Beiträge von Cazuh Lynn

    Mîchthat hatte direkt wieder Lust aufzulegen. Nicht nur, weil sie sich merkwürdig am Telefon benahm, jetzt wurde er auch noch ausgehorcht! Seit wann führten Engel Verhöre?
    Trotzdem riss er sich zusammen und antwortete, während er weiter ins Haus ging, um die hinteren Räumlichkeiten zu betrachten: "Oh, der Tag ist ja noch jung. Aber ich hatte dir ja eine Party versprochen."
    Und genau deswegen war er ja auch hier. Da er leider, da er ja nur ein Dämon war, kein eigenes Haus besaß, musste er selbstverständlich eines auf seine eigene Art und Weise besorgen. So gedreht - konnte man den Engel dafür eigenlich verantwortlich machen? Der war immerhin in alles eingeweiht! Mehr oder weniger...
    Er fand gerade Gefallen an dem Gedanken, als er die Gegenfrage startete: "Und was hast du heute vor? Ich nehme an, du bekommst eine Menge Krankenbesuche - ein so hübsches Mädchen wie du es bist, wird bestimmt schnell vermisst."

    Da Mîchthat so abgelenkt von der scheinbaren Bewegung war, merkte er nicht einmal, wie sie aufhörte zu reden - ganz wie ein Schüler, der im angeregten Gespräch mit seinem Sitznachbarn war und nicht merkte, dass die Lehrerin bereits vor seinem Tisch stand und ihn erwartungsvoll ansah.
    Nur, dass das hier keine Lehrerin vor seinem Tisch war, sondern sein Opfer am Telefon.
    Erst, als Hino wieder begann zu reden, durchzuckte es Mîchthat wie ein Stromschlag. Die Art der Frage, der Schrecken in der Stimme Hinos und die ganz banale Aussage waren es, die ihn alarmierten. Abrupt endeten seine Schritte.
    "Mh? Wieso, wo sollte ich sein so früh am Morgen?", stellte der Dämon die Gegenfrage und funkelte den Gang hinein, aber er konnte nichts mehr feststellen. "Ich bin zuhause."
    So leichtfertig die Worte auch über seine Lippen kamen, so unsicher wurde er doch. Hino hatte ihm etwas von einem Traum erzählt. Dass irgendetwas passierte, während sie auf der Feier waren. Und nun die völlig unerklärliche Frage. Sie ahnte doch nicht etwa was? Nein, das konnte gar nicht sein. Er hatte ihr erst gestern das Leben gerettet und damit, wenn auch unfreiwillig, einen grandiosen Nebeneffekt geschaffen. Vielleicht... vielleicht sollte er noch einmal darauf zurückgreifen?
    Wie bei einer Straftat ertappt, sah er sich zu allen Seiten um, in Richtung des Ermordeten, dann den Gang hinab, wo er gerade noch hingehen wollte, ehe er mit so viel Besorgnis in der Stimme folgende Frage an seine Worte hinzufügte: "Ist alles okay bei dir? Du klingst gerade gar nicht gut. Das Fieber kommt doch nicht zurück?"
    Es kam ihm vor wie ein letzter Strohhalm, aber verdammt! Manchmal mussten auch Dämonen nach letzten Strohhalmen greifen!

