könnte ich mein Leben
doch für deines geben
doch Glück versprechen
könnte ich dir nicht
in einer Welt ohne Liebe
jeder Moment unendlich schmerzlos
zwischen Schmerz und Enttäuschung
Verwirrung und Unentschlossenheit
Inkonsequenz macht jeden schritt unmöglich
der sinnvoll wäre
und kommen müsste
aber man steht
sich selbst im Weg
lieber flüchten
weiter alleine
nach Wegen suchen
ohne sie wählen zu können
immer weiter ins dunkle
für kurze Momente 'leben'
dem schleichenden Tod entgegen
um endgültig
der Wahrheit zu entfliehen
glaube an liebe verloren
an das leben
beenden eine schlechte Möglichkeit
aber die einzige...
Leben...
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Wow.
Ich hätte mir an einigen Stellen ein paar Punkte und Kommata gewünscht, um die kurzen Zeilen besser Sätzen zuordnen zu können, aber mal ernsthaft, dieses Gedicht strotzt vor Schmerzempfindung, Leid, Qualen, Aussichtslosigkeit, Verdammnis und allem Negativen und ist trotz alledem so galant und geradeheraus gehalten, dass ich mich ernsthaft beginne zu fragen, was mich so lange an ein striktes Gedichtschema gebunden hat und wie viele gute Gedichte ich dadurch eigentlich verpasst habe >.<Der Anfang ist natürlich nichts besonders neues: Das Aufopfern des eigenen Lebens für das des anderen mit dem fast schon trivialen Reim "geben-Leben", den ich selbst wer weiß wie oft verwendet habe ^^'
Aber DIREKT danach, wenn man schon fast daran ist, seine Meinung festzufahren, kommt dieser Satz "Doch Glück versprechen | könnte ich dir nicht | in einer Welt ohne Liebe". Und auf einmal wird man richtig aufgeweckt und was dann kommt, haut einen sowieso weg.
Mir gefällt diese Düsternis wirklich sehr!
Ich hab mir teilweise schon diese Welt ausgemalt, auch wenn mir hinterher bewusst wurde, dass auch einfach diese Welt gemeint sein könnte, in der wir jetzt momentan leben. Das würde natürlich gleich wieder eine ganz andere Interpretation zulassen. Trotzdem hatte ich Spaß daran, mir diese Zweitwelt vorzustellen, die Wesen daran, die Kälte und Dunkelheit, die vielleicht gar nicht so klischee gemeint ist.
Lieblosigkeit kann auch unter dem strahlendsten Sonnenhimmel stattfinden.Aber zu solchen Gedanken bin ich auch quasi gar nicht gekommen. Man kann auch gar nicht wirklich davon reden, dass ich viel gedacht hätte... Dieses Gedicht lässt einen so herrlich davontreiben oO Einfach jede Zeile überrascht wieder und begeistert mich, das ist klasse!
"Inkonsequenz macht jeden Schritt unmöglich, der sinnvoll wäre und kommen müsste, aber man steht sich selbst im Weg. Lieber flüchten, weiter alleine nach Wegen suchen, ohne sie wählen zu können. Immer weiter ins Dunkle, für kurze Momente "leben", dem schleichenden Tod entgegen."
DIESE Stelle lässt einen einfach gar nicht mehr entfliehen, man wird einfach hineingerissen. Diese wundervollen Kontraste, die Schritte die kommen müssten, aber unmöglich sind; die Wege, die man sucht, aber gar nicht wählen kann; das kurze Leben, um dem schleichenden Tod entgegen zu gehen.Das ist geballte Wortgewalt und sie ist herrlich!
Ich zögere immer wieder bei so kurzen Zeilen, aber du hast mir bei diesem Werk nicht einmal Zeit gegeben zu zögern x_x
Das ist ein Meisterwerk, wie ich finde, auch wenn es keine überragende Struktur hat, der Inhalt allein verdient diesen Titel ja schon.
Und ich fürchte, zuviel Metrikschürferei und Reimkonstruktion hätte den Worten auch Abbruch getan.
Sehr, sehr gut gemacht! -
Thx für dein kommentar xD wow so viel text...du scheinst ja gerne zu schreiben ^^ naja ich hätte es vllt bisschen anders mit den Absätzen machen müssen, da hast du recht *sich selber roffl* xDD
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Jaah, stimmt schon, ich schreib gerne ;P
Ich lese auch gerne, wenn andere viel schreiben xD Ich find einfach, dass man so eine noch detaillierte Meinung gibt, als wenn man einfach sagt "Find ich geil!"Deshalb ^^"
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Hast du gut geschrieben :klaschen: :klaschen:..
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ein Gedicht mit Gefühl :)
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thx =D