Hinweis: Bei dem folgenden Blogartikel handelt es sich nicht um einen Werbeartikel. Die in diesem Artikel u.a. thematisierten Masken habe ich auf eigene Kosten hin erworben und zu den namentlich genannten Firmen hatte ich auch keinen direkten Kontakt gehabt. Es handelt sich um meine ehrliche Meinung, die auch von niemand anderes in jeglicher Form beeinflusst wurde.
Mit dem Auftreten der Corona-Pandemie letztes Jahr stieg nicht nur die Nachfrage nach Toilettenpapier massiv an, sondern auch die Nachfrage nach adäquaten Schutzmasken. Das Maskenthema hatte dabei in Deutschland eine gewisse Vorgeschichte. Da es absehbar war, dass medizinische Masken nicht für alle in ausreichender Stückzahl vorhanden sein werden gab es keine Empfehlung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Dies wurde abgeändert zu einer Empfehlung und schließlich zur Verpflichtung zum Tragen einer sogenannten Alltagsmaske in Geschäften und öffentlichem Raum, die je nachdem entweder selbst genäht oder auch schon mal professionell produziert wurden, jedoch alle nicht medizinisch geprüft wurden und dementsprechend auch nicht für Zwecke im medizinischen Bereich zugelassen sind. Die Masken die dafür geprüft und zugelassen wurden wie etwa OP-Masken oder FFP2 und FFP3 Masken waren aufgrund der extremen Knappheit erst einmal dem medizinisch tätigen Personal vorbehalten.
Ein Grund weshalb medizinische Masken nicht nur in Deutschland, sondern in vielen anderen Ländern auch Mangelware wurde war, dass die chinesischen Produktionsstätten zum einen mit der enormen Nachfrage nicht mehr hinterher kamen und zum anderen selber wegen Coronafällen beeinträchtigt waren in der Produktion. Dies löste eine breite Debatte bezüglich der mit der Globalisierung einhergehendem Outsourcing der Produktion in günstige Schwellenländer, darunter China, aus. Die Löhne dort sind niedriger, die Arbeitszeiten länger und der Druck härter so das enorme Massenproduktionen von denen die ganze Welt abhängig ist überhaupt erst möglich machen und das für die Abnehmer zu günstigen Anschaffungskosten. In Corona-Zeiten hatte sich das gerächt und die Politik wurde nicht müde zu betonen nun vermehrt auf inländische Produktion zu setzen und diese auch fördern zu wollen.
Knapp ein Jahr später, wo auch für die breite Bevölkerung genügend medizinische Masken zur Verfügung stehen und das tragen medizinischer Masken im Einzelhandel und öffentlichen Verkehrsmittel verpflichtend sind stellt sich die Frage was aus diesen Versprechungen geworden sind. In den letzten Monaten hatte ich Online versucht nach guten (medizinischen) Masken aus heimischer deutscher Produktion zu suchen. Während es im Bereich der Alltagsmasken zumindest Produzenten und Unternehmen gab die ihre Masken in Deutschland herstellen ließen und zu entsprechenden Preisen verkauften sah das Ergebnis bei den medizinischen Masken ernüchternd aus. Ich habe jetzt keine genaue Statistik, aber stichprobenartig war auf dem zweiten Blick ein Großteil der Masken "Made in China". Jetzt wo die Massenproduktion in China wieder auf Hochtouren läuft greifen auch die deutschen Händler gerne auf diese wieder zurück um die Hohe Nachfrage befriedigen zu können.
Ein großes Ärgernis ist auch, dass in den Fällen wo angeblich Masken aus deutscher Produktion verkauft werden entweder gerne getrickst wird oder aus meiner Sicht sehr überhöhte Preise verlangt werden. Vor allem auf den gängigen Onlineplattformen Amazon und Ebay ist da nicht immer Verlass. So hängt die Qualität der Maske auch sehr davon ab von welchem Händler genau die geliefert wurde, auch wenn es sich (scheinbar) um dasselbe Produkt handelt. Ein Klick auf die Amazon Seite des Händlers kann da Abhilfe schaffen. Da tauchen nämlich die ehrlicheren Händlerbewertungen auf. Einige Angebote tricksen auch ein wenig mit den Beschreibungen/Produktbildern. So wird zwar groß angegeben das die Masken aus Deutschland geliefert werden, aber bei genauerem Hinsehen fällt auf das diese wiederum auch nur in China produziert wurden.