    Mîchthat nahm sich gar nicht erst die Zeit, sich darüber zu wundern, warum Hino ihn nicht erkannt hatte. Auch fehlte ihm die Lust für eine spaßige Anrede, sodass er es simpel machte.
    "Ich bins, Yuudai.", erwiderte der Dämon und lehnte sich gegen das Treppengeländer wo bis vor kurzem noch der Mann gestanden hatte. "Tut mir nochmal leid, dass ich dich gerade so abgewürgt habe, aber ich hab die Sache jetzt erledigt."
    Spielerisch tippte er mit dem linken Fuß gegen den leblosen Körper vor sich und lächelte kühl. Selbst in seiner Stimme war die Kälte herauszuhören gewesen.
    "Du hast gesagt, es geht dir wieder besser? Das ist ja fabelhaft."
    Sein Blick zuckte plötzlich nach oben und er lehnte sich leicht zur Seite, als er im Gang vor sich eine Bewegung zu erkennen glaubte. Er verzog das Gesicht zu einer kurzen Grimasse und stieß sich vorsichtig vom Geländer ab, um leise Schritte in das Haus hineinzumachen.
    "Trotzdem würde ich erst einmal noch liegenbleiben und es ganz auskurieren."
    Die Worte verließen wie nebenbei seinen Mund, seine Aufmerksamkeit war auf etwas ganz anderes gezogen. Lebten hier noch mehr in dem Haus?
    Wenn ja, sollte Hino das besser nicht mitbekommen... Sonst würde sie sich nachher noch fragen, wer diese Menschen waren und warum sie plötzlich nicht mehr da waren.

    Ein leises Klicken im Schloss sagte ihm, dass er Erfolg hatte mit seinem eleganten, dafür aber wenig aufregenden Einbruchsversuch. Mîchthat betrat das fremde Haus und sah sich mit vollends zufriedener Begeisterung im fremden Foyer um. Doch natürlich konnte sein Eindringen nicht unbemerkt bleiben und es musste sich ihm ja jemand in die Quere stellen...
    "He! Was wollen Sie hier?"
    Ein älterer Mann stürmte aufgebracht und nur im Morgenmantel zum Treppengeländer, lehnte sich herunter und fixierte den Eindringling mit feindseligen Blicken. Der lächelte fadenscheinig nach oben und vergaß, zu den beteuernden Worten die nötigen, beschwichtigenden Gestiken zu machen, als er erwiderte: "Keine Sorge. Ich will mich nur mal umsehen. Aber wenn es hier einen Festsaal gibt, der mit dem Foyer mithalten kann, hab ich mein Haus glaube ich schon gefunden!"
    "Was? Sagen Sie, sind Sie irre? Raus hier oder ich rufe die Polizei!"
    Mîchthats Blick verdunkelte sich leicht auf die Worte des fremden Mannes hin. Alle Achtung, Angst hatte er keine. Wenn ihm das nur mal etwas bringen würde.
    "Aber, aber!", versuchte Mîchthat ihn zur Ruhe zu bringen und wedelte mit der Hand herum. "Wenn Sie mir nur für einen Abend Ihr Haus überlassen würden-... Vielleicht ein paar Tage mehr, ich weiß ja nicht, wie oft ich es noch brauche!" Er lächelte, während sich die Schatten sammelten.
    "Den Teufel werde ich tun!" Die Stimme des Hausherren knurrte leicht. Mîchthat glaubte, in seiner Aggression Angst herauszuhören und doch war es beeindruckend, mit welchem Löwenmut der Fremde sein Hab und Gut verteidigte. Leider bewirkte es nur das Gegenteil.
    "Teufel ist richtig.", flüsterte der Dämon mit einem Lächeln und gesenktem Blick und mit einer letzten Handbewegung zog er die Schattenklinge, die sich im Rücken des Hausherren gebildet hatte, zu sich, sodass sie den unschuldigen Mann von hinten durchbohrte.
    "Aber ehrlich gesagt, mag ich dieses irdische Wort nicht besonders!"
    Der Hausbesitzer antwortete ihm mit einem Röcheln, ehe er zusammensank und keuchend auf dem Boden der Galerie liegen blieb.
    Mit einer Handbewegung zog Mîchthat das Handy wieder hervor, während er die Stufen zum Sterbenden nach oben nahm, und wählte die Nummer an, die als letztes auf seinem Display stand. Im selben Moment, indem das Freizeichen erklang, rollten sich die Augen des noch immer lebenden Mannes nach oben und er hob mit letzter Kraft den Kopf, um Mîchthat mit ersterbender Stimme entgegenzuhauchen: "Du Teu-..."
    Ein pfählerner Schatten durchstieß den Boden von unten herauf und durchdrang den Hals des Todgeweihten, und Mîchthat, der noch darauf wartete, dass Hino abnahm, legte den Finger an die Lippen und flüsterte mit dem Hauch eines Grinsens zum Toten: "Scht, ich telefoniere."

