Es ist nunmal der Vorteil einer Gesellschaft dass sie sich aus Menschen aller Colouer zusammensetzt - genauso wie es ihr Makel ist. Und sicher gibt es Leute unter den Impfgegnern, die sich denken: Na, lass mal machen - ich guck dann schon welches Floß am Ende noch schwimmt. Genauso gut gibt es bei den Impfbefürwortern nicht nur den hehren Demut der Selbstlosigkeit. Manchmal gehts auch nur darum, möglichst einfach wieder in den Flieger zu kommen um sich in Malle volllaufen lassen zu können. Oder wenigstens um das Gefühl mit dem Finger auf Andere zeigen zu dürfen.
Allerdings, ich bin der Meinung, eine gute, gemässigte Gesellschaft verträgt etwas an Extremen, ohne sich im Hier und Jetzt zu verlieren. Denn in meinen Augen bleibt die Frage: Wie wird die Zukunft aussehen? Wird man die Flaschen, die man für den Kampf gegen die Pandemie geöffnet hat den wirklich wieder verschliessen, wenn Corona denn je wieder verschwindet? Wird man gefallene Hürden und aufgeweichte Regeln wieder errichten? Oder wird sich doch auch die Frage stellen, ob man nun, da man schon so weit gekommen ist, nicht auch noch ein Stückchen weiter gehen könnte.
Von daher ja, Corona zwang und zwingt zum Handeln, aber ich denke eben, wie anfangs gesagt, Mitte zwischen Notwendigkeit, Möglichkeit und Risiko liegt für mich der Weg der Vernunft.