So, das war meine Reise mit Final Fantasy XVI, habe das Spiel heute beendet. Platin kann man im ersten Durchgang leider nicht bekommen. Dazu ist New Game + vonnöten.
Wertung: 8,8 von 10 niedlichen Frost-Doggos
Spielzeit: ca. 50 Stunden mit allen Nebenquests, Hunting Monstern, Chronolithen und ein bisschen Training auf Level 50
Sprache: Japanisch mit deutschen Untertiteln (deutsche und englische aber beide auch großartig)
Ich, die auf erweiterte Happy Ends stehe, war mit dem Ende nicht unzufrieden, aber unbefriedigt. Es war mir zu kurz. Wie lange ist der Zeitsprung zwischen Ende und Endcredit-Szene, dass kein Mensch sich daran erinnern konnte, dass Magie, Träger und Esper, sowie deren Domini wirklich existiert haben und kein Märchen sind? Wer hat Joshuas Notizen als Buch veröffentlicht und wird es als Märchenbuch angesehen?
Was geschah mit Clive? Mit dem Versteck? Mit Jill und Torgal?
Zudem waren mir manche Passagen zu schlauchig, manche Nebenquests zu langatmig (hab die Dialoge mancher NPCs nur noch geskippt), und die alten Fetch Quests sind auch wieder da *seufz*, zudem war mir Ultima zu monoton, ähnlich wie seine Stimme. Die Länge des Spiel selbst war dennoch angenehm.
Zum Positiven: XVI ist das wahrscheinlich beste Final Fantasy der letzten Jahre, ach vielleicht seit 20 Jahren. So gut empfand ich zuletzt Teil Zehn, Remakes hab ich jetzt mal außen vorgelassen. (Das bedeutet natürlich nicht, dass alle anderen Teile nach Teil Zehn schlecht sind, möchte ich klarstellen)!
Clive als Protagonist gefiel mir verdammt gut, er fuhr zwar anfangs die typische "ich hab längst aufgegeben"-Schiene wie seine Vorgänger Cloud, Noctis, Squall oder Lightning, entwickelte sich aber schnell zum herzensguten (man könnte fast sagen Shounen-) Maincharakter, der mit innerer Stärke das Gerüst des Krieges, Diskriminierung und eigenem Verlust zerschlagen vermag. Seine Beziehung zur Kindheitsfreundin Jill kommt langsam, aber hat endlich mal sämtlichen "Lieben sie sich oder nicht"- Final Fantasy-Trope überschreiten können, denn ingame zeigt sich, dass sie sich lieben, sich küssen und als Paar zusammen halten. Wird auch Zeit, dass es ein Paar gibt, das in die Gänge kommt und auch dort bleibt.
Final Fantasy XVI ist erwachsen (Angedeuteter Sex und blutige Gewalt in FF? Schockierend!), es ist gewaltig effektreich und geht endlich den Weg, den die Fans sich ausgemalt haben. Ich halte viel vom Produzenten Naoki Yoshida, den ich von Final Fantasy XIV kennen und respektieren gelernt habe und er überzeugt auf ganzer Linie.
Ein spektakuläres, super inszeniertes Rollenspiel mit dem Final Fantasy-Stempel. Gerne weitere Teile genauso bildgewaltig, spannend und außergewöhnlich. Das hat die Reihe dringend gebraucht, nach Teil Zehn konnte mich kaum ein Final Fantasy hinterm Ofen hervor holen (XV war immerhin 7,5 Punkte cool). Definitiv ein Final Fantasy, das man guten Gewissens empfehlen kann.
Außerdem ist einer der Nebencharaktere ein großer Wolfshund, mit dem man interagieren kann. Das ist das beste Feature aller Zeiten ❤️
Die Bestia- (na gut, Esper-) kämpfe waren das Krasseste, was ich jemals bei Final Fantasy gesehen habe, wirklich jemals. Es war ein Augenschmauß.