Der Film sollte ab 16 sein. Nicht weil am Ende Gewalt zu sehen ist, nein, weil der Film sich selbst mit seiner Altersfreigabe widerspricht, so zeigt der Film schonungslos, was passieren kann, wenn noch nicht vollständig ausgeprägte von Alltagsproblemen heimgesuchte Jugendliche plötzlich einen Führer bekommen, der schon einmal mind. eine Klasse als Ausgangsmenge A hat. Sie werden ihn mit offenen Armen empfangen, ihn, der ihnen ihre Entscheidungen, die Last ihrer, von ihnen nimmt, der ihnen das selbstständige Denken, was mit Folgen und Problemen verbunden sein könnte, austreibt, wie einer Herde Schafe. Auch ich würde sicher der Versuchung nicht widerstehen können, da Denken mir zwar manchmal Spaß macht, aber es einfach anstrengend ist, manchmal wünschte ich mir ich könnte einfach den Rest meines Lebens schlafen, um nicht denken zu müssen :/.
Aber was mich am meisten bewegt hat, war, wie gezeigt wurde, wie sich eine Gruppe bildet, man benötigt nur die Ausgangsmenge A von vorhin, die aus sagen wir mal mind. einer Person besteht, die Durchsetzungsvermögen hat und schon ist die Kettenreaktion im Lauf. Die bekehrten Personen halten sich dann für etwas besseres und die anderen glauben ihnen, oder sind zumindest neugierig, was diese Gruppe anbelangt, die von der Masse doch so hervor sticht und es nicht nötig hat sich mit Andersdenkenden abzugeben. Besonders das letzte ist meine Theorie, wie eine Gruppe entsteht, nämlich dann, wenn diese Gruppe keine anderen Leute mehr benötigt, dann werden die anderen aufmerksam, da ein jeder in die Gesellschaft will, nicht ausgeschlossen werden will, zu einer großen Gemeinschaft auf ein gemeinsames Ziel hinausarbeiten will, auf das es alle ihre Hoffnungen fokussieren kann. Auch heute existiert das nach, das bekannteste Beispiel ist WOW oder andere MMORPGs, sie bieten einen jeden eine Gemeinschaft, auch Foren gehören dazu, sie bieten eine Möglichkeit menschliche Zuneigung zu Ersuchen, die sie im echten Leben durch keine Ahnung welche Probleme vlt. hätte nicht finden können. Ich kenne WOW und Co zwar nicht, aber ich bin mir sicher, dass es auch dort sehr angesehene Personen oder Gruppen gibt, die dort dominieren, das ist eben so. Der einzige Unterschied zu Hitler, die Welle und Co ist aber eben, dass in diesen Bewegungen jeder zugelassen wird, sobald er sich fügt und dass man eine gemeinsame Ideologie hat, die man Verfolgen kann, auf die man sich berufen kann.
Auch hab ich in diversen Foren immer wieder gehört, dass der Film abgenutzt und scheiße sei, was jedoch immer denselben grund hat und zwar die behandelung im Unterricht, egal, was im Unterricht drankommt, sei der Film noch so gut, es wurde im Unterricht behandelt und wird auch so vom Schüler aufgenommen, nämlich als langweilig. Viele scheinen sich von diesem VOrurteil, dass alles, was im Unterricht durchgenommen wird langweilig/spießig sein muss, was zu einem Teil sicher auch auf dem Drang der Jugend nach Grenzen zwischen den Generationen beruht. Und auch ich bin mir nicht so sicher, ob ich den Film so toll fände, hätte ich ihn im Unterricht anschauen müssen, indestofern bin ich froh, dass ich ihn vorher gesehen habe.
Und zum Film direkt. Die Musik oder eher die BGM fand ich nicht wirklich hervorstechend, aber an manchen Stellen hat sie einfach für diese Gänsehaut gesorgt, hat sie einfach dieses Große, diese Welle eben, die über alle hereinstürzt, eine bessere Metapher für das ganze der Grüppchenbildung, der Diktatur, gibt es übrigens einfach nicht *.*, betont, aber was mich am meisten magnifiziert hat, war wirklich dieses gleichmäßige Stampfen, das machte es auch z.b. in "Der Aufstieg des Bösen", es ist einfach dieses große, was aus doch so vielem kleinen besteht, was nicht aufzuhalten ist. Indestofern einfach gut gemacht in diesem Film, auch in der Aula dann, wo man sieht, wie schnell sich das ganze ausgebreitet hat und sicher auch noch weiterhin wie ein Schneeballsystem wirklich über die ganzen Jugendlichen ausgebreitet hätte, wären nicht die Exekutive und der "Führer" selbst dagegen vorgegangen. Auch der Lehrer, wer auch immer das war (ich achte nie auf die Schauspieler, da ich keine Lust habe mir solchen nonsense zu merken und mich zweitens eig. eh immer auf die Handlung konzentriere, außer er ist wirklich gut und der Name wird irgendwo genannt, wo er auffälliger ist als in den End-Credits), hat seine Sache wirklich gut gespielt und war alleine mit seinem Gesichtsausdruck und dem Haarschnitt, der was militärisches an sich hatte, perfekt für die Rolle einer leitenden Person geeignet.
P.S.: Ich und mein Vater hatten dann im Auto die Idee im Saal aufzustehen, wenn der Abspann kommt und sich keiner traut aufzustehen, weil die Lichter noch nicht angehen, selber aufzustehen, natürlich mit weißen Hemden xD und evtl. ein paar anderen eingeweihten Vorläufern, und "Aufgestanden!" zu rufen xD... wir müssen das unbedingt mal in einer zukünftigen Vorstellung machen xD, vlt. macht es ja auch einer von euch, denn es war wirklich bei dem Abspann so, dass alle gesittet dasaßen und es nicht wagten sich von der sicheren Masse abzuheben und aufzustehen, und somit genau das gemacht hatten, was der Film doch so anprangerte :/. Ich bin dann mit meinem Vater dann aber natürlich als erster aufgestanden, um ein Zeichen zu setzen xD, war zwar dann mühsam an allen vorbeizugehen, die noch brav der Masse dazugehören wollten..