(Spielethread) Die Dämonen sind unter uns

  • Er hatte kaum einen Schritt aus den elektrisierten Wolken herausgetan und sich materialisiert, als er versuchte, Schatten ins Innere kriechen zu lassen.
    Kirara musste hier sein, ohne Zweifel. Es gab nur zwei Möglichkeiten, was sie hier zu suchen hatte:
    Sie könnte versuchen, Hino umzubringen. Das wäre okay. Er würde zwar keine Party mehr geben müssen und den Kontakt zu den anderen Engeln verlieren, aber dann war Hino immerhin aus dem Weg. Vorausgesetzt, Kirara versagte nicht wieder, was ihr unglaublich oft passierte. Mittlerweile kam ihm so der böse Gedanke, dass er gleich jemand anderen hätte nehmen sollen. Sie war offenbar nicht stark genug, hörte nicht auf ihn und durchkreuzte, beabsichtigt oder nicht, immer wieder seine Pläne. Sie würde schon einiges schaffen müssen, um sich wieder gut zu stellen mit ihm.
    Andererseits könnte sie auch - wo er gerade beim Pläne durchkreuzen war - versuchen, ihren gewaltigen Dickkopf durchzubringen. Ein Wort, eine Handlung, ein Kopfnicken hinaus und alles wäre zunichte.
    Aber daran glaubte er nicht.
    Kirara brannte darauf, die Engel zu töten.
    Sie wollte sich mal wieder beweisen, was Schwachsinn war, weil sie eh wieder scheitern würde.
    Und außerdem war er ja nun da, um ihrem bunten und ziellosen Treiben ein Ende zu bereiten. Gerade machte er einen weiteren Schritt auf das Haus zu, um den vorgeschickten Schatten zu folgen, da blitzte irgendetwas in seiner Wahrnehmung auf. Sie waren nicht mehr da. Er blieb stehen, wandte den Kopf herum und bemerkte Koichi, der gerade an Hinos Haus vorbeilaufen wollte.

  • Lyra stand vor ihrem Haus, einen großen koffer neben sich und dachte //endlich wieder zu hause... das tanzcamp war echt super...aber ich hab der schule nicht bescheid gesagt, dass ich weg war... selbst Hino hab ich nichts gesagt... ich ruf sie am besten gleich an, wenn ich meinen kram reingebracht hab//
    sie wuchtete den großen koffer die stufen zur eingangstür hinauf und schleppte ihn in ihr zimmer. dort angekommen warf sie sich aufs bett und starrte die deckt an. sie dachte //ich hoffe Hino ist ohne mich klargekommen... hoffentlich hatte sie keine begegnungen mit irgendwelchen dämonen...//
    sie zog ihr handy aus der tasche und wählte hinos nummer. es tutete und sie wartete darauf dass abgehoben wurde. //sie ist bestimmt sauer dass ich ihr nicht gesagt hab dass ich zu diesem camp gegangen bin...aber das kam auch alles so plötzlich...egal, entschuldigen werde ich mich auf jeden fall...//

  • »Yuudai? Gehst du Hino besuchen?«, fragte Koichi Yuudai. Es war kurz still. »So n' Quatsch! Was frag ich eigentlich.. Etwas anderes wirst du hier wohl kaum wollen!« Er lachte auf, nahm aber gleichzeitig etwas unheilvolles wahr. »Na ja, Yuudai.«, sagte er. »Hino ging es meines Wissens ja nicht soo gut, also wenn du sie grad besuchen gehst, richte ihr doch gute Bessereung von mir aus, ja?« Mit den Worten durchlöcherte Koichi Yuudai mit seinen Blicken und wartete auf die Bestätigung.

    I’ll stop loving you,
    when diamonds never sparkle & cease to grow.
    When thunder never echos & rivers don’t flow.
    When hearts no longer wonder & hands are never held.
    When smiles are only memories & hope is never felt.
    When trees no longer blossom & stars refuse to shine.
    When God alone commands me,
    then I’ll stop loving you.

