffliches störe ich mich nicht besonders, aber ich gebrauch sie auch nicht weil sie auch mir zu schwammig und esoterisch sind. Ich bin auch der Meinung, entweder ist etwas existent, in dem Fall ist es als Teil des Universums nichts Unnatürliches, oder aber es besitzt keine Substanz, wie ein Traum, eine Idee, eine Vorstellung, oder aber auch eine Lüge oder ein Schwindel, dann kann mans Übernatürlich nennen, im Kern ist es halt trotzdem nicht mehr als Nichts.

    Auch dann darf aber jeder denken was er will, und diesen Sachen auch nachgehen. Und sollten sie ins Nichts führen - dennoch meinen grösste Achtung. Der Weg zu einer neuen Erkenntnis konnte seit jeher nur an den Grenzen des schon einmal Gedachten vorbei führen.

    Nur bei Blei für Gold verkaufen, da ist bei mir der Ofen einfach aus. Kirche, Karma, Wiedergeburt, Gespräche mit dem Jenseits, Rachsüchtige Geister, Chupacabras; Alles unterhaltsam, für Feuilleton, Film und Ferienlager aber wenn selbst ich so viele Mängel in diesen Konzepten zu finden in der Lage bin, dann steht für mich ausser Frage, dass sie zu kurz greifen um mir von ihnen Zuspruch, Trost oder Vergebung zu erhoffen. Oder gar zu erkaufen.

    Platons Höhlenvergleich auf der anderen Seite war eine Sache, die mir schon einleuchtete und die mir schwieriger zu widerlegen scheint. Der Goldfisch kann sein Glas nicht verlassen, und das des Menschen mag etwas grösser sein, aber auch er ist durch sich selbst, seine Wahrnehmung und seinen Intellekt beschränkt.

    Wie ich schon vor zehn Jahren in diesem Thread schrieb... das, wofür ich wirklich brenne habe ich bis heute leider noch nicht gefunden, sonst würde ichs mit etwas Glück vielleicht auch machen. Auf der anderen Seite hegte ich auch selten grosse Abscheu gegen das was ich tat oder tue, und hab ja schon das Eine oder Andere gemacht oder gesehen. Also kein Grund zum Jammern.

    Was mir jedoch von Jahr zu Jahr klarer wird ist, dass mein Weg in der Zukunft wahrscheinlich wieder von der Mitte der Gesellschaft wegführen wird, als noch weiter zu ihr hin. All die Menschen, all die Richtlinien, Vorgaben, das Kleinliche und das "Tüpfeligescheisse", wie sich Schweizer so charmant ausdrücken, dass wird mir, je weniger ich mir erwirtschaften muss, immer lästiger...

    Wer weiss, vielleicht mach ich auf die alten Tage einen auf Käp'tn Balu... :kappathinking:

    Was ich am meisten bereue sind meine Furcht, meine Zweifel und meine Unsicherheiten.

    Nicht pauschal, denn nichts davon je zu empfinden ist auch schlecht. Man muss, denke ich schon auch in der Lage sein sich selbst zu hinterfragen. Nur, mehr als einmal habe ich, und werde es wohl auch zwischendurch - als Mensch zu dem ich mich gemacht habe - wieder, diesen Dingen die Kontrolle völlig überlassen.

    Und das bereue ich sehr, für mich und auch für Andere. Denn ich glaube Furcht und Unsicherheit ist der Acker, auf dem das meiste Schlechte wächst, das in einem Menschen steckt.

    "Du bist für mich fast schon wie Familie - von der krieg ich auch keine Unterstützung!"

    War nicht grad rümlich für mich, aber wenigstens ehrlich :smudge:

    (Alle Jubeljahre wurde und werde ich vermutlich schon zwischendurch mal auch mit nem ehrlichen Lob oder Kompliment bedacht worden sein; Aber es bleibt nie lang haften, ich bin neben einem Wirrkopf auch noch selbst mein grösster Feind und mach mir eigenhändig schnell jede Freude madig, wenns sonst niemand tut.)