Bände/Kapitel | 2 Bände, 28 Kapitel |
Erscheinungsjahr | 2005 - 2006 |
Genre | Drama, Slice of Life, Seinen |
Autor | Inio Asano |
Publisher | Tokyopop |
Handlung
Nach ihrem College Abschluss fängt Meiko einen Bürojob an. Sie fühlt sich unzufrieden und findet, dass das Leben mehr zu bieten haben sollte, als das, was sie hat. Fest entschlossen ein besseres Ziel im Leben zu finden kündigt sie ihren Job. Kann sie ihre unklaren Träume wahr werden lassen? Und wie wird diese vorschnelle Entscheidung die Beziehung zu ihrem Freund Taneda beeinflussen?
Meinung
Solanin ist eine interessante Geschichte. Was sie besonders macht, ist wenn man sich persönlich mit dieser identifizieren kann.
Story
Meiko ist unzufrieden, obwohl sie eigentlich eine solide Basis für ihr Leben hat. Ein Gefühl, was viele vermutlich leicht nachvollziehen können. Tag ein Tag aus das gleiche - wozu? Gibt's da nicht mehr?
Solanin ist eine Geschichte mit normalen Problemen und normalen Charakteren. Realistisch und gefühlsecht.
Als Leser fühlte ich mich von Anfang an in den Bann gezogen - und ich weiß gar nicht so wirklich wieso. Es ist alles recht langsam und es gibt bis auf ein paar Kleinigkeiten keine riesen Überraschungen. Und trotzdem war ich absolut interessiert an der Geschichte und den Charakteren. Und die Geschichte enttäuscht nicht. Ich konnte mich in die Situationen hineinversetzen, habe mich für die Charaktere gefreut, mich mit ihnen gesorgt und auch mit ihnen getrauert.
Charaktere
Die Charaktere fühlen sich echt an.
Meiko war mein Favorit, obwohl sie absolut austauschbar ist. Sie hat kaum etwas besonderes an sich, keine überraschende Vergangenheit, keine außergewöhnliche Persönlichkeit. Was macht sie also so gut? Sie ist echt. Meiko könnte jeder sein. Ihre Gefühle, ihre Ansichten, Ängste, Zweifel - all das empfinden wohl die meisten Menschen in ihrem Alter. Und das macht sie so sympathisch - man kann sich einfach in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen. Gerade ihre vorschnelle Entscheidung ihr Leben umzukrempeln hat mich durch persönliche Erfahrungen getroffen und irgendwie an mich selbst erinnert.
Taneda, der zweite Hauptcharakter, hat mich nicht zu sehr begeistert, aber auch eh fühlt sich echt an. Genau wie alle anderen Nebencharaktere. Die Charakter vermitteln zusammen einfach ein vertrautes, realistisches Gefühl, das die Geschichte wunderbar begleitet.
Stil
Asano. Nicht jeder steht auf seinen Stil, aber ich liebe ihn. Oft blätterte ich die Seiten um und habe einfach nur die Qualität der einzelnen Panel bewundert. Ich bin ein riesen Fan seines Stils - es wirkt lebendig, detailiert, schön und teilweise ein wenig verrückt.
Und das passt, meiner Meinung nach, auch wunderbar zur erzählten Geschichte.
Mir hat der Manga sehr gefallen, weil sie gefühlsecht rüber kam und ich mich persönlich damit identifizieren konnte. Er hat zwar nicht die gleichen Gefühle erzeugt, wie es Oyasumi Punpun schaffte, aber trotzdem hat es auch Solanin geschafft, dass ich mitfühle und in die Geschichte eintauchte. Ein sehr guter Manga, der auch nicht all zu viel Zeit in Anspruch genommen hat und dennoch in Erinnerung bleiben wird.
8/10