    Er blieb stehen, während er ihren Worten lauschte und bemerkte ein Haus, das ihn gleich ansprach. Der Garten war nahezu idyllisch, das Gemäuer von strahlendem Weiß. - Er war kein Klischee, er mochte durchaus weiße Häuser leiden, mochte er auch noch so sehr ein Dämon sein.
    "Oh, ich bin gerade... zuhause und bereite was vor.", erwiderte er mit einem düsteren Grinsen auf den Lippen, als er den Gartenweg betrat, der ihm noch genausowenig gehörte wie das Haus, zu dem er führte.
    "Das klingt ja fabelhaft. Dann solltest du heute auf jeden Fall noch im Bett bleiben und dich schonen. Und sicher kannst du dann auch auftreten."
    Er sah sich um, während er das sagte. Entweder es war keiner zu Hause oder noch war er nicht bemerkt worden. Vielleicht kümmerte sich der Eigentümer des Hauses auch nicht um neugierige Besucher, solange sie nicht klingelten und ihn nervten.
    "Hey, sei mir nicht wütend, aber ich hab gerade keine Hand mehr frei. Ich ruf dich zurück, alles klar?"
    Und ohne ihr die Chance zu geben, etwas darauf zu erwidern oder angefangene Worte zu beenden, legte er auf. Mit schnellen Schritten war er bei der Haustür angekommen und formte, genau wie am Abend zuvor, aus Schatten einen kleinen Schlüssel. Dieses Mal war es zugegeben, etwas schwerer. Am hellichten Tag waren die Schatten schwerer zu finden. Wie passend, dass sich gerade im Schlüsselloch genug von ihnen aufhielten...

    Fast die gesamte Nacht über war er noch umhergewandelt. Doch dann, irgendwann, in den frühen Morgenstunden, hatte sein menschlicher Körper den Tribut gefordert. Mochte er auch ein noch so hoher Dämon sein, die Hülle eines Menschen hat ihre eigenen Gewohnheiten und Bedürfnisse und Mîchthat hatte sich dem schließlich fügen müssen. Oder auch nicht.
    So wie die Engel sich in dieser Welt verwandeln konnten, so wie Kirara und die Dämonen höheren Ranges es konnten, so hatte er seine Hülle einfach ausgezogen wie alte Kleidung und war in die Schatten der Nacht verschwunden. Wohltuende Energie hatte ihn durchströmt, so viel, dass er bereits bei den ersten Sonnenstrahlen wieder auf dem Weg gewesen war.
    Gerade, als Mîchthat im Körper des Yuudai dabei war, sich einen geeigneten Ort für die Feierlichkeiten auszusuchen, meldete sich sein Handy in der Hosentasche. Zuerst war er überrascht, dann verstand er und als nächstes seufzte er schwer. Widerwillig zog er das Handy aus der Tasche, das er bislang nicht einmal gebraucht hatte, schnaubte die unbekannte Nummer an und nahm schließlich ab:
    "Guten Morgen. Bist du schon wach?" Er brauchte nicht einmal übermächtige Kräfte, um zu spüren, wer dran war. Er wusste es. Natürlich wusste er es. Ein einziger Mensch auf dieser Welt kannte seine Nummer. Und das auch erst seit gestern Nacht.