  • Marsuk kratzte sich mit seiner riesigen Klaue am Kopf und nahm einen großen Schluck aus seinem Bierfässchen. Vielleicht war heute einer dieser Tage, an dem er einfach so in seinem Bett, was schlicht und einfach eine große Steinplatte mit unzähligen Kieseln darauf war, liegen bleiben und seinen Alkohol genießen konnte. Vielleicht kamen auch die Leute von den Gladiatorenkämpfen wieder und er müsste erneut eine arrogante Karikatur eines Champions niederhacken. Das wäre vielleicht sogar eine Herausforderung für ihn, denn Arroganz zeugte nicht unbedingt von Unfähigkeit. Vielleicht aber würde er einfach nur Pech haben, und irgendetwas würde genau durch diese Tür kommen und seinen gemütlichen Tagesplan den Himmelstrip hochjagen (was übrigens schlecht wäre). //Ach ja, Spekulationen...// dachte er seufzend und trank erneut aus seinem Fässchen.

  • Mîchthat schwieg verbissen, als der Menschenssohn ihn derart mit Fragen löcherte. Die Wahrheit war, er war nicht wegen Hino hier, sondern war Kiraras Spur gefolgt. Das Dumme daran war aber, dass Kirara Hino irgendwohin gebracht hatte. Und das wirklich Schlimme war, er konnte sie nicht mehr spüren.
    Entweder sie musste sehr weit verschwunden sein, sodass er sie nicht ohne Anstrengung finden könnte. Das war nicht weiter schlimm, der "Standardbereich" seiner Schatten betrug nur wenige Fuß, auch wenn er nachts immer ein wenig stärker war. Aber er stand in diesem Moment nicht einfach herum, er suchte in diesem Moment, konzentrierte alle mögliche Energie darauf, jemanden zu finden.
    "Nein, ich ähm... wollte sie besuchen. Aber ich nehme an, es ist einfach zu spät geworden.", erwiderte er mit ruhiger Stimme, während er sich Koichi zuwandte. "Ich werde morgen wiederkommen, immerhin fühle ich mich ja mitschuldig an dem, was passiert ist. Ich weiß, ich hätte es verhindern können."
    Menschengeschwafel.
    Widerwärtiges, schleimerisches, emotionsgeladenes Menschengeschwafel.
    "Wieso bist du so spät eigentlich noch unterwegs? Soll ich dich begleiten?"
    Er setzte eine Unschuldsmiene auf, doch während er das sagte, wirbelten Nachtschatten um seine Beine. Sie waren nicht hinter Koichi her, er hatte für diesen Menschenjungen im moment keine Verwendung. Vielleicht später einmal. Doch indem er die Aufmerksamkeit auf sich selbst zog, konnte er vielleicht davon ablenken, dass sich hier gerade etwas Finsteres vollzog. Auch wenn er bezweifelte, dass der Mensch überhaupt etwas davon mitbekam....



    In den Schatten der Unterwelt war Bewegung, eine siedende, geschäftige Bewegung.
    Die niederen der Dämonen hatten den größten Auftrag ihrer bisherigen Existenz bekommen, manche von ihnen waren bislang nicht einmal aus der Unterwelt herausgekommen. Doch auch höhere Dämonen hatte Mîchthat angefordert, so hohe wie sein Rang es eben noch erlaubte, sie anzufordern.
    Einer von ihnen war Marsuk, an dessen Tür es gerade wie bestellt klopfte, ehe drei der niederen die Tür öffneten und dahinter hervorlugten. Unter ihnen befanden sich auch die Knochenwürfler, denen Mîchthat das Spielzeug geklaut hatte.
    "Großer Marsuk, seid Ihr zugegen?", raunte eine Stimme in den Raum hinein. "Mîchthat lässt Euch rufen, er hat einen Auftrag für Euch!"