Glaubt man einigen Amazon Rezensionen so wird je nachdem noch nicht einmal einem das geliefert was man bestellt hatte. Statt wie im Produktbild etwa OP-Masken aus Deutschland kommen die typischen Masken aus China die von der Qualität her auch sehr unterschiedlich ausfallen können.
Der Markt an medizinischen Masken ist damit in Zeiten von Corona so undurchsichtig wie ein Dschungel. So ist es schwierig seriöse Angebote zu finden die zu angemessenen Preisen, also weder zu billig noch zu teuer, und in guter Qualität medizinische Masken "Made in Germany" verkaufen. Es gibt in dem Sinne mittlerweile auch Unternehmen die ihre Masken in Deutschland produzieren lassen, aber wie gesagt dafür zu deutlich überhöhten Preisen verkaufen und damit gemessen an der gebotenen Qualität kein optimales Preis-Leistungsverhältnis liefern. Einige Käufer lassen sich auch leider dazu hinreißen diese Angebote wahrzunehmen und begründen dies damit das es doch Masken aus deutscher Produktion sind. Dabei müssen die Masken wenn die Unternehmen auf Massenproduktion setzen und in großen Stückzahlen verkaufen, was in diesen Zeiten durchaus möglich ist, gar nicht mal so teuer angeboten werden.
Ich habe mir die Mühe gemacht nach einem entsprechend optimalen Angebot Ausschau zu halten. Dabei war es mir auch wichtig das diese Firma durchgehend transparent ist und sich nicht davor scheut sich in deren Karten schauen zu lassen. Fündig wurde ich am Ende bei einer Firma in der drittgrößten Industrieregion. Dem Sauerland. Es handelt sich um die Moss GmbH. Vor der Pandemie hatte die Produktionsstätte im beschaulichen Gerlingen vor allem großflächige Textil-Präsentationsplakate und Werbeplakatwände für Messen und Events produziert. Mit der Corona-Pandemie und dem Ausfall nahezu aller Messen und Events brachen ein Großteil der Einnahmen der Moss GmbH weg. Geschäftsführer Peter Bottenberg reagierte schließlich auf die veränderte Marktlage und investierte im Frühjahr 2020 in die Produktion medizinischer Masken und sah, insbesondere im Hinblick darauf das es in Deutschland vorher eine Massenproduktion von Masken noch nicht gab, eine Marktlücke vor sich und auch die Hoffnung mit der Produktionsumstellung die Arbeitsplätze in seinem Unternehmen erhalten zu können.
Seine mutige und vorausschauende Entscheidung erwiesen sich für die Moss GmbH als voller Erfolg. Mund-Nasen-Schutz sind auch weiterhin nachgefragt und spätestens seitdem medizinische Masken im Einzelhandel und öffentlichen Verkehrsmittel verpflichtend sind dürfte die Nachfrage nach medizinischen Masken bei der Moss GmbH noch weiter ansteigen. Mittlerweile hat das Unternehmen die Maschinenkapazitäten weiter ausgebaut und neue Mitarbeiter einstellen können. Durch die Massenproduktion und hohen Stückzahlen können die Masken auch zu einem akzeptablen Preis verkauft werden. Doch sind diese Masken auch qualitativ wirklich gut?
Die Mehrzahl der Bewertungen ist sehr positiv. Ich selber wollte mir von diesen Masken noch ein eigenes Bild machen und habe mir ein Päckchen von bestellt in dem jeweils 50 OP-Masken des Typs IIR (diese Masken weisen eine Bakterielle Filtereffizienz von über 98% auf und sind flüssigkeitsresistent) enthalten sind. Allesamt auf ihre medizinische Wirksamkeit getestet und zertifiziert und entsprechen damit der EN 14683 Norm. Kostenpunkt derzeit um die 18€, was preislich im absoluten Mittelfeld liegt. Nicht zu billig wie die qualitativ schwankenden Masken aus China und auch nicht zu teuer wie andere vergleichbare Masken die damit werben in Deutschland produziert worden zu sein.
