An der Ilm
Auf grünen Wiesen will ich ruhen, sorgenlos im Sonnenlicht,
Und hörte fern das leise Summen von der Stille, die nie bricht.
Ich wiegte mich in bunten Blüten, die in weichem Schimmer steh’n,
Weit unter diesen weisen Bäumen, die mit alten Augen seh’n.
Ich wandle auf den Schotterwegen, die verschlungen in sich führ’n
Und will mit unbedachtem Wesen Meisterpfade sacht berühr’n
Und taumle, finde außer Ehrfurcht nur die Demut, die mich hemmt,
Die mich in allen alten Weisen abermals so sehr beklemmt.
So zögre ich und lass es treiben, das Gefühl, das mich erdrückt,
Das mich in seiner wirren Fremdheit dieser schönen Welt entrückt.
Die Meisterpfade winden sich und wandeln sich und führen fort.
Er bleibt sich wohl für mich verschlossen, dieser schöne ruhige Ort.
Und er zerfällt im Dämmerlicht zum neuen dunklen Samtgewand,
Hält eine nie gekannte Stille in der schwarzgemalten Hand
Bis hundert Lichter sich erheben, gleich dem Geist der alten Welt,
Der mit der weisen alten Seele jeden Reichtum sich behält.
Im tiefsten Dunkel glänzen sie, geleiten in die tiefe Nacht,
In der die Seele alter Meister einmal noch in mir erwacht,
Beflügelt mich in ihren Weisen und lässt mich ihre Wege gehen,
Auf die im Dämmerschlaf der Blumen hundert weise Augen sehen.