    Kaum, dass Hino die Worte ausgesprochen hatte, drehte sich Mîchthat um und ging auf den Schreibtisch zu. Er zog ein Stück Papier zu sich ran, ergriff den Kulli und erklärte, noch während er schrieb: "Ich lass dir meine Nummer da. Wenn du morgen wach bist, ruf mich an oder schreib mir oder... was auch immer."
    Das eifrige Kritzeln des Kugelschreibers hörte auf und Mîchthat starrte eine kurze Zeit die Nummer an, teils um zu überprüfen ob das seine richtige Nummer war (das, was die Menschen "Handy" nannten, besaß er ja erst seit kürzester Zeit) und teils auch, um zu überlegen, ob er dem kleinen Mädchen wirklich die Möglichkeit geben sollte, ihn immer und jederzeit anrufen zu können.
    Doch mit einem Ruck riss er das Stückchen Zettel ab und brachte es ihr mit wenigen ruhigen Schritten ans Bett. "Hier, dann musst du nicht aufstehen."
    Es war wirklich fast schon gruselig, an was er alles dachte.
    Er nickte ihr noch einmal zu, dann löste er sich aus der Starre und ging mit schnellen Schritten zur Tür. "Schlaf gut, Hino.", wünschte er noch leise, dann schritt er in den Flur und als er die Tür hinter sich zuzog, wurden seine Schritte plötzlich lautlos.

    Mîchthat musste zugeben, das war ein Argument. Hino war sicher nicht alleine hier im Haus.
    Eine Jugendliche um den Finger zu wickeln, war eine Sache - ein Erwachsener, gerade das Elternteil dieses Jugendlichen, würde wahrscheinlich überreagieren, gerade wenn Umstände wie "Unwetter", "nachts" und "Fieber" da eine Rolle spielten. Zudem hatte sich Mîchthat sich eine Körperhülle geschaffen, die in den Augen einer Mutter vielleicht das ein oder andere Jährchen zuviel für den Umgang mit der Tochter drauf hatte.
    "Du hast recht.", murmelte er plötzlich und zum allerersten Mal seit ihrem Aufwachen sagte er wohl endlich etwas genau so, wie er es auch meinte. "Ich sollte besser gehen."
    Er stand auf, strich noch vorsichtig über die Bettdecke und lächelte ihr noch einmal zu.
    Er musste sowieso noch die Dinge für die Party klären. Denn es würde eine geben, egal ob der Engel krank war oder nicht. Und wenn Hino im Sterben läge! Die Dämonen ließen sich nun nicht mehr zurückpfeifen.
    "Eins noch!", meinte er dann aber plötzlich. "Ich will, dass du dich morgen bei mir meldest und mir sagst, wie es dir geht." Ja, das wollte er sogar wirklich. Er klopfte seine Taschen ab, kramte und suchte, fand aber nicht das gewünschte. "Hast du was zu schreiben da?"

    "Sssscht, nicht so viel reden.", flüsterte der Dämon und legte ihr den Zeigefinger auf den Mund. Allerdings tat er das nicht etwa, um ihre Stimme zu schonen oder Kräfte zu sparen, sondern einfach weil es angenehmer war, ihr nicht zuzuhören.
    "Und ich bin mir sicher, dass du es noch rechtzeitig schaffst." Er wollte es auf jeden Fall hoffen. Ließ sich eine Gratulationsparty durch eine Genesungsparty ersetzen? Er dachte einen Moment darüber nach und es gefiel ihm von Sekunde zu Sekunde besser. Ein kranker Engel war bestimmt leichter zu schlagen als ein euphorischer - nicht, dass er überhaupt damit rechnete, dass die Engel ihm groß Widerstand leisten könnten.
    Wieder setzte er sich zu ihr aufs Bett und strich ihr in angelernter Menschenart die nassen Haare aus der Stirn.
    "Du musst viel schlafen. Morgen werde ich losgehen und dir Medikamente besorgen. Dann wird es schon klappen!", beruhigte er sie. "Und du kannst auftreten und alle an die Wand spielen."
    Er lächelte, aber seine Augen blieben kalt dabei.