Einen auffällig unangenehmen Geruch hatten die Masken beim anprobieren nicht. Zudem lassen sie sich ohne Probleme ganz einfach vors Gesicht aufziehen. Die Schlaufen die man um die Ohren legt sind stabil und dennoch ganz angenehm so das man diese auch über eine längere Zeit tragen kann ohne das es einem unangenehm um die Ohren wird wie ich es schon mal von anderen Masken her kenne. Der Nasenbügel lässt sich auch schnell und unkompliziert an die Nase anpassen. Als Brillenträger war ich damit ganz zufrieden, da so die Maske von oben auch optimal umschlossen war und keine Luft nach oben entwich. Das einatmen geht völlig problemlos. Bei meinen Testläufen mit ein paar dieser Masken lief in der Hinsicht alles einwandfrei ab und teilweise vergaß ich sogar das ich überhaupt eine Maske auf hatte.
An der Verarbeitung ist mir an der Maske auch nichts negatives aufgefallen wie etwa Produktionsfehler u.a.. Die Firma Moss gibt auf der Verpackung auch alle relevanten Infos zur Maske an wie etwa aus welchen Materialien genau die Masken bestehen oder auch Herstellung- und Haltbarkeitsdatum. Zudem wurde auch auf der Internetseite ein detaillierteres Produktdatenblatt veröffentlicht. So kann alles nochmal transparent von Dritten nachkontrolliert werden.
Vom Preis-Leistungsverhältnis sind das für mich derzeit die besten medizinischen Masken auf dem Markt aus deutscher Produktion. Diese werde ich auch alternativ zu meinen paar FFP2 Masken tragen wenn ich mal schnell spontan was einkaufen muss und wo ich nicht mit allzu vielen Menschenmassen zu rechnen habe. Auch in der Hektik irgendwo Unterwegs wo es erforderlich ist würde ich mir schnell eines dieser Masken aufsetzen, da ich in solchen Situationen stärker atmen muss, was mit FFP2 Maske schwieriger ist.
Neben den medizinischen Masken von Moss gibt es alternativ noch die von ionotech für um die 19€ auf dem Markt. Ebenfalls aus deutscher Produktion aus einem Werk in Eching bei München. Das Unternehmen ist ebenso um Transparenz bemüht und soweit ich überblickt habe scheinen deren Masken auch gleichwertig zu den Masken von Moss zu sein, habe sie jedoch noch nicht selber testen können.
Gute Angebote für FFP2 Masken aus deutscher Produktion konnte ich bis jetzt leider nicht finden. Da ist es wie ich finde noch schwieriger.
Insgesamt finde ich es eine gute und schöne Sache das nun auch in Deutschland eine große Produktion von Masken in die Wege geleitet wird. Mit Moss und iontech gibt es mittlerweile nun zwei mir bekannte Firmen die im ganz großen Stil in Deutschland Masken produzieren und zu fairen Preisen anbieten. Ob diese Entwicklung von Dauer sein wird hängt aber auch vom Handel ab. Aktuell ist der Anteil an Masken aus China immer noch vielfach höher die ihre Masken zu noch günstigeren Preisen anbieten. Wäre ich pessimistisch würde ich sagen das man in Nach-Coronazeiten wieder in erster Linie auf die günstigeren Masken aus China setzt im medizinischen Bereich. Denn bei der Beschaffung achtet man letztendlich doch mehr auf den Preis. Da bekommt dann der günstigste Anbieter den Zuschlag.
Ich habe aber die kleine Hoffnung das mit Blick auf das Jahr 2020 allen deutlich wurde das man sich nicht ausschließlich auf China verlassen sollte und es auch wichtig ist das man sich notfalls auch selber versorgen kann und ich würde mir für die Zukunft schon durchaus wünschen das die Endabnehmer nicht nur immer nach dem Preis schauen würden sondern auch auf andere Faktoren wie etwa Qualität und Transparenz. Moss und iontech bieten da etwa ein gutes Gesamtpaket. Ob dafür in der Zukunft noch Bedarf besteht bleibt abzuwarten. Für die Moss GmbH wäre ein Rückgang der Maskennachfrage übrigens kein großes Problem da sie ihre Produktion schnell wieder auf ihr altes Geschäftsfeld umstellen können, wo die entsprechende Nachfrage durchaus wieder ansteigen wird in der Zukunft.
Das die Moss GmbH keine Probleme damit hat sich auf veränderte Marktsituationen anzupassen hatten die schon letztes Jahr mit der Umstellung auf die Maskenproduktion gezeigt. Die WDR Sendung "Lokalzeit" hatte darüber auch noch einen kleinen Bericht zu gemacht. Das möchte ich euch zum Abschluss dieses Artikels auch nicht vorenthalten.