  • Hino saß nur da und dachte nach. ll Soll er wirklich böse sein, aber er war doch die ganze zeit nett zu mir. Wie kann das sein? Ob Kirara mich nur reinlegt? ll Sie hob ihre Beine an und setzte sich im Schneidersitz hin. ll Aber...ich weiß es nicht. Ich mag ihn auch noch...Oh man, das ist komplizierter, als ich dachte. ll Nund schaute Hino ziemlich traurig drein. Sie drehte sich zur Tür udn stand auf dann schaute sie aus dem haus raus. ll Was hat mich nur dazu geführt hierher zu kommen? Aber, wenn er wirklich böse sein sollte...Ach, dass kann ich mir irgendwie auch nicht vorstellen...Oje ll dachte sie und rieb sich am Kopf. Eine Träne kullerte ihr über die Wange. Sie wischte diese schnell weg. ll Du dumme Kuh...Hör auf zu flennen. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt. Nur weil ich Yuudai so gern habe ll
    Hino ließ sich auf den Boden fallen und lehnte sich gegen die Wand. Sie schaute nach unten.

  • Marsuk kratzte sich am Kopf. //Großer Marsuk...Das war ja irgendwie...banal.// "Aye, ich bin da. Ein Auftrag also? Von Mîchthat auch noch? Na das kann ja nur gut gehen...." sagte er und erhob sich von seiner Schlafstelle. Er kratzte sich am Hornansatz und dachte nach. //Hmmmm.....Soviel zu meinem gemütlichen Tag.....Oh K***e! Mein Alk ist alle.....// Marsuk stellte das leere Fässchen auf den Boden. //Mîchthat.....Was der wohl wieder will.....// Er öffnete seine Tür vollständig und sah auf die kleinen Laufbürschchen herab. "Also nochmal von vorn, Chef. Was gibts zu tun? 'Nen Schnaps hol' ich dem alten Saftsack bestimmt nicht." Marsuk sah sich die Niederen genauer an. //Klein, schwach und unterbezahlt. Tja, wenigstens mehr oder weniger motiviert. Die perfekte Arbeitskraft für jemanden wie Mîchthat....Ich bin da ganz anders...// dachte er bei dem Anblick.

  • Kuluhmar bemerkte die Wortwahl, die Marsuk verwendete, doch er schwieg darauf nur. Er hätte es mit gutem Gewissen ignorieren können, dass ihm als Niederer das Recht fehlte, in Marsuks Worte einzusteigen und eventuell Mîchthats Zorn auf sich zu ziehen, indem er das vorgelegte "Das kann ja nur gut gehen" aufgriff und etwas eigenes daraus machte. Leider fehlte ihm einfach eine passende Fortsetzung. Ehe er sein wenig rhetorisch begabtes Hirn anstrengen konnte, schritt sein Kumpane Menwah allerdings ein. Da alle anderen in ein Schweigen versunken waren, fühlte er sich verantwortlich dem Höheren die Sachlage darzustellen.
    "Mîchthat lässt in seinem Namen eine Armee sammeln.", erklärte er und ließ seinen Blick an Marsuk vorbei verstohlen durch dessen Behausung schweifen. "Er ist oben in der Menschenwelt und schmiedet Ränke gegen Engel." Also nichts, was man nicht von ihm wusste: Mîchthat war wieder mitten in einem seiner kleinen Spielchen - und dafür hatte er es gewagt, ihr eigenes kleines Würfelspiel zu unterbrechen, ebenso wie er es wagte dafür Marsuk und ein Dutzend anderer Dämonen zu stören, ganz gleich was sie auch gerade taten.
    Nun überbrachten sie, allen voran der von ihnen am wagemutigsten beschaffene Menwah, die Botschaft an alle Dämonen, die sie kriegen konnten.
    In Menwahs Rücken drängte sich ein größerer, schmaler Schemen auf, aus dessen Stirn zwei gebogene Hörner wuchsen. Diborath sagte nie viel, doch in diesem Moment wusste er noch etwas hinzuzufügen: "Mîchthat ist oben. Heißt, er hat sicher wieder kopiert und imitiert. Es wäre sicher in seinem Interesse wenn du selbiges machst, bevor du Kontakt zu ihm aufnimmst."
    Und Marsuk ist doch sicherlich im Begriff alles zu tun, was in Mîchthats Interesse läge, richtig? Es sei denn, der stillere Dämon mit der Affinität zu Würfelspielen, weiß, dass eher das Gegenteil eintrifft und sieht es als seine kleine Racheeinlage für ein versautes Spiel.