    [Oh, ehm... Danke o,o]



    "Es ist ja nichts passiert, nur ein besseres Wetter hätte sie sich aussuchen können.", teilte er dem besorgten Jungen mit. Als der eine Antwort auf Mîchthats eigene Frage gab, atmete er erleichtert durch. Vielleicht wäre es ganz gut gewesen, den Jungen zu begleiten und danach erst wieder zu Hino zurückzukehren. Er wirkte ziemlich misstrauisch gegen ihn. Aber möglicherweise erzählte ihm Hino irgendwann vom "Lebensretter Yuudai".
    So im Nachheinein betrachtet, hatte ihn die Aktion gegen Kirara einen ganzen Sprung weiter gebracht.
    "Das mach ich. Und pass du gut auf dich auf!", erwiderte Mîchthat. Vielleicht suchte sich ja Kirara ihn als neues Opfer aus. Das würde den Dämonen jedenfalls nicht kümmern. Als er das dumpfe "Tschüss" von Koichi hört, hob er nur noch die Hand und schloss dann das Fenster.
    "Hast du auch schön unter der Decke gelegen? Nicht, dass die Nachtluft es noch schlimmer macht.", redete er sofort auf den kranken Engel ein und zog ihr die Bettdecke bis unter die Nasenspitze, wobei er sie noch leicht aufschüttelte. Was für ein fürsorglicher Kerl er doch sein konnte.
    "Koichi wünscht dir übrigens gute Besserung.", flüsterte er lächelnd.

    Ich weiß, das artet jetzt in Spam aus, aber ich habs gerade nochmal wiedergefunden und es sind 259 Flüche auf 24 Episoden verteilt, wie es scheint xD


    Es ist aber nicht so, dass ich es nur deswegen gucken wollte.
    Ich mochte den Zeichenstil. Es gibt Schusswaffen und Gewalt - yay ooV
    xD

    [hast du aber elegant hingekriegt ^^]


    Mîchthat aka Yuudai verzog kurz das Gesicht. Was eigentlich Missmut über den Besucher ausdrücken sollte, konnte man allerdings auch in Bezug zu den folgenden Worten setzen: "Ach, Koichi! Keine Sorge, für's Erste ist alles in Ordnung. Ich hab sie bei einem Spaziergang draußen im Wald gefunden. Gerade noch rechtzeitig."
    Er warf einen Seitenblick zu Hino.
    Das Fieber musste sie ja ganz schön erwischt haben, so rot wie sie war...
    "Du solltest dich hier auch nicht so spät noch herumtreiben. Oder soll ich dich nach Hause begleiten?"
    Die Worte brannten ihm förmlich auf der Zunge. Alles, nur das nicht.
    Er war doch kein Babysitter!
    Trotzdem bemühte er sich um einen besorgten Ausdruck im Gesicht. Immerhin war Hino um ein Haar gestorben und er musste so tun, als wäre das schlimm!

    Zitat

    Original von PeachGirl



    Das ist ja fast South Park - Niveau.


    Unser Tutor hat uns gestern in der Uni beauftragt, Soutpark regelmäßig zu gucken - quasi als Hausaufgabe, weil dort alle kulturellen Hintergründe Amerikas klar werden und aktuelle politische Geschehnisse xD
    Aber ich hab keine Ahnung wie oft die da fluchen *g

    Gesehen habe ich den Anime noch nicht, aber ich wollte es noch mal irgendwann anfangen.
    Von der Story wusste ich bis jetzt eigentlich gar nichts. Es gab nur einen Zusammenschnitt im Internet von Black Lagoon, wo alls "Fuck"s, die im Anime vorkommen, zusammengeschnitten wurden xD
    Es waren glaube ich knapp über 140.


