Huhu ihrs!
Ich hab auch mal eine Geschichte geschrieben. Und würd gern dazu euer Feedback bekommen. Egal ob Kritik oder Lob, es ist alles gern gesehen (:
****
Wenn der erste Schnee fällt
Wieder einmal schaute er aus dem Fenster und seufzte. Es lag immer noch kein Schnee.
Der blonde Junge stand müde auf und machte sich auf den Weg in die Küche.
Seine ganze Familie schlief, nur er nicht.
Mit seinen sechs Jahren schlenderte er zum Kühlschrank, holte die Milchpackung heraus und stellte sie zu seiner Schüssel, die er zuvor mit seinen Lieblingscerealien gefüllt hatte.
Wie jeden Morgen saß er in der Stille und frühstückte. Er hörte gespannt dem Ticken der Uhr zu und träumte vor sich hin. Dies tat er Tag für Tag, immer dann, während er aß. Und wie jeden Tag, zog er sich alleine an, bereitete seine Schulbrote vor, richtete seine Schultasche und ging um 7.30 uhr aus dem Haus.
Jeden Tag ging er den Weg alleine und wenn er in der Schule ankam, freute er sich immer ganz besonders auf seine Freunde, auf seine nette Lehrerin, auf den Unterricht und auf die Pause.
Jeden Tag wenn er aus der Schule kam, machte er sich sein Essen in der Mikrowelle warm, aß, ging dann auf sein Zimmer um die Hausaufgaben zu machen und wenn er damit fertig war, half er im Haushalt. Seine Eltern interessierten sich nicht sonderlich für ihn, aber er kannte das ja schon. Der kleine Junge hatte sich irgendwann daran gewöhnt.
Der kleine Junge war sich immer sicher, dass es irgendwann mal eine Person geben würde, die sich für ihn interessieren würde, die ihm Liebe schenken würde und ihn so akzeptieren würde wie er war. Mit seinen großen, hell-blauen Augen und seiner kleinen und verletzten Seele. Er war sich auch ganz sicher, dass diese Person bald kommen würde, denn bald war Weihnachten.
Und wie jeden Tag , im Dezember, schaute er, sobald er in seinem Zimmer war, aus dem Fenster und wartete gespannt auf den Schnee.
Doch wieder musste er seufzen, denn es lag immer noch kein Schnee und es sah auch nicht danach aus. Aber das war für den kleinen nichtmal ein Grund zur Verzweiflung, denn er glaubte ganz fest daran, dass es schneien würde, damit das Christkind endlich zu ihm kam.
An diesem Gedanken hielt er ganz stark fest, denn er wollte endlich geliebt werden.
Er wartete jeden Tag auf den Schnee.
Und in einer Nacht, als der kleine, blonde Junge in seinem Traumland verschwunden war, zog sich draußen die Luft zu, die Blumen legten sich schlafen und auch all die kleinen Tiere verschwanden in ihren Löchern, denn ganz langsam fielen die Schneeflocken von Himmel.
Einmal im Dezember war es zu kalt für den Regen und das bedeuetete Schnee.
Langsam und leise rieselte er auf die Erde und das die ganze Nacht.
Wie Jeden Tag, wachte der kleine Junge auf, rieb sich müde die Augen, streckte sich einmal und gähnte laut. Mit einem bedröppelten Gesichtsausdruck saß er auf seinem Bett und schaltete seine Gute-Nacht-Lampe ein.
Schnell stand er auf und ging zu seinem Fenster. Zuerst sah er es nicht, aber dann erblickten seine müden, kleinen Augen den Schnee.
Und in diesem Moment breitete sich über sein ganzes Gesicht ein strahlendes Lächeln aus. Er wusste, nun kommt es bald, das Christkind.
Mit größter Freude aß er in der Küche, auch wenn er allein war, ein goldenes Toastbrot mit Nutella und zog sich seine feinsten Sachen an.
Zur Schule nahm er einen anderen Weg als sonst und für den Nachhause weg aus der Schule nahm er auch einen anderen, denn es war nicht ein Tag wie jeder, dem er ins Gesicht sah, nein es war ein anderer Tag.
Es war der Tag, an dem der erste Schnee fiel.
Ende.