Zuviel probiert
Ich habe oft zuviel riskiert,
Es einfach einmal ausprobiert,
Zu sehen, ob ihr mich vermisst,
Wenn ich die nächste, böse List
Vor euren sanften Augen plane
Und selbst noch nicht einmal erahne,
Was in der Zukunft dann passiert?
Ich hab es einfach ausprobiert.
Ich muss gesteh'n, es fällt nicht leicht,
Wenn alles schon dem andern gleicht
Und nichts mehr einen Sinn ergibt,
Ganz gleich, was man doch so sehr liebt,
Was man mit Träumen erst erlebte,
Wovon man nächtelang erbebte,
Vom sachten Zittern heimgesucht,
Das man nicht liebt und nicht verflucht.
Dann will man seine Segel streichen,
Von dieser Welt leis' will man weichen,
Die Träume alle selbst zerschmettern,
Die Seiten schweigend überblättern,
Und findet 'raus, dass es nicht geht,
Man einfach nicht den Sinn versteht,
Der nicht mehr greifbar für mich scheint.
Und jeder meiner Träume weint.
Dann brauche ich das wilde Sehnen,
Das mich-in-weiser-Wahrheit-Wähnen,
Das Leben, das so anders ist,
Bis man die alte Zeit vergisst,
Sich in der neuen bess'ren findet
Und nicht mehr nächtelang verschwindet.
Im sanften Schlaf heilt jede Welt,
Bis sie doch stürzt, zerbricht und fällt.
Gleich dem Kokon kann ich sie reißen,
Mich mit den Fängen fest verbeißen.
Ich bin befreit, ich kehre wieder
Und singe längst die alten Lieder.
Mit festen Schritten eines Helden
Kehr ich zurück, mich anzumelden
Und wart' auf Jubel, wildem Schreien.
Wo sind die bunten Freundesreihen?
Verteile Zeichen hier und dort.
War ich euch nicht zu lange fort?
Hab ich euch gar zu lang gefehlt?
Ein Feuer, das im Innern schwelt,
Lässt sich von mir nun nicht mehr zähmen.
Die Hitze droht, mich ganz zu lähmen.
Und fackelt auf mit neuem Sinn,
Mit dem, dass ich ersetzbar bin...