    Aber auch wenn das nicht den größten Überblick gewährt, hat es mich doch dazu gebracht, mir den mal ansehen zu wollen.
    So kanns gehen xD

    Mîchthat lauschte den Worten. "Ein Traum?", fragte er überrascht, doch er erschreckte mehr darüber, was Hino im Traum gesehen hatte. //Nachher kann sie noch in die Zukunft schauen und macht unseren Plan auch so zunichte//, grummelte er in Gedanken.
    Seine Worte, die Hino eigentlich beruhigen sollten, wurden von einem Klacken gegen die Fensterscheibe ihres Zimmers unterbrochen.
    "Erwartest du jemanden?", fragte er halb im Scherz und fügte noch schnell hinzu: "Mach ich, bleib du liegen."
    Hoffentlich war sie in der Lage, besser Befehle zu befolgen als seine Schülerin. Wäre er nur ein im Ansatz gläubiger Mensch, würde er wohl beten, dass es nicht Kirara mit ihren destruktiven Absichten war. Doch kaum hatte er das Fenster geöffnet und sich ein Stück zurückgelehnt, stutzte er.
    "Was ist los, Junge?", rief er von oben herab. "Du solltest zusehen, dass du nach Hause kommst, hier laufen seltsame Leute rum."
    Einer von denen befand sich sogar gerade in Hinos Zimmer, aber das sprach er nicht laut aus.


    [Silverwolf ist wieder da *_*]

    Die ganze Nacht hatte er an ihrem Bett gesessen und sich ein übers andere Mal vorgestellt, wie er seine aufmüpfige Schülerin zur Räson bringen, wie er seinen Plan endgültig umsetzen und dadurch die Engelbrut bald völlig vernichten würde.
    Seine Gedanken wurden nur abgelenkt, als er merkte wie unruhig Hinos Schlaf wurde. Langsam streckte er eine Hand aus, um über ihre fiebernde Wange zu streichen. //Verdammt!//, durchschoss es ihn. Das Fieber war schlimmer geworden! //Aber du stirbst mir noch nicht.//
    Ohne Hino gab es immerhin keine Hino-Siegesfeier. Falls sie überhaupt in diesem Zustand auftreten könnte. Sein Blick wurde dunkler, als sie gerade die Augen aufschlug und er ein gespielt besorgtes Gesicht aufsetzte.
    "Du bist in Sicherheit.", erklärte er und musste nachträglich feststellen, dass das nicht einmal eine Lüge war. Oh, was nahm man nicht alles auf sich für einen gut umgesetzten Plan! "Erinnerst du dich daran, dass du mir gezeigt hast, wo du wohnst? Ich hab dich nach Hause gebracht." Er lächelte unschuldig, bevor er zu einer weiteren schauspielerischen Meisterleistung ausholte, wie er fand.
    Mit einem Mal wurde das Lächeln trauriger und er streichelte wieder sanft über ihre Wange. "Aber dein Fieber ist hoch. Wenn es bis morgen früh nicht besser wird, muss ich dich zu einen Arzt bringen. Was hast du da draußen überhaupt im strömenden Regen gemacht? Das war viel zu gefährlich!"
    Der Ton in seiner Stimme klang vorwurfsvoll, aber nicht einmal wirklich böse.

    Mîchthats Blick verhärtete sich, als die leichtfertige Antwort Kiraras erklang, doch er hielt sie nicht mehr auf. Abermals fiel sein Blick auf die fiebernde Hino.
    "Du hast ja keine Ahnung, was du gerade gesagt hast, Federvieh.", war seine einzige Antwort, knurrend aber so leise, dass sogar er die Worte kaum verstand.
    Doch obwohl er ihre Worte, das neu gewonnene Zutrauen, so perfekt in seinen Plan einbauen konnte, den er eben noch vor seine Schülerin gerettet hatte, war ihm nicht nach grinsen zumute.
    Die Schatten schlängelten in die Nacht hinein, wo sie wieder ihre natürliche Form annahmen. Von seiner Schattenmagie dürfte das Engelchen nicht viel bemerkt haben und wenn doch, so konnte man es sicher gut auf ihr Fieber abschieben, das sie gepackt hatte.
    Der Dämon ging leicht in die Hocke, um das Mädchen hochzuheben. Mit seinen dämonischen Kräften wäre es sicher schneller gegangen, doch die wollte er nun fürs erste schonen. Es stand noch ein Haufen Arbeit bevor.
    Hino jedenfalls brachte er nach Hause, wo er sie fast sanft ins Bett legte, zudeckte und ihr kalte Umschläge verpasste.
    Erst dann drehte er sich ab, angewidert von dem schlafenden Engel und seiner fast liebevollen Fürsorge, überlegte es sich dann aber anders und setzte sich an ihr Bett.
    "Das wird noch 'ne lange Nacht.", murrte er unzufrieden, während er das Kinn in die Hand stützte und das glühende Gesicht Hinos betrachtete.

