Puppenspieler
Das Lächeln ist bloß aufgenäht,
die Augen leer wie Stein.
Der Wind der durch die Haare weht
lässt sie nicht lebendiger sein.
Stehst da, an Fäden aufgehängt,
eine Puppe nur, Spielzeug von allen.
Der Mensch der im Spiel deine Seele fängt
für ihn tanzt du nun zum Gefallen.
Ein Schnipsen hier, 'ne Geste dort
und drehst dich in Spiralen,
allein an diesem kalten Ort
mit dem Meister deiner Qualen.
Ich weiß genau, dein Herz will schrei'n
hält das Getanze nicht mehr aus.
ich weiß, du möchtest dich befrei'n,
kommst aus dem Schauspiel nicht mehr raus.
Applaus, Applaus von allen Seiten,
von Leuten, die dich tanzen seh'n,
doch nicht die Fäden die dich leiten,
Können deine Schmerzen nicht versteh'n.
Und selbst der Spieler sieht dich nicht!
Er wirbelt dich nur mehr und mehr...
Die Welt verschwimmt im leeren Licht,
vermisst das leben ja so sehr...
Es geht ein Ruck durch dich hindurch:
Die Fäden sind gerissen.
Das Spiel zu schnell in deiner Furcht,
der Meister zu verbissen.
Letztendlich kann die Menge sehen,
was du wirklich bist.
Der Wind hat aufgehört zu wehen
und zeigt wie tot du bist.
Sie schau'n die Puppe, ganz allein,
ein Trugbild voller Hohn.
Beim Merken, es war alles Schein
verlassen sie dich schon.
Du liegst alleine auf dem Bauch
und du bewegst dich nicht.
Bist nichts, ja endlich weißt du's auch
im grellen Bühnenlicht.