    Er wollte gerade etwas auf Kiraras Worte erwidern und hätte sich um ein Haar selbst verraten, denn die schleppenden Schritte des Mädchens hatte er nicht gehört. Nur sein Blick glitt zur Seite und legte sich erschrocken auf den Engel.
    Hatte sie etwas mitgehört?
    Nein.
    Ihre Worte verrieten das Gegenteil.
    Und sie sank zusammen auf den aufgeweichten Waldboden. Was konnte es Besseres geben? Menschen waren ja so anfällig für das Wetter. Oder hatte Kirara etwa schon Zeit gehabt, ihr etwas anzutun?
    Kaum kam ihm dieser Gedanken, wandte er den Blick wieder seiner Schülerin zu. Die Arme senkten sich nach unten, nun, da sie auch den Angriff abgebrochen hatte, und er machte einen Schritt zurück, seine Stimme jedoch klang drohend: "Überhaupt gar nichts hätte geklappt! Ist es so schwer für dich, nur ein bescheuertes Mal an einem Plan festzuhalten? Ich habe gesagt, töte KEINEN Engel. Und kaum regel ich die Dinge in der Unterwelt, stürzt du dich auf den nächstbesten von denen."
    Das Magenknurren war ihm allerdings nicht entgangen, weshalb er hinzufügte: "Such dir ein anderes Opfer. Mir egal, welches. Aber halt dich von den Engeln fern. Das ist das letzte Mal, dass ich dir das sage. Wir werden die große Schlacht auf ihrer Siegesfeier starten. Die Dämonen bereiten sich darauf vor. Wenn du das hier wiedergutmachen willst, wirst du mir helfen, ein Portal zu erstellen. Das kriegst du doch wohl hin, oder?"
    So leichtfertig wie diese Worte klangen, war es aber nicht. Ein Portal für so viele Dämonen war eine schwierige Aufgabe, die Kraft und Zeit forderte, da es schon für einen einzelnen zwar keine besonders harte Arbeit, aber weiß Gott auch kein Zuckerschlecken war, durch die Welten zu wandeln.

    (Kein Problem, er springt ja eh nur dazwischen, wenn sie angreift ^^ Ich dachte, das tut sie schon. Dann passierts eben erst jetzt ;))


    Mîchthat hatte genau den Moment erwischt, in dem Kirara zum Angriff übergangen war. //Keine Sekunde zu früh//, dachte er knurrend, anstatt sich darüber zu freuen, dass er es noch pünktlich geschafft hatte, weil er nach einigem Hin und Her darauf verzichtet hatte, länger in der Unterwelt zu bleiben und seine Kräfte zu sammeln, bevor er zurückkehrte. Er war eben nicht der Typ, der sich zu lange mit Freuden aufhielt.
    Im Reflex riss er die Arme hoch, um den Schlag abzufangen und schaffte es gerade noch, die Schatten zu formen, die er mit einiger Anstrengung in materielle Dinge wie Waffen umwandeln konnte. Nun beschränkte er sich darauf, die Ärmel seiner Jacke mit Schilden zu umgeben, wohl gerade stark genug, um sich nicht die Knochen zu brechen. Viel Zeit hatte er ja auch nicht gehabt.
    "Was tust du?", knurrte er leise und hoffte, dass Hino nichts davon mitbekam. "Du machst alles zunichte. Verzieh dich von hier!"
    In seinen Augen glomm blinde Wut, doch im Gegensatz zu seiner Schülerin hielt er sich unter Kontrolle. Sie musste noch so